Wie der Klimahandabdruck uns zu Gestalter*innen des Wandels macht

Vom Fußabdruck zum Handabdruck: Ein Perspektivenwechsel

Die Klimakrise ist für viele Menschen mittlerweile auf vielen Ebenen spürbar, ob physisch aufgrund von Starkregen und Überschwemmungen, oder wegen konstanten psychischen Drucks. Eine zentrale Frage drängt sich auf: Wie werden wir von passiven Konsument*innen zu aktiven Gestalter*innen der Klimawende? Hier kommt die erfrischende Perspektive des Klimahandabdrucks ins Spiel, der bewertet, wie positiv wir unser Umfeld und unsere Gesellschaft beeinflussen können. Dieser Artikel ist inspirier vom Buch „Hoch die Hände Klimawende“ von Gabriel Baunach welches ich auch sehr ans Herz legen kann.
Gruppe hält Hände und streckt sie in die Höhe

Hoch die Hände – Klimawende (Foto: Pexels, Mikael Blomkvist)

Was genau ist der Klimahandabdruck?

Der Klimahandabdruck misst (wie sein Gegenstück der CO2-Fußabdruck) wie viel Treibhausgase wir durch aktive Beteiligung an der Klimawende reduzieren können. Statt nur unseren persönlichen Ressourcenverbrauch zu minimieren, geht es darum, durch unser Handeln über unser eigenes Leben hinaus Veränderungen zu bewirken.

Zum Beispiel: Vegan zu leben verkleinert zwar den eigenen Fußabdruck, jedoch könnte die Organisation von veganen Kochkursen oder das Gründen eines nachhaltigen Restaurants den Handabdruck verhältnismäßig viel mehr vergrößern, indem man es eben auch anderen Menschen ermöglicht, nachhaltiger zu leben.

So geht Klimawende im Handumdrehen

Der Schlüssel liegt darin, proaktiv zu handeln mit dem Zauberwort Multiplikatoren-Effekte. Hier ein paar kurz zusammen gefasste Beispiele:

  • mehr übers Klima sprechen
  • Klima Aufklärung in Medien und Schulen fördern
  • Klimaschutz in Freizeitvereinen/ dem Büro anregen
  • Klima Engagement im Ehrenamt, Clubs und Kirchengemeinden
  • für Klimaschutz wählen gehen
  • sein Geld nachhaltig anlegen
  • Klima-Engagement mit Spenden unterstützen
  • einen grünen Job machen
  • auf Klima Demos gehen und Klimaklagen anstoßen
  • mit Gleichgesinnten zusammentun und Kräfte bündeln
    (Baunach, 2023).
Fußballteam steht im engen Kreis am Feld und reißt die Hände nach oben

Im Sportverein bietet sich die ideale Gelegenheit, über das Klima zu sprechen – und wer weiß, vielleicht entstehen daraus direkt gemeinsame Klimaschutzmaßnahmen (Foto: Pexels, Anastasia Shuraeva)

Hand aufs Herz

Manche dieser Handlungen sind zeitintensiver als andere, den größten Handabdruck haben die Menschen, die ihre Zeit aktiv und intentional in die Klimawende investieren. Zeit ist im kapitalistischen System leider auch Geld und das ist manchmal knapp. Aber wenn wir ehrlich sind, eine schnelle Mail an deine lokale Lebensmittel-Filiale zu schreiben, dass sie doch bitte die veganen Produkte zurückbringen sollen, kostet keine 5 Minuten und könnte unter Umständen einen großen Einfluss haben.

Wenn man Glück hat, sieht man bald den Lieblings veganen Aufstrich wieder im Kühlfach, andere Male ist die Veränderung eventuell nicht als solche sichtbar, wovon man sich aber nicht entmutigen lassen sollte.

Den Wandel bei der Hand nehmen

Natürlich herrscht auch eine gewisse Hemmschwelle, emotional geladene Krisen wie die Klimakrise anzusprechen. Viele Menschen, mit denen ich persönlich spreche wirken so als hätten sie bereits resigniert. Aber Resignation ist keine Möglichkeit, wir brauchen Hoffnung, um uns voranzutreiben. Und diese Hoffnung schöpft man im Umgang mit Gleichgesinnten. Oder in friedvollen Konversationen mit eventuell Andersgesinnten, wenn dann doch ein gemeinsamer Funke überspringt. In puncto Klimakommunikation legen wir euch den Podcast „Über Klima sprechen“ nahe.

Gruppe sitzt im Kreis am Sofa und Stühlen und redet

Positiven Veränderungen in Gemeinschaften und Strukturen wirken oft langlebiger als individuelle Konsumentscheidungen (Foto: Pexels, Ron Lach)

Put your Hands up in the air for Klimawende

Durch den Klimahandabdruck gestaltet man sein Leben und eigene und andere Zukunftsperspektive aktiv und positiv, anstatt zu resignieren. Man konzentriert sich auf seine eigene Handlungskraft anstatt einzig auf den Verzicht. Außerdem wirken die positiven Veränderungen in Gemeinschaften und Strukturen oft langlebiger als individuelle Konsumentscheidungen. Und zu guter Letzt, fühlt man sich durch die aktive Gestaltung weniger von Ohnmacht und Angst gelähmt, sondern hauchte seinem Alltag wieder mehr sinnvolle Hoffnung ein.

Wenngleich dieser Weg kein leichter sein wird, ist der gepflastert mit Chancen: für uns selbst, für unsere Mitmenschen und für die Erde. Also worauf warten wir? Hoch die Hände für die Klimawende!
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Ein Artikel von Resl
veröffentlicht am 21.11.2024
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