Volle Bäuche für Vögel!
Wann füttern?
Der beste Zeitpunkt, um mit der Winterfütterung zu beginnen, ist der Spätherbst, doch zum Helfen ist es nie zu spät! Ab den ersten Schneefällen füttert man kontinuierlich den ganzen Winter hindurch. So können sich die Piepmätze auf die regelmäßige Versorgung verlassen und wissen bei harschen Witterungsbedingungen wie Frost oder geschlossene Schneedecke, wo sie zuverlässig Nahrung finden.
Im Frühling sollte man die Fütterung nicht abrupt einstellen, sondern langsam ausklingen lassen, da die Futterstellen bei Kälteeinbrüchen im März/April gerne von den ersten Zugvögeln genützt werden. Experten raten sogar zur Ganzjahresfütterung, um den Tieren die anstrengende Brutzeit zu erleichtern.
Wo füttern?
Ein gut geeigneter Platz zum Einrichten einer Futterstelle ist im Garten in der Nähe von Sträuchern oder einigen Bäumen, aber freistehend. Vögel nähern sich einer Futterstelle bevorzugt aus sicherer Deckung. Ebenso eignen sich Hauswände zum Anbringen kleinerer Futterhäuschen. Die Vögel haben eine schützende Wand und freie Sicht auf die anderen Seiten, weshalb sie diese Futterhäuschen gerne annehmen.
Einige Vögel wie Rotkehlchen oder Amseln fressen lieber am Boden. Für sie kann das Futter in Bodenfuttersilos oder auf Futterbrettern angeboten werden, doch besser nicht in Gärten, die regelmäßig von Katzen besucht werden.
Wie füttern?
Regelmäßiges Reinigen der Futterstelle und Entfernen von Vogelkot sind besonders wichtig, da sich Krankheiten sonst schnell ausbreiten können. Silofutterhäuser oder Futtersäulen sind daher empfehlenswerter als die klassischen offenen Vogelhäuschen.
Das Futter sollte trocken gehalten und regelmäßig kontrolliert werden, damit sich kein Schimmel bilden kann. Eine Gittersäule für Nüsse sowie Meisenknödel- bzw. Fettblockhalter sind eine gute Ergänzung an der Futterstelle.
Eine Trink- und Bademöglichkeit sollte speziell bei Temperaturen unter 0°C ebenfalls angeboten werden.
Wer frisst was?
Ein vielfältiges Futterangebot lockt viele verschiedene Vogelarten an:
- Amseln und Rotkehlchen sind Weichfutterfresser, die gerne Äpfel, Rosinen oder fettgetränkte Getreideflocken fressen.
- Finkenarten sind Körnerfresser. Sie mögen Sonnenblumenkerne, Erdnussbruch und energiereiche, ölhaltige Sämereien wie Hanf oder Mohn.
- Spatzen (Haus- und Feldsperlinge) sowie Goldammer sind ebenfalls Körnerfresser, nehmen aber lieber kleine Samen oder geschälte Sonnenblumenkerne. Für sie sind auch stärkehaltige Körner wie Getreide oder Hirse geeignet.
- Meisen, Kleiber und Spechte fressen neben Sonnenblumenkernen auch gerne Nüsse oder festes Fettfutter in Form von Meisenknödeln oder Fettblöcken.
- Bitte nicht! Speisereste, gesalzenes, verschimmeltes oder verdorbenes und somit auch Brot und Gebäck gehören keinesfalls in einen Vogelbauch.
Vogelfutter DIY
Fettflocken lassen sich ganz einfach herstellen: Etwas hochwertiges Pflanzenöl in einer Pfanne erwärmen und Haferflocken unterrühren. Durch das Erwärmen des Öls nehmen die Flocken das Fett gut auf. Im Kühlschrank ca. eine Woche haltbar.
Ein Rezept für selbst gemachte Meisenknödel und Futtermischungen findet ihr hier in einem früheren Blogartikel.
Zufüttern, im Winter oder auch ganzjährig, ist für die Federlinge eine große Unterstützung. Gartenbesitzer können sogar noch mehr tun und durch naturnahe, vogelfreundliche Gartengestaltung den Tieren das Leben verschönern.
Zum Weiterlesen:
- Linktipp: Wildvogelhilfe
- Buchtipp: Peter Berthold, Gabriele Mohr: „Vögel füttern, aber richtig“, Kosmos-Verlag 2017, EAN: 9783440156933
- Tierfreundliche Gartengestaltung
- Vogelfreundlicher Garten: Was du für den Erhalt der Artenvielfalt tun kannst