Gütesiegel für Schnittblumen und Topfpflanzen
Fairtrade
Das Fairtrade-Siegel bei Blumen garantiert einen Mindeststandard an fairen Arbeitsverhältnissen, Kinderarbeit ist ausgeschlossen. Die Umweltstandards sind aus unserer Sicht zwar nicht zufriedenstellend (das wären sie erst, wenn Bioanbau praktiziert werden würde), sie sind aber zumindest besser als bei nicht-zertifizierten Blumen. Bestimmte hochgiftige Pestizide sind verboten. Die Bestimmungen sehen auch eine Reduktion der verwendeten Pestizide vor und ökologischer Landbau soll zumindest gefördert werden. In Europa sind vor allem Fairtrade-Rosen und andere -Schnittblumen in Supermärkten erhältlich. Im Blumenhandel herrscht noch Nachholbedarf.
FFFP – fair flowers fair plants
Dieses niederländische Label verspricht nachhaltig gezüchtete Blumen und Pflanzen. Es geht sicher nachhaltiger (zum Beispiel mit kontrolliert biologischem Anbau), aber immerhin: teilnehmende Betriebe müssen weltweit gültige soziale und gewisse ökologische Standards einhalten. Diese beinhalten das Verbot von hochgiftigen Pestiziden und einen reduzierten Einsatz von Pflanzenschutzmitteln, Düngemitteln, sowie Energie und Wasser. Unter dem Titel „fair trees fair plants“ gibt es ein Schwester-Siegel für Baumschulen, das ähnliche Umweltkriterien und Sozialstandards vorschreibt.
AMA-Gütesiegel für Blumen und Zierpflanzen
Die Zertifizierung der Agrarmarkt Austria (AMA) für Blumen und Zierpflanzen garantiert höhere als die gesetzlichen Qualitätsstandards, Pflanzen mit dem Siegel und der Regionsbezeichnung Austria sind garantiert in Österreich gewachsen, getopft, sortiert und verpackt. Damit sind die Pflanzen unter den klimatischen Bedingungen der jeweiligen Region gewachsen, standortangepasst und besonders vital. Pflanzenschutzmittel, sprich Pestizide, dürfen laut AMA nur dann eingesetzt werden, wenn es unbedingt notwendig ist, wobei der Einsatz genau dokumentiert werden muss und kontrolliert wird. Eine detaillierte Beschreibung dessen, was als „notwendig“ zu betrachten ist, findet sich in der Richtlinie nicht.
Zertifiziert werden können Beet- und Balkonblumen, Topf- und Zimmerpflanzen, Stauden und Gehölze, Gemüsejungpflanzen und Topfkräuter. Schnittblumen können nicht zertifiziert werden, da laut AMA zurzeit keine ausreichende Möglichkeit einer lückenlosen Nachvollziehbarkeit der Herkunft gibt.
Fazit
Alles in allem stellen die vorliegenden Labels lediglich einen Mindeststandard dar – in einem Bereich, wo es bis heute nur wenige Alternativen gibt. Wir empfehlen deshalb, wann immer möglich, Pflanzen aus Bioanbau von heimischen Betrieben zu kaufen – oder heimische Wiesenblumen zu pflücken – achtsam und natürlich keine geschützten.
Es muss ja auch nicht immer ein Strauß mit Blumen (aus fernen Ländern) sein, den man mitbringt. Wie wäre es zum Beispiel mit Biokräutern in einem hübschen Keramiktopf, oder – ebenso als Topfpflanze aus Bioanbau erhältlich – Duftpelargonien!?
Und schließlich: Manche werden das Glück haben, dass sich in ihrer Region ein Betrieb befindet, der Bio-Schnittblumen anbaut oder eine Bio-Gärtnerei, in der Topfpflanzen erstanden werden können. Der Ethik.Guide hilft dir bei der Suche:
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