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Tierversuche für Mode

Chemikalien
Viele Textilfarben und andere chemische Stoffe, mit denen Textilien behandelt werden (Flammschutzmittel, Anti-Knittermittel) wurden und werden an Tieren getestet. Das gilt auch für Düngemittel, Pestizide, Herbizide, Fungizide, die im konventionellen Baumwoll-Anbau eingesetzt werden. Die Testmethoden sind grausam und sehr schmerzhaft und letzten Endes immer tödlich.
Chemikalien

Bevor die Chemie an Menschenhaut gelangt, muss sie am Tier getestet werden. Foto: Wikimedia Commons (Joshljosh, CC BY-SA 3.0)

Je natürlicher Mode hergestellt wird, je weniger Chemikalien eingesetzt werden, desto größer ist die Chance, dass im Vorfeld keine Tierversuche durchgeführt wurden. Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Mode jede Menge Geschäfte und Labels, die auf Kleidung ohne Tierleid setzen. Auch zahlreiche vegane Labels sind darunter.

Hautverträglichkeits- und Allergie-Tests

Hier  wird die Chemikalie ins Auge geträufelt, auf die geschorene Haut aufgetragen, oder unter die Haut gespritzt. Es kommt zu Entzündungen und Verätzungen, Abgehen der Haut.

Test auf akute Giftigkeit

Hier wird den Tieren per Magensonde oder Beatmung (gasförmige Substanzen) die Chemikalie zugeführt. Die Folgen sind Atemnot, Blutungen aus Augen und Nasen, Zittern, Durchfall, Koma, Tod. Der Test auf Giftigkeit bei wiederholter Dosierung funktioniert gleich, die Prozedur erfolgt aber über einen Zeitraum zwischen 28 und 90 Tagen – täglich! Bei beiden Verfahren werden die überlebenden Tiere nach Abschluss der Testreihe getötet.

Mehr Hintergrundinformationen und Tipps findest du auf der Übersichtsseite von Kapitel ModeBabys & Kids

Test auf erbgutverändernde Eigenschaften

Die Chemikalie wird oral verabreicht oder in die Bauchhöhle gespritzt. Die Untersuchung der Zellen erfolgt nachdem die Tiere getötet wurden.

Test auf krebserregende Eigenschaften

Die Substanz wird oral verabreicht oder auf die Haut aufgetragen. Der Test kann bis zu 5 Jahre dauern. Die Tiere leiden an Unwohlsein, Tumoren bis hin zum Tod. Die überlebenden Tiere werden getötet und auf krankhafte Veränderung der Organe untersucht.

Tumor Versuchstier

Vermessung eines künstlich erzeugten Tumors bei einem Versuchs-Meerschweinchen. Foto: Wikimedia Commons (Linda Bartlett)

Test auf missbildende Eigenschaften

Trächtigen Tieren wird die Substanz per Schlund-Sonde eingegeben. Es kommt zu Nasenausfluss, Gewichtsverlust, Durchfall, Austrocknung, eventuell Tod. Vor der Geburt werden die Muttertiere getötet, um die Embryos zu untersuchen.

REACH

Allein für die neue EU-Chemikalienrichtlinie REACH müssen 54 Millionen Tiere qualvoll sterben. Das betrifft nur Europa und nur die REACH-Testreihen. Nicht eingerechnet sind hier die Millionen Tiere in der medizinischen Forschung oder der Grundlagen-„Forschung“.

Für alle diese Tests gibt es alternative Methoden, worauf etwa die Organisation Ärzte gegen Tierversuche schon seit langer Zeit hinweist. (Quelle: www.aerzte-gegen-tierversuche.de)

Außerdem gibt es immer mehr Zweifel an der Wissenschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit von Tierversuchen, weil sie oft nicht auf den Menschen übertragbar sind. Siehe auch: www.de.eceae.org

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