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Hinterholz 8 – eine ökologische Alternative

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2020. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Nachhaltigkeit in der Baubranche scheint auf den ersten Blick eine sehr große Herausforderung darzustellen. Nur wer bereits selber stolzer Besitzer eines Bauprojekts war oder ist, kann das beklemmende Gefühl, vor den unendlichen Wahlmöglichkeiten des Baumarktes zu stehen, gebührend nachvollziehen. Die schweißtreibende Aufgabe, sich für DIE RICHTIGE Bauweise zu entscheiden, die Suche nach passenden Materialien und zuverlässigen Konstruktionsfirmen kann schon mal das eine oder andere graue Haar sprießen lassen.
ökologisch bauen

Oder vielleicht doch lieber selber Hand anlegen und die feuchten Wände „mit wasserdichter Tapete gegen den Strom isolieren“ wie es in dem österreichischen Filmklassiker Hinterholz 8 so schön heißt. (Foto: piqsels.com)

Befragt die künftige Bauherrin oder der Bauherr fünf unterschiedliche Personen zum Thema erhält sie oder er mindestens ebenso viele, oft widersprüchliche, Meinungen. Möchte besagte/r Bauherrin/Bauherr dann noch sich selbst und der Umwelt etwas Gutes tun, regnet es nur so vor weisen Ratschlägen.

Gähnende Leere oder chaotischer Mischmasch?

Viele Firmen deklarieren ihre Baustoffe als „ökologisch“ oder „umweltverträglich“ – doch sind sie das wirklich? Etwas Ordnung in das Chaos auf dem Weg zum ökologisch verträglichen, nachhaltigen Wohntraum kann vielleicht das natureplus-Qualitätszeichen bringen. Der gemeinnützige Verein natureplus e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, Verbrauchern und Bauprofis in Europa eine klare Orientierung bei der Produkt-Wahl im Baubereich zu geben: Sein gleichnamiges Umweltzeichen garantiert die Einhaltung hoher Qualitätsnormen auf allen für die Nachhaltigkeit relevanten Gebieten und wurde bislang an über 600 Bauprodukte in Europa vergeben.

Auch das österreichische Institut für Baubiologie und -ökologie (kurz IBO) hat sich der Entwicklung und Förderung der Grundlagen ökologischer Architektur verschrieben. Als wissenschaftlicher Verein prüft und bewertet das IBO Bauprodukte und setzt sich auf allen Ebenen dafür ein, dass diese Produkte stärker nachgefragt werden. Auf der Website des Vereins finden sich immer wieder interessante Artikel und Buchvorstellungen rund um das Thema nachhaltig Bauen.

Wer sich gerne mit Kennzahlen und Baustoffdaten beschäftigt, wird in baubook sein Glück finden. Diese Datenbank für ökologische Bauen und Sanieren bietet eine zentrale Anlaufstelle für Hersteller, Händler, Bauherren und Handwerker zur erfolgreichen Umsetzung von nachhaltigen Gebäuden. Konzipiert hauptsächlich für gewerbliche Nutzer, bietet die Webplattform auch für private Häuslbauer vertiefende Informationen zu Technik, Gesundheit und Umweltauswirkungen von Bauprodukten.

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Nachhaltigkeit in der Baubranche – ein Fremdwort? (Foto: piqsels.com)

Selbst Hand anlegen

Wer sich nicht nur für Bauen mit nachhaltigen Rohstoffen, sondern auch für Themenfelder wie Gemeinwohlökonomie, Selbstversorgung oder Stadtbegrünung interessiert, fühlt sich vielleicht bei der greenskills Weiterbildungsreihe des Vereins United Creations gut aufgehoben. Greenskills bietet Kurse und einen Lehrgang zum Thema Nachhaltigkeit – gemeinsam leben, nachhaltiges Bauen und Wohnen – an. Unter Schlagzeile „Wie geht Wandel?“ fand 2020 bereits zum dritten Mal das greenskills-Symposium statt, eine Veranstaltung bei der Interessierte mit ExpertInnen in Diskussion und Austausch über ökologischem Bewusstsein und einer zukunftsfähigen Lebensweise treten können.

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Mit dem richtigen Handwerkszeug geht auch der Traum vom ökologisch verträglichen Heim in Erfüllung (Foto: piqsels)

Baustoffe aus zweiter Hand

Zu guter Letzt noch ein etwas handfesterer Tipp:

Die beiden Plattformen Baukarussell und Materialnomaden haben sich der Wiederverwendung (Re-Use) von Bauteilen aus sogenannten Rückbaugebäuden verschrieben. Materialien, die bei dem Abriss oder Umbau von (größtenteils) großvolumigen Gebäuden anfallen, werden ausgebaut und für die Wiederverwendung bereitgestellt. Dadurch kommt es nicht nur zu Abfallvermeidung, es können auch große Mengen an CO2 und Wasser gespart werden, die bei der Neuproduktion anfallen würden.

Fazit

Nachhaltigkeit im Baugewerbe ist einfacher zu erreichen, als sich zu Anfang vielleicht vermuten lässt. Wir sind dem Traum vom „Haus für Menschen und Bäume“ (F. Hundertwasser), mit dem derzeitigen Stand der Technik, näher als je zuvor.

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Hundertwasserhaus Bad Soden am Taunus im Herbst (Foto: Wikimedia Commons, Wolfgang Maennel)

Tipp:

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Ein Artikel von Johanna
veröffentlicht am 28.04.2020
Berufliche Tausendsassa mit Outdoorfieber. Bei Regen gerne mal am Sofa anzutreffen, solange Buch und Hunde mit dabei sind.

Ein Kommentar

  • Waltraud Petrus sagt:

    Sehr interessant und aufschlußreich berichtet!

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