Gütesiegel für Lebensmittel
In keinem anderen Bereich gibt es so viele verschiedene Gütesiegel wie für Lebensmittel. Wir haben sie unter die Lupe genommen und zeigen, wofür die Siegel stehen.
Wenn es um Lebensmittel geht, stellen sich einige ethische Fragen: Was tun wir Tieren an? Was tun wir dem Planeten an? Und: Dürfen wir das? Vielleicht stellt sich aber auch für uns die Frage: Was tun wir uns damit an? Was macht es mit uns, wenn wir Lebensmittel von gequälten Tieren essen? Fleisch, Milchprodukte und Eier von Lebewesen, die ihr ganzes Leben nur Schmerzen, Verzweiflung, Angst oder Agonie erlebt haben? Wie wirken sich diese „Lebens“-mittel auf unsere Körper aus? Und welche langfristen Folgen hat die laufende Aufnahme von Stresshormonen, Antibiotika-Rückständen in Milch oder Fleisch sowie Eiter-Rückständen in Milchprodukten?
Die Antwort könnte in einer pflanzlichen oder pflanzenbasierten Ernährung liegen. Neben ethischen Aspekten ist diese auch für den Planeten besser, da die Herstellung tierlicher Lebensmittel zu den Hauptfaktoren des Klimawandels zählt. Und schließlich zeigen auch immer mehr Studien die gesundheitlichen Vorteile einer pflanzlichen oder pflanzenbetonten Ernährung auf. Allerdings gilt auch hier: Es kommt darauf an, sich ausgewogen zu ernähren, mit vor allem biologischen, vollwertigen und saisonalen Lebensmitteln.
In keinem anderen Bereich gibt es so viele verschiedene Gütesiegel wie für Lebensmittel. Wir haben sie unter die Lupe genommen und zeigen, wofür die Siegel stehen.
Viel zu wenig bekannt, verdrängt oder verschwiegen: Es ist eine in vielen Studien nachgewiesene Tatsache, dass unser Fleisch- und Milchkonsum zu den Hauptursachen des Klimawandels zählt.
Der Horror-Alltag der Schweine in der "Nutz"tierhaltung ist unvorstellbar. Von Kastenstand bis Kastration ohne Narkose reichen die Qualen der Tiere.
Mit "glücklich" oder "artgerecht" hat das Leben, das wir den Rindern bereiten, nichts zu tun: Kälber und Stiere werden gemästet, Kühe zu Gebärmaschinen gemacht.
Hand aufs Herz: Wer glaubt, dass man eine Kuh nur auf die Weide zu stellen braucht und schon gibt sie Milch? Wie der Mensch hat das Säugetier Rind aber nur dann Milch, wenn es ein Kalb geboren hat.
Die Küken kommen in Brütereien auf die Welt. Dort ist keine Mutter – nur eine Wärmelampe. Und gleich am 1. Tag geht es ab auf ein Förderband. Für die männlichen Küken bedeutet dies das Ende im Häcksler oder der Vergasungsbox.
Keiner redet über die Haltungsbedingungen von Enten, Gänsen oder Puten. Aber auch diese Tiere leiden furchtbar in der Intensivmast. Natürliches Verhalten wie Schwimmen wird unterbunden.
Hasen und Kaninchen gelten als Sinnbild von freien und bewegungslustigen Tieren. Tragischerweise werden Mastkaninchen dennoch oft in Käfigen gehalten.
Ziegen sind sehr bewegungsfreudige und verspielte Herdentiere, die gerne klettern. In der Milchwirtschaft werden die Kitze von der Mutter getrennt und erhalten Milchaustauscher. Leider dürfen sie auch wieder enthornt werden.
Sie versprechen artgerechte Tierhaltung, Weidegang, Auslauf und Tierwohl. Aber wie tierfreundlich sind Gütesiegel tatsächlich? Und geht es Tieren aus kontrolliert biologischer Tierhaltung besser?
Die Entwicklung der vergangenen Jahrzehnte: Für die "Nutz"tiere wurden die Haltungsbedingungen meist schlimmer. Die Tiere werden immer intensiver gemästet. Und sie werden immer jünger geschlachtet.
Nach einem industrialisierten Leben in der Intensivhaltung folgt ein industrialisiertes Töten: Die fühlenden Lebewesen werden in Schlachtbänder eingespannt und rattern ihrer maschinellen Tötung entgegen.
Die jahrzehntelange industrielle Fischerei in den Ozeanen fordert ihren Tribut: Die Fischbestände sind massiv bedroht. Auch weil jedes Jahr 40% der gefangenen Fische als sinnlos getöteter Beifang über Bord geworfen werden.
Die meisten kommerziell gefangenen Wildfische werden nicht sofort geschlachtet, sondern sterben an der Luft oder während sie lebendig ausgenommen werden.
Auch bei Fischen und Krebstieren gibt es immer mehr Intensivhaltung. Bereits jeder zweite Speisefisch stammt aus einer Zuchtanlage, überwiegend aus Asien.
Fischen werden gerne weitaus niedrigere Fähigkeiten als anderen Wirbeltieren zugesprochen. Sie empfinden aber genauso Schmerzen, Angst und Stress.
Obwohl die Schattenseiten der Fischerei hinlänglich bekannt sind, obwohl bereits ganze Gebiete leergefischt sind, ist Fisch ungebrochen ein sehr beliebtes Nahrungsmittel. Gibt es Gütesiegel, die einen nachhaltigen Fischfang garantieren?
Eine pflanzliche Ernährung ist gesund. Ernährungswissenschafterin Katharina Petter hat für den Ethik.Guide die wichtigsten Argumente zusammengefasst.