Vorsicht Falle – die Blüte auf dem Etikett


Der Schein trügt oft. (Foto: Pixabay, jeonsango)
Bedenkliche Inhaltsstoffe schön verpackt
Feuchtigkeitsspendende Gesichtscreme mit Bio-Sanddorn – so und ähnlich sehen perfide Verbrauchertäuschungen aus. Wenn man dann die INCI-Liste (die Volldeklaration der Inhaltsstoffe) studiert, stellt man fest, dass wohl ein Tröpfchen Bio-Sanddorn enthalten ist, der Rest des Gemischs besteht aber aus durchwegs bedenklichen Substanzen wie Paraffin (Erdölderivat), Parabenen (künstlichen Konservierungsstoffen) usw. Was für Rohstoffe die konventionelle Kosmetikhersteller alles einsetzen, kannst du in unserem Artikel „Die Giftküche der Kosmetikindustrie“ nachlesen.
Leider sind die Bezeichnungen „Naturkosmetik“, „natürlich“ und „bio“ in der Kosmetik nicht geschützt. Jedes Produkt darf so bezeichnet werden, sobald es etwa einen Tropfen Aloe vera enthält, auch wenn der Rest aus Wasser und Erdölderivaten besteht. Und „Bio-Formel“ oder „bioaktiv“ heißt auch nicht, dass die Zutaten aus biologischer Landwirtschaft kommen. Aus diesen Gründen sind die vertrauenswürdigen Gütesiegel für Bio- und Naturkosmetik auch so wichtig – und hilfreich!
Versteckte Tierversuche
Es ist natürlich auch der Kosmetikindustrie nicht entgangen, dass die meisten Verbraucher tierversuchsfreie Produkte wollen. Die Marketingabteilungen der großen Kosmetikkonzerne lassen sich auch immer schöne Formulierungen einfallen, um über die traurige Realität, dass immer noch Inhaltsstoffe von Kosmetikprodukten an Tieren getestet werden, hinwegzutäuschen. Denn das EU-Verbot von Tierversuchen in der Kosmetikbranche gilt nur für den kleinen Teil an Substanzen, die ausschließlich für Kosmetika eingesetzt werden. (Informationen dazu findest du hier.) Diese Tatsache verschleiern Kosmetikkonzerne gerne mit folgenden Formulierungen:
- „Das Produkt wurde nicht an Tieren getestet“ (Einzelne Inhaltsstoffe aber schon?)
- „Against animal testing“ (Wird dieser Grundsatz auch gelebt?)
- „Wir testen unsere Produkte (oder Inhaltsstoffe) nicht an Tieren“ (Tierversuche können auch durch externe Labors und in anderen Ländern durchgeführt werden.)
- „We respect the rights of animals“ (Das sagt bezüglich Tierversuche absolut nichts aus.)
Der Verbraucher kann sich also auch hier nur mittels anerkannter Kontrollsiegel gegen Tierversuche weiterhelfen, das sind in erster Linie der Hase mit schützender Hand, Leaping Bunny und PETA Cruelty-Free.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist in diesem Zusammenhang die Konzernzugehörigkeit von Firmen. Wenn eine Kosmetikmarke etwa eigenständig am Markt auftritt, aber zu einem großen Konzern gehört, der Tierversuche durchführt, dann gilt aus unserer Sicht die besagte Kosmetikmarke selbstverständlich nicht mehr als tierversuchsfrei. Jeder Cent, der in diese Kosmetikmarke fließt, stützt letztlich den Mutterkonzern.
Unser Kompass für Naturkosmetik DIYs
Neben vertrauenswürdiger Kontrollsiegel als Einkaufsorientierung kann Frau oder Mann die eigene Kosmetik natürlich aus selbst herstellen. So kennt man jede einzelne Zutat. Wirksame und kostengünstige Naturkosmetik lässt sich in wenigen Minuten selbst herstellen. Dazu empfehlen wir das eBook „Dein Kompass für Naturkosmetik-DIYs“, das wir gemeinsam mit der diplomierten Praktikerin der traditionellen europäischen Heilkunde, Barbara Janu von Naturnah begleiten herausgebracht haben.
Es enthält nicht nur hilfreiche Infos (etwa rund um Gütesiegel oder das Sammeln von Wildpflanzen), sondern auch zahlreiche, einfach umzusetzende Rezepte. Damit gelingt der Einstieg in die Herstellung von Creme, Deo, Gesichtsmaske uvm.
Übrigens: animal.fair-Mitglieder erhalten das eBook kostenlos.
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