Forschungsreisen und Urlaub für Wal- und Delfinfreunde

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2015. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Die Begegnung mit einem Wal oder Delfin in freier Wildbahn steht für viele Menschen ganz oben auf ihrer Wunschliste des Lebens. Fälschlicherweise assoziieren viele die Möglichkeit Waltieren zu begegnen mit „Ferne“ – Karibik, Arktis oder Antarktis – doch sind uns einige der beeindruckenden Arten näher als man glaubt. Unser Gastautor Nicolas Entrup stellt Mittelmeerreisen vor, bei denen Wal- und Delfinforschung mit Tierschutz und Urlaub verbunden werden kann.

Beobachtung von Grindwalen, Foto: A. Costanzo, Tethys

Beobachtung und Dokumentation von Grindwalen, Foto: A. Costanzo, Tethys

Das Mittelmeer – die Sommerurlaubsdestination Nummer 1 der ÖsterreicherInnen – beheimatet mindestens elf Wal- und Delfinarten: Darunter das zweit- und drittgrößte Säugetier des Planeten, Finnwal und Pottwal, sowie den Großen Tümmler und den Gewöhnlichen Delfin (den aus der griechischen Mythologie bekannten Götterboten) oder auch weniger bekannte Arten, wie tieftauchende Schnabel- und Grindwale.

Sichtung von Streifendelfinen, Foto: G. Passoni

Sichtung von Streifendelfinen, Foto: G. Passoni

Besprechung der Arbeit, Foto: S. Airoldi, Tethys

Besprechung der Arbeit, Foto: S. Airoldi, Tethys

Zwei renommierte Forschungseinrichtungen und Schutzorganisationen – das Tethys Research Institute und OceanCare – bieten wal- und delfinbegeisterten abenteuerlustigen Menschen die Möglichkeit, einen Einblick in die Erforschung von Walen und Delfinen im Mittelmeer zu erhalten und selbst anzupacken. Im Rahmen von fünf unterschiedlichen Projekten kann man in einwöchigen, englischsprachigen Kursen viel über das Leben und die Gefahren für die Tiere erfahren: Was hat es mit der Atemfrequenz der Tiere auf sich, wie verhalten sich die Tiere, was ist während der Begegnungen Unterwasser zu hören, gibt es Nachwuchs und in welcher sozialen Zusammensetzung ziehen Flipper & Co an uns vorbei?

Beide Institutionen stellen die Auswertung ihrer Erhebungen aber nicht nur in den Dienst der Wissenschaft, sondern entwickeln auch aktiv Schutzkonzepte und präsentieren diese im Rahmen internationaler Tagungen. So gäbe es ohne Tethys das Pelagos Walschutzgebiet (Ligurien) nicht. OceanCare ist eine der führenden internationalen Organisationen zur Eindämmung von Unterwasserlärm und zur Reduktion von Plastik in den Weltmeeren. Aktuell warnen die WissenschaftlerInnen und WalschützerInnen vor den potentiellen Gefahren der zunehmenden Ölerschließung im Mittelmeer.

Wer beim Reisen also gerne einmal das Erlebnis vor den Wohnkomfort stellt und von WissenschafterInnen etwas über Forschungsmethoden und Schutzinitiativen lernen, mitdiskutieren und Gleichgesinnte kennenlernen möchte, findet hier aktuelle Informationen zu den einzelnen Projekten, Kursdaten und Kosten:

Unser Gastautor Nicolas Entrup ist Gründer der Agentur SHIFTING VALUES und ehemaliger Geschäftsführer des deutschen Büros der Whale and Dolphin Conservation (WDC). Er nahm bereits an mehr als 20 internationalen Konferenzen zur Erhaltung von Wal- und Delfinarten teil. Nicht zuletzt dank seines Berufes hatte er bereits mehrmals die Chance und das Glück, diese einzigartigen Meeressäuger zu beobachten. 

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Ein Artikel von Eva
veröffentlicht am 14.04.2015
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