Tieren im Urlaub helfen


Streunende Tiere – ein alltägliches Bild an vielen Urlaubsdestinationen (Foto: Pixabay, Leo_65)
Soll man Streuner füttern?
Dies ist eine schwierige Frage. Viele streunende Tiere betteln bei Touristen um Futter, das diese ihnen auch bereitwillig geben. An sich ist dagegen nichts einzuwenden, allerdings gewöhnen sich die Tiere an diese Art der Nahrungsbeschaffung. Kommt aber die Zeit, in der die Touristen ausbleiben, fehlt den Tieren eine wichtige Grundlage und nicht wenige, vor allem Hunde, verhungern in dieser Zeit. Daher ist hier Nachhaltigkeit gefragt – dazu unten mehr.
Die Urlaubsliebe mit nach Hause nehmen?
Viele verlieben sich im Urlaub in einen hilfsbedürftigen Hund oder eine Katze und entscheiden kurzfristig, das Tier mit nach Hause zu nehmen. Dies will aber wohl überlegt sein. Nicht selten landen viele dieser Tiere dann nach einiger Zeit in einem der österreichischen Tierheime, die auch schon überfüllt sind. Wenn man sich hingegen sicher ist und sich der lebenslangen Verantwortung, die ein Tier mit sich bringt, bewusst ist, spricht nichts gegen die Mitnahme eines Tieres, aber bitte auf alle Einreisebestimmungen achten. Dennoch sollte man immer bedenken, dass auch in den heimischen Tierheimen viele Tiere auf eine liebevolle Familie warten.

Streunender Hund (Foto: Pixabay, mar_qs)
Spenden – die wohl beste Möglichkeit
Viele Tierschutzorganisationen engagieren sich vor Ort für die Tiere und versuchen artgerechtes Futter bereitzustellen, die Tiere zu impfen und Kastrationen durchzuführen. Dadurch kann die unkontrollierte Vermehrung der Tiere verhindert werden. Da die Tierschutzorganisationen ganzjährig vor Ort sind, versiegt die gewohnte Futterquelle nicht, die Tiere können sich also darauf verlassen und nur so ist eine nachhaltige Versorgung gesichert. Doch all dies erfordert jede Menge Geld und die Tierschutzorganisationen sind hier vor allem auf Spenden angewiesen. Wer also wirklich den Tieren vor Ort helfen möchte, unterstützt am besten diese freiwilligen Helfer. Wer nicht schon vor Ort auf eine Tierschutzorganisation stößt, findet meist im Internet einen Verein, der in dem bestimmten Gebiet aktiv ist.
Vorbereitung spart im Ernstfall wertvolle Zeit
Du kannst dir bereits vorab wichtige Kontaktdaten von Tierschutzvereinen in deiner Urlaubsgegend heraussuchen und in deinem Handy einspeichern. Im Notfall fällt die Recherche weg und du kannst direkt versuchen, Helfer*innen zu erreichen. Beispiele für Anlaufstellen sind Tierheime, Stadttaubenhilfen, Wildtierhilfen, Lebenshöfe/Gnadenhöfe, Tierärzt*innen oder diverse Facebook-Gruppen.
Reden, reden, reden
In manchen Ländern haben Tiere einen anderen Stellenwert als bei uns, sie werden primär als Nutztiere angesehen, mit denen sich auch dank des Tourismus gut verdienen lässt. Oft ist den Menschen aber gar nicht bewusst, dass dies für die Tiere mit großem Leid einhergeht. Hier kann es hilfreich sein, ruhig mit den Menschen vor Ort zu reden und ihnen die eigenen Ansichten zu erklären. Sehr oft wird man positiv überrascht werden, wenn man erlebt, wie die eigene Meinung nicht sofort abgelehnt wird, sondern dass man bei den Menschen ein Umdenken bewirken kann. Vor allem durch dieses Umdenken kann den Tieren langfristig geholfen werden.

Kamelreiten im Urlaub als Unterhaltungsprogramm für Touristen (Foto: MaxPixel.freegreatpicture.com, CC0)
Eine andere Möglichkeit die Menschen vor Ort darauf aufmerksam zu machen, dass es nicht den Wünschen der Touristen entspricht, Tiere für Unterhaltungszwecke leiden zu lassen, sind Beschwerden. Entdeckt man Attraktionen, wie zum Beispiel Fotomöglichkeiten mit wilden Tieren, zur Schau gestellte Tierbabys oder Anbieter von Kamelritten, so kann es helfen im Tourismusbüro oder im Hotel seine Meinung kundzutun. Treten solche Beschwerden vermehrt auf, wird auch den Anbietern klar werden, dass dies kein gutes Licht auf den Urlaubsort wirft.
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