Vegane Küche: Genussvoll, gesund und immer beliebter

Casual Dining pflanzenbasiert
Am Siebensternplatz hat im November 2024 das „Schwein“ eröffnet – ein Lokal, das gemüseorientierte Küche auf lässige Weise neu interpretiert. Das intelligente Rüsseltier steht hier nicht nur Pate für den Namen, sondern hat auch Einfluss auf das Design. Im Restaurant überrascht eine beleuchtbare Schweinenase und ergänzt das Interieur, in dem man auch Gemüse und Kräuter als Dekorelemente einsetzt. Würzig duftende Kräuter stehen statt Blumen in der Vase, Broccoli, Melanzane oder Karotten schmücken die Theke. Sie landen dann aber regelmäßig in der Küche – anders als Schweine oder andere Tiere.
In entspannter, urbaner Atmosphäre serviert das Team rund um erfahrene Gastronomen aus dem „Ramasuri“ und der „Pizza Randale“ ausschließlich vegetarische und vielfach vegane Gerichte – ohne klassische Fleischgerichte zu imitieren. Stattdessen stehen eigenständige Speisen im Mittelpunkt, bei denen Gemüse die Hauptrolle übernimmt. Resultat ist ein optisch ansprechendes Casual Dining auf Pflanzenbasis.

Kleiner Vorgeschmack auf pflanzenbasierte Speisenauswahl (Foto: © Eat Butter First)
viele Wahlmöglichkeiten
Die abwechslungsreiche Frühstückskarte lockt ab 9 Uhr Gäste an, zum Beispiel süß mit Three Little Piggies (einem Joghurt auf Nussbasis mit Haselnusscreme), Multigrain Porridge oder salzig mit Bacon Shrooms on Bread und All Day Breakfast Soup mit Spinat und Miso.
Bis 15 Uhr kann ausgiebig gefrühstückt werden, bevor die kreative Lunch- und Dinnerkarte übernimmt. Die Karte mit Starters und Hauptspeisen gilt ab 11.30 bis 22.00. Dann kann man wählen zwischen Reuben Sandwich mit roter Rübe, Crispy Artichokes, Smoked Aubergine oder Oyster Mushrooms Skewers (mit Linsen). Das Gochujang Cauliflower Steak zeigt, dass Fleisch hier nicht fehlt.
Zum süßen Abschluss gibt es Desserts wie Milchrahmstrudel (mit Kokosmilch) oder cremiges Schokomousse. Die Getränkekarte bietet dazu frisch gepresste Säfte, kreative Limonaden, spannende Aperitifs und Kaffee aus El Salvador von den „Coffee Pirates“.
Das Konzept des Lokals basiert auf einem Sharing-Prinzip: Mehrere Gerichte bestellen, teilen und gemeinsam genießen. So fällt die Entscheidung leichter, die Auswahl wird größer und man kann Verschiedenes probieren. Das warme, akustisch gedämpfte Ambiente schafft eine entspannte Atmosphäre. Wer sicher einen Platz bekommen möchte, sollte rechtzeitig reservieren – rund 80 Plätze innen und außen warten auf Besucher*innen.
Veganes Frühstück in Bestform
Wer vor oder nach dem Einkauf am Karmelitermarkt frühstücken will, findet ganz in der Nähe, kaum 2 Minuten entfernt, ein hübsches, helles Lokal, das auch einen kleinen Schanigarten hat: Bistrot deppat. Wenn die Sonne lacht, zieht es die Besucher*innen ins Freie – drinnen sorgen Pflanzen und Bilder für eine leichte, lebendige Atmosphäre. Das junge Betreiberteam erfüllt sich damit einen Traum: ein Ort, an dem veganes Frühstück unkompliziert, vielfältig und richtig gut ist.
Wie kam es zur Entscheidung? Der Wirt ist Physiklehrer und Koch mit Erfahrung in unterschiedlichen Lokalformen von Restaurant bis Kaffeehaus. Er überlegte nicht lange. Ein Bistro hat ein eine überschaubare Karte, die Größe passte auch. Und das vegane Frühstücksangebot in Wien wollte er sowieso gerne bereichern. Er wollte eine ausgiebige Auswahl für herzhaftes Frühstück anbieten, außerdem der oft mühsamen Jagd auf das vegane Croissant durch eigene Produktion ein Ende bereiten.

Waffeln in herzhafter und süßer Variante, mit Frischkäse oder Beeren im Bistrot deppat (Foto: © Ten Thirty)
alles so schön bunt hier…
Auf der Karte stehen süße Varianten, wie eben jenes Croissant, Kipferl mit Marmelade, Pancakes, frisches Bananenbrot, Waffeln mit Beeren-Zwetschgen-Röster und pflanzliches Joghurt.
Und für den herzhaften Hunger bietet sich ein beeindruckendes „Full English Breakfast“ auf rein pflanzlicher Basis an: Baked Beans, gebratene Pilze und Tomaten, vegane Würstchen, pflanzlicher Speck. Außerdem gibt es diverse pikante Aufstriche, pflanzlichen Frischkäse und „Feta“.
Fast alle Speisen werden vor Ort frisch zubereitet. Wer will, kann einen Blick in die offene Küche werfen. Nur die veganen Würstchen und der fleischfreie Speck werden zugekauft – die Zutaten kommen dabei von sorgfältig ausgewählten Produzenten.
Eine Frage des Geschmacks
Der Kritik, dass Veganer*innen kein imitiertes Fleisch essen sollten, wenn sie echtes Fleisch ablehnen, kann der Bistro deppat-Chef nichts abgewinnen. Denn der Beweggrund, auf Fleisch oder Käse zu verzichten, ist ja selten, dass es einem nicht schmeckt. Es geht darum, dass man Tiere nicht für sein Essen töten oder ausbeuten will, weil man ihnen kein Leid zufügen will. Wenn man traditionelle Speisen vegan umdeutet oder mit Pflanzen nachkocht, schafft man also eine Brücke. Die Konsument*innen können dann den gewohnten Geschmack oder doch ein ähnliches Geschmackserlebnis haben „wie früher“, dabei kommt aber kein Tier zu Schaden.
Angenehm sind zudem die entspannte Atmosphäre und die authentische Haltung: Veganismus wird hier nicht als „Trend“ verkauft, sondern als bewusster, nachhaltiger Lebensstil, der für alle offen ist. Kein Wunder, dass das Lokal mit seinen 35 Plätzen oft schnell voll ist. Reservierung ist unbedingt empfohlen.
Fazit
Die beiden Lokale zeigen nicht nur, wie lecker, sondern auch, wie cool sich vegane Küche heute präsentiert. Sie ist vielfältig und alles andere als dogmatisch. Ob beim entspannten Teilen innovativer Gerichte oder bei einem ausgiebigen Frühstück: Sie liefern den Beweis, dass vegane Gastronomie mehr ist als nur eine Alternative – sie ist eine echte kulinarische Bereicherung.