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Alternative Verpackungskonzepte für den Handel

Plastik
Plastik: Ein Material, das sehr langlebig ist und dadurch zu großen Umweltproblemen führt. Auf der anderen Seite ist seine Verwendung aus dem Handel nicht mehr wegzudenken und ein Umstieg auf Alternativen erfolgt nur schleppend. Aber was sind diese Alternativen für Plastikverpackungen, die auch für Unternehmen und den Onlinehandel interessant sind?
Plastik

Einwegverpackungen aus Plastik als Umweltproblem. (Foto: Unsplash, Sogar Chaudhray)

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Dienstleister & Sonstiges jede Menge Anbieter in den Bereichen Veggie-Kochkurse und Ernährungsberatung, nachhaltige Reisen, Merchandising und Hotellerie sowie ökologische Druckereien.

Problemfall Plastik(verpackung)

Egal wohin man schaut: Alles ist in Plastik verpackt. Von Getränken und Kosmetika bis hin zu Lebensmitteln und sogar bereits von der Natur „Verpacktes“ wie Nüsse oder Bananen wird noch einmal extra in Kunststoff eingeschweißt. Die Konsequenz: Unsere Ozeane sind voller Plastikmüll. Und das für ziemlich lange Zeit. Eine der hartnäckigsten und langlebigsten Formen von Plastik, die in den Weltmeeren treibt, ist die PET-Flasche, die derzeitigen Schätzungen zufolge erst nach etwa 450 Jahren zerfällt. Dieser Plastikmüll verpestet damit eine unserer wichtigsten Lebensgrundlagen und gefährdet die Zukunft unserer Kinder und Enkel. Gerade deshalb ist es längst nicht mehr nur den Tierschützern vorbehalten, sich um diese Angelegenheit zu kümmern. Sie betrifft uns schließlich alle.

Plastik ist also politisch und man versucht den Verbrauch zu reduzieren, besser zu recyceln oder die Verwendung einzuschränken. Solche Bestrebungen gehen von Kindergartengruppen, die im Wald Müll sammeln, bis hin zu EU-Parlamentariern, die über Gesetzesentwürfe abstimmen. Doch egal ob man Kindergartenpädagoge oder EU-Parlamentarier ist – um etwas Altes abzuschaffen, braucht es Alternativen. Einige davon wollen wir hier vorstellen. Umweltfreundliche Verpackungsalternativen, die das Zeug haben sich durchzusetzen.

Mehr Hintergrundinformationen und Tipps findest du auf der Übersichtsseite von Kapitel Haushalt & GartenDienstleister & Sonstiges

Plastik, wohin man schaut – und aus dem Handel nicht wegzudenken. Oder gibt es vielleicht doch umweltfreundlichere Alternativen? (Foto: Unsplash, Peter Bond)

Verpackungsalternativen und umweltfreundliche Lösungen

Mehrwegverpackungen für den Onlinehandel

Vor allem im Onlinehandel ist Verpackungsmüll ein ständig wachsendes Problem. Anbieter von Mehrwegverpackungen versuchen dieser Entwicklung entgegenzusteuern und gleichzeitig die Kunden enger an den jeweiligen Onlinehändler zu binden. Die Idee ist simpel: Verpackungen in verschiedenen Größen können vom Onlinehändler angefordert und die Waren darin an die Kunden versendet werden. Diese werden durch Einkaufsgutscheine, die bei allen beteiligten Shops gültig sind, dazu motiviert die Verpackung wieder zurückzusenden. So ist es möglich, Verpackungen mehrmals wiederzuverwenden und dadurch Geld, Ressourcen und Plastikmüll zu sparen.

Anbieter:

  • RePack: Rücksendungen werden von Behindertenwerkstätten bearbeitet und alle Verpackungen bestehen aus recycelten Materialien – so werden auch die CO2-Emissionen um 80 % reduziert. Als zusätzlichen Anreiz für die Händler schreiben RePack auf ihrer Homepage, dass RePack-Nutzer im Schnitt 30 % mehr ausgeben und öfter einkaufen würden als Durchschnittskunden.

Bioverpackungen

Hier gibt es einfach alles: Besteck, Teller, Schüsseln, Sackerl, Taschen und vieles mehr. Bioverpackungen sind dafür gedacht, Einwegprodukte wie Take-Away-Essen oder Waren vom Ab-Hof-Verkauf umweltfreundlich anbieten zu können. Auch für die Gastronomie, den Tourismus oder Bio-Läden kann dieses Konzept interessant sein. Die Grundidee von Bioverpackungen ist es, Einwegverpackungen speziell für Lebensmittel umweltfreundlich zu gestalten. Dafür wird mit Materialen wie Zuckerrohr, Palmblatt aber auch Holz gearbeitet. Deren Vorteil ist es, dass sie biologisch abbaubar sind. Selbst wenn sie am Ende ihres Lebenszyklus im Meer landen sollten, würden sie sich auflösen und somit keine Gefahr für die Lebewesen darin darstellen. Diese Verpackungen sind vor allem in hoher Stückzahl nicht teuer und können durchaus ein Argument für Kunden bei der Kaufentscheidung sein.

Anbieter:

Hier nur drei der zahlreichen Unternehmen, die in dieser Branche tätig sind:

Take away

Teller aus Holz als Take-Away-Alternative? (Foto: Unsplash, Charles)

Spendersysteme für Geschäfte

Reis, Öl, Getreide und Nudeln – diese und viele andere Lebensmittel haben eins gemeinsam: Sie werden im Supermarkt nahezu immer in Plastikverpackungen angeboten. Geht es nach den Erfindern und Vertreibern von Spendersystemen soll damit bald Schluss sein. Damit wird nicht nur das Problem der Plastikverpackungen gelöst, sondern zusätzlich auch das der festgeschriebenen Mengen. Somit wird es nun möglich, statt der vorgeschriebenen Menge, genau die selbst benötigte zu kaufen. Gerade für Singles und Alleinstehende kann das sehr praktisch sein. Dadurch reduzieren sich natürlich sowohl Lebensmittel- als auch Verpackungsabfälle. Statt der üblichen Plastikverpackungen können wiederverwendbare Stoffsäcke oder Papiertüten verwendet werden.

Das schöne ist, dass dieses System nicht nur bei festen, sondern auch bei flüssigen Lebensmitteln funktioniert. Würde jeder seine Getränke oder sein Öl in wiederverwendbare Glasflaschen abzapfen, wäre der Umwelt und den Weltmeeren ein großes Stück geholfen. Schließlich produzieren wir Österreicher im Schnitt 500 Kilo Abfall pro Jahr. Eine sehr große Menge davon würde sich sehr einfach vermeiden lassen. Wie wir anhand der Beispiele gesehen haben wäre dafür weder viel Geld noch Mühe notwendig – lediglich ein Umdenken in der Gesellschaft.

Anbieter:

Plastikmüll

…damit es nicht so endet (Foto: Pxhere, CC0)

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