Grüne Suchmaschinen als Google-Alternative
Kritik an Google’s Einsatz für die Umwelt
Laut eigenen Aussagen arbeitet Google seit 2007 klimaneutral und als eines der weltweit ersten Unternehmen dieser Größe, die seinen gesamten Stromverbrauch mit erneuerbarer Energie ausgeglichen hat. Aktiv sollen auch die Werte von Klima- und Umweltschutz von den MitarbeiterInnen, so genannten „Greenglern“, getragen werden. Diese werden neben flexiblen Arbeitszeiten und Freiräumen zusätzlich mit einer 20-Prozent-Regel belohnt. Dadurch ist es ihnen erlaubt, 20 Prozent ihrer Arbeitszeit für Projekte zu verwenden, die nichts mit ihrer Tagesarbeit zu tun haben.
Allerdings musste Google in den letzten Jahren auch negative Schlagzeilen über sich ergehen lassen. 2019 erhob die britische Tageszeitung The Guardian schwere Vorwürfe gegen das Unternehmen. Google soll abseits der Öffentlichkeit zahlreiche „berüchtigte“ Klimawandelleugner finanziell unterstützt haben. Unter anderem soll viel Geld für das konservative Competitive Enterprise Institute (CEI) geflossen sein. Die CEI war maßgeblich für die Überzeugung des Austritts der USA aus dem Pariser Klimaabkommen während der Trump-Regierung verantwortlich. Ebenso kritisch anzumerken ist, dass Google in Bezug auf sein politisches Engagement volle Transparenz verspricht, allerdings gegenüber dem Guardian keine genauen Summen verraten wollte.
Alternativen zu Google
Als alternative Suchmaschinen, die man aus ethischer Sicht besser unterstützen kann als das amerikanische Technologieunternehmen, haben sich in den letzten Jahren unter anderem die folgenden zwei bewährt:
Gexsi
Als „die Suchmaschine für eine bessere Welt“ möchte Gexsi Projekte unterstützen, welche nach den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen (SDGs) ausgewählt werden. Die Einnahmen werden durch Anzeigen bei den Suchresultaten generiert und nach Unternehmensangaben zu hundert Prozent in Social-Impact-Projekte gesteckt. Dabei wird die Website durch die Austrian Development Agengy (ADA), die Agentur der österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, unterstützt. Ganz nach ihrer Namensherkunft „Global Exchange for Social Investment“ profitieren hierbei nicht nur nationale, sondern auch internationale Projekte. So etwa bei der Reduzierung von Plastikmüll an Thailands Stränden oder bei der Besorgung von gesunden Grundnahrungsmitteln in afrikanischen Ländern. Seit Anfang Mai startete in Österreich, Deutschland und der Schweiz die Unterstützung für „Discovering Hands – Sehbehinderung mit Stärke“. Hierbei bekommen stark sehbehinderte Frauen die Möglichkeit, mit ihrem feinfühligen Tastsinn bei der Früherkennung von Brustkrebs mitzuhelfen.
Ecosia
Weil Bäume gut für Mensch, Umwelt und die lokale Wirtschaft sind, pflanzt Ecosia diese mithilfe der Einnahmen durch Suchanzeigen dort, wo sie am dringendsten gebraucht werden. Laut eigenen Angaben von Ecosia fließen die Gelder in Projekte, die auch darauf achten, Diversität mit den Pflanzungen wieder herzustellen. Im Schnitt finanzieren 45 Suchanfragen mit Ecosia einen Baum zum Beispiel in Burkina Faso. Dort können die Bäume die Wüste wieder fruchtbar machen. Ebenso werden in den Wäldern Indiens ehemalige Palmöl-Plantagen restauriert. So konnten seit 2016 auf 1.975 Hektar Boden mehr als 1.4 Millionen Bäume gepflanzt werden. Zusätzlich wirbt die Suchmaschine mit ihrer Transparenz, Datenschutzfreundlichkeit und eigens gebauten Solaranlagen, welche dazu beitragen, dass sie als CO2-negativ zählt.
Überzeugt die Qualität der grünen Alternativen?
Da sowohl die Suchergebnisse von Ecosia wie auch von Gexsi auf dem Algorithmus von Microsoft Bing basieren, können diese nach zahlreichen Tests nicht mit der Qualität der von Google generierten Treffen mithalten. Für alltägliche Suchanfragen erweist sich diese Suchqualität jedoch als valide.