Geheimcode INCI
Die Kosmetik-INCI
INCI ist die Abkürzung für „International Nomenclature of Cosmetic Ingredients“ und bezeichnet die internationale Richtlinie für die korrekte Angabe der kosmetischen Inhaltsstoffe. Auf jeder Packung müssen die Inhaltsstoffe des Produktes, nach ihrer Konzentration in abnehmender Reihenfolge, angeführt sein. Was also an erster Stelle der INCI-Liste steht, bildet mengenmäßig den größten Bestandteil des Produkts, gefolgt vom zweitgrößten usw. Sehr oft steht Wasser (Aqua) ganz weit vorne, wogegen nichts spricht, sehr oft aber steht auch Alkohol, der zwar konservierend aber auch austrocknend wirkt, zu weit vorne. Der Rest ist meist Fach“chinesisch“, hinter dem sich oft Wirkstoffe verbergen, die wir eigentlich nicht an unsere Haut lassen wollen.
Lexikon und Lupe
Um den kritischen Konsumenten noch besser über die Minderwertigkeit der Inhaltsstoffe hinwegtäuschen zu können, wird die INCI-Liste meist nur mit den chemisch-lateinischen Namen bestückt oder mit wohlklingenden englischen Namen umschrieben. Wer würde schon vermuten, dass sich hinter Cera microcristallina billiges Paraffin (sprich Erdöl) verbirgt? Dass Dimethicone ein schwer abbaubares Silikonöl ist? Dass DMDM Hydantoin und Diazolidinyl-Urea Formaldehydabspalter – erbgutschädigend und karzinogen – sind? Dass Disodium Laureth Sulfosuccinate ein chemisches Tensid ist, das Rückstände des karzinogenen Dioxan enthalten kann, dass Phenoxyethanol ein allergenes Feuchthaltemittel ist usw.
Man müsste eigentlich bei jedem Kosmetik-Kauf ein Fachlexikon für die Übersetzung mitführen. Daneben sollte man auch noch eine Lupe dabei haben, denn die INCI-Listen sind (absichtlich?) meist dermaßen klein gedruckt, dass sie die meisten Konsumenten nicht beachten. Oft befinden sie sich auch auf der Unterseite der Faltschachtel, in der etwa ein Cremetiegel verpackt ist.
Transparenz in der Bio- und Naturkosmetik
Bio- und Naturkosmetikmarken sind dazu übergegangen, zwei INCI-Listen auf das Etikett zu drucken – eine mit den chemisch-lateinischen und eine mit den deutschen Namen. Hier zeigt sich wieder einmal: wer nichts zu verbergen hat, kann getrost alles offenlegen. Wir KonsumentInnen schätzen diese Transparenz.
Übrigens gibt es inzwischen auch ausreichend Werkzeuge, um die nicht so transparenten Etiketten zu übersetzen. Siehe dazu unseren Tipp „Tierliches und anderes Unerwünschtes aufspüren“.
Unser Kompass für Naturkosmetik DIYs
Und dann gibt es da natürlich noch die Möglichkeit, die Kontrolle erst gar nicht aus der Hand zu geben und seine eigene Kosmetik herzustellen. Wirksame und kostengünstige Naturkosmetik lässt sich in wenigen Minuten selbst herstellen. Dazu empfehlen wir das eBook „Dein Kompass für Naturkosmetik-DIYs“, das wir gemeinsam mit der diplomierten Praktikerin der traditionellen europäischen Heilkunde, Barbara Janu von Naturnah begleiten herausgebracht haben.
Es enthält nicht nur hilfreiche Infos (etwa rund um Gütesiegel oder das Sammeln von Wildpflanzen), sondern auch zahlreiche, einfach umzusetzende Rezepte. Damit gelingt der Einstieg in die Herstellung von Creme, Deo, Gesichtsmaske uvm.
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