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Die lautlosen Schreie der Fische

Riesenkugelfisch
Da Fische in einem für den Menschen fremden Element leben, keine uns vertrauten Laute von sich geben oder gar gestreichelt werden können, werden ihnen gerne weitaus niedrigere Eigenschaften oder Fähigkeiten als anderen Wirbeltieren zugesprochen. Fische empfinden aber – genauso wie andere Wirbeltiere auch: Schmerzen, Angst und psychischen Stress. Wurde dies lange Zeit von Wissenschaftlern verneint, so gibt es mittlerweile zahlreiche Studien, die das Schmerzempfinden von Fischen nachgewiesen haben.
Riesenkugelfisch

Auch dieser Riesenkugelfisch ist empfindungsfähig (Foto: Pixabay, bachstroem)

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Eigentlich hätten wir uns das ja schon länger denken können. Der Mensch und all die anderen Säugetiere stammen unter anderen von Fischen beziehungsweise Meerestieren ab. Und Fische sind auch keine Einzeller. Warum sollten sie also keine Schmerzen empfinden können? Erst in den vergangen Jahren, dafür aber umso eindeutiger, zeigen neue Forschungen, dass die Unterschiede zwischen Fischen und anderen Wirbeltieren punkto Gedächtnis, Lernfähigkeit und Sozialverhalten weit geringer sind, als lange vermutet wurde. Es wurden sogar Fische beobachtet, die Werkzeuge benutzen, sie sind lernfähig und zeigen Merkmale sozialer Intelligenz wie Täuschungsstrategien, Bestrafung oder Mitgefühl.

Auch wissen wir heute, das Fische alles andere als stumm sind. Sie erzeugen Töne, indem sie mit den Zähnen knirschen, wie etwa Clownfische, blubbernd Wasser ausstoßen, geräuschvoll Luft aus der Schwimmblase entlassen, wie der Knurrhahn oder quieken, wie der Seeteufel. So kommunizieren Fische auch auf hörbare Weise miteinander.

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Das wichtigste aber: Auch Fisch leiden, empfinden Schmerzen und haben Angst. Fische haben abstammungsgeschichtlich gleiche Hirnregionen wie Säugetiere und Vögel. Zwar haben sie keine Großhirnrinde wie Säugetiere, dafür haben sie – ebenso wie Vögel – Hirnregionen, die Funktionen der Grosshirnrinde ausüben können. Ausserdem besitzen Fische wie Säugetiere schmerzempfindliche Nervenzellen, Nozirezeptoren genannt, die auf schädliche Reize reagieren.

Fische verfügen nicht nur über ein hoch entwickeltes System, das sie durch den Ausstoß von opiumähnlichen Substanzen vor starken Schmerzen bei Verletzungen schützen kann, sondern sie erleben auch enorme Veränderungen an Muskelsystem, Atmung, Blutdruck oder Haut, wenn sie Aufregungen, Gefahrensituationen, Druckveränderungen oder sonstigen äußeren Einflüssen ausgesetzt sind.

Beim Fischen und Töten der Tiere – egal ob im Meer oder einer Zuchtfarm – agiert der Mensch aber immer noch so, als wären Fische empfindungslose Wesen. Und auch in der Intensivhaltung von Fischen, in Aquakulturen, werden die neuen Erkenntnisse praktisch ignoriert. Die Tiere werden alles andere als auch nur einigermaßen artgerecht gehalten und sind ihr Leben lang extremen Leidensbedingungen ausgesetzt.

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