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Gänse empfehlen Pflanzendaunen

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2014. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Die weichen und wärmenden Unterfedern schützen Gänse und andere Vögel im Sommer vor Hitze und im Winter vor Kälte. Sie werden in Bettdecken, Pölstern und Jacken wegen ihrer wärmedämmenden Eigenschaften verwendet. Warum nach Alternativen zum kuscheligen Füllmaterial suchen? Weil auch die höchsten Standards zur Daunengewinnung immer mit Tierleid verbunden sind.

Daune, BirgitH, pixelio.de

Das Leiden hinter den Daunen

Die SOKO Tierschutz berichtet über Lebendrupf in Ungarn. Vier Pfoten deckt auf, dass sogar in Deutschland, wo Lebendrupf verboten ist und in Polen qualvolle Rupfmethoden angewendet werden: Die Tiere werden lebend an eine schnell rotierende Metallscheibe gehalten, die das Gefieder brutal aus dem Fleisch reißt. Gesetzlich dürfen derartigen Maschinen nur bei toten Tieren verwendet werden. Lebendrupf jedoch bringt mehr Gewinn: Die Tiere werden zwei bis vier Mal in ihrem kurzen Leben gerupft. Wäre das nicht schon genug Leid, werden die Tiere auch gemästet. Bei der sogenannten Stopfmast werden die Tiere bis zu fünf Mal täglich per Metallrohr zwangsgefüttert. Das führt zur krankhaften Vergrößerung der Leber, die dann als die Delikatesse „fois gras“ verkauft wird.

Im November 2013 veröffentlichte die Stiftung Warentest traurige Daunentest-Ergebnisse: Kein Anbieter war bereit offenzulegen, woher seine Daunen kommen. Zwei Anbieter erlaubten den Zutritt zu ihren Schlachthöfen und wurden mit gerade „ausreichend“ bewertet. Auch Unternehmen mit „Traumpass“ Kontrollsiegel, das den Verzicht auf Lebendrupf bescheinigt, blieben Belege schuldig. Nun versucht die Daunenindustrie mit der Einführung eines neuen Zertifikats dem „Responsible Down Standard“ (RDS) mit strengeren Kriterien einen neuen Anlauf, die verunsicherten KonsumentInnen zurückzugewinnen. Doch selbst wenn die Einhaltung dieser  Kriterien garantiert werden kann, ist auch diese sogenannte verantwortungsbewusste Daunenproduktion keine tierleidfreie Daunenproduktion, denn die gibt es nicht.

Die Alternative: Pflanzenfasern

Lassen wir den Gänsen und ihren Verwandten ihr Federkleid und entscheiden uns für natürliche Materialien wie Kapok, Hanf, Leinen (Flachsfaser), Baumwolle und Tencel. Sie lassen sich zu stylischen, wärmenden und flauschigen Füllmaterialien verarbeitet, die jede Gans empfehlen würde! Sogar aus Torf und Naturkautschuk entstehen alternative Füllungen. Eine ausführliche Beschreibung zu den einzelnen Materialien findest du hier.
Eine weitere Alternative sind micro-hightech Fasern. Diese Kunstfasern aus Polyester eignen sich als Polster- und Deckenfüllungen oder für Mischgewebe, sind wasserabweisend, weich und wärmeisolierend und können aus Recyclingmaterial gewonnen werden. Obwohl sie auf Rohölbasis hergestellt werden, ist ihre Ökobilanz nicht schlechter als jene von Baumwolle.

Die Pflanzendaune Kapok

Diese wärmende und kuschelig weiche Pflanzenfaser, die auch Pflanzendaune genannt wird, möchten wir Euch besonders ans Herz legen. Einsetzbar ist Kapok sowohl in Winterjacken und -mänteln als auch in wärmenden Bettdecken – meist in einer Kombination mit Biobaumwolle. Die Faser stammt vom tropischen Kapokbaum. Wegen des Lufteinschlusses von 80% ist die Hohlfaser Kapok nach Pappelflaum die leichteste  Textilfaser der Welt. Kapok hat äußerst gute wärme- und feuchtigkeitsregulierende Eigenschaften. Achtung – hoher Kuschelfaktor!

Errätst du, um welche Pflanzen bzw. Materialien es sich im Folgenden handelt?

Latex_Hevea_Cameroun_CC BY-SA 3.0_commons.wikimedia.org Kapok_flickr_c-MartinLaBar_CC BY-NC 2.0Hanf_commons.wikimedia.org_c-SaxoFlachsstroh_Garn_Vlies_und_Seil_F.Gerlach_CC BY-SA 3.0Baumwollkapsel_By Begonia.Begonia at de.wikipedia [CC-BY-SA-3.0


(Die Auflösung erscheint in Klammer, wenn ihr den Mauszeiger auf dem Bild positioniert.)

Hier findet ihr die fairen Alternativen

Wer mit gutem Gewissen Pflanzenfasern tragen möchte, findet alle Bezugsquellen in unserem Einkaufsführer – so kann der Winter kommen!

 

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Ein Artikel von Stefanie
veröffentlicht am 10.11.2014
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