Ein Käfig ist kein Lebensraum (Teil 2)

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2015. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Nach der ARGE Papageienschutz gestern, stellen wir euch heute eine weitere Initiative für ein besseres Papageienleben vor: Die Campaña SOS para la Guacamaya Roja setzt sich für den Schutz und die Auswilderung des Hellroten Ara in Mexiko ein. Etwa 50 Papageien wurden seit Beginn der Kampagne wiederangesiedelt.

Campana SOS_erster-Freiflug

Erfolgreiche Auswilderung des Ara macao in Mexiko

Weltweit existieren etwa 350 Papageien-Arten und rund 850 Unterarten. Etwa hundert Arten sind auf Grund von Lebensraumverlust, Jagd und Tierhandel bedroht. So auch der Hellrote Ara, der in Mexiko so gut wie ausgestorben ist. 2012 gab es im ganzen Land nur noch zwei kleine Populationen. Nur die Geschichten der älteren EinwohnerInnen und traditionelle Lieder erinnern daran, dass die farbenprächtigen Großvögel einst hier heimisch waren.

Ausgiebige Kampagnenarbeit und viel Engagement

Aras_in-Xcaret_c_Elisabeth Zeppetzauer

© Elisabeth Zeppetzauer

Campana SOS_Auswilderung_Transport

© Campaña SOS para la Guacamaja Roja

Campana SOS_Info-Schulkinder

© Campaña SOS para la Guacamaja Roja

Campana SOS_Eli,Sarai+Team

© Campaña SOS para la Guacamaja Roja

Im mexikanischen Staat Veracruz war der hellrote Ara seit vier Jahrzehnten verschwunden. Die Campaña SOS para la Guacamaya Roja in Kooperation mit der Universität Mexiko (UNAM) hat es sich zum Ziel gesetzt, die Papageien zu schützen und wiederanzusiedeln. Die Salzburger Zoologin und Papageienspezialistin Mag. Elisabeth Zeppetzauer und ihre Partnerin und ehemalige Hauptkoordinatorin des Projekts, Sarai Anaya Valera, begleiteten das Projekt über zwei Jahre – von der Auswahl der Vögel bis zur Auswilderung der ersten 28 Individuen in Los Tuxtlas, im Südosten Mexikos.

Die Papageien stammen aus dem Themen- und Vergnügungspark Xcaret, nahe Cancún, der die Tiere zur Verfügung stellte. Als Parkattraktion gezüchtet, leben die Aras in Xcaret großteils unter nicht artgerechten Bedingungen und wären in freier Wildbahn nicht überlebensfähig.

Mit viel Engagement bereitete das Team die Auserwählten auf ihr Leben in Freiheit vor: Die Vögel erhielten Feinderkennungstrainings, lernten essbare von nicht essbaren Früchten und Pflanzen zu unterscheiden und bekamen einen Gesundheits-Check. Nach einigen Monaten tauschten die Aras ihre Trainingsvoliere im Vergnügungspark gegen eine Außenvoliere im Waldesinneren von Los Tuxtlas. In mühevoller Handarbeit konstruierte das Team die Voliere, die im Inneren dem natürlichen Lebensraum im Wald so nahe wie möglich kommen sollte.

Zahlreiche Vorträge zur Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung sowie Interviews für lokale Radiostationen sollen den Erfolg des Projekts fördern und die Tiere vor Wildfang schützen.

Fünf Vögel wurden mit GPS Sendern ausgestattet, um die Bewegungen der Gruppe verfolgen zu können. Am Tag der Freilassung waren MedienvertreterInnen, die lokale Bevölkerung und offizielle Vertretungen anwesend.

Mittlerweile genießen die Aras ihre Freiheit, haben ihren Schlafbaum gewählt und kommen seltener zu den Futterplätzen zurück, die hoch in den Bäumen montiert sind. Weitere 28 Guacamayas Rojas, wie Aras in Mexiko genannt werden, konnten Ende März im Naturreservat Nanciyaga ihre Flügel ausbreiten und in die Freiheit fliegen.

Weitere Infos: Campaña SOS para la Guacamaya Roja

 

In Teil 1 der Serie Ein Käfig ist kein Lebensraum stellten wir euch die Initiative ARGE Papageienschutz vor, die sich dem Papageienschutz in Österreich verschrieben hat.

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Ein Artikel von Stefanie
veröffentlicht am 29.04.2015
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