Wasser – flüssiges Leben

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2015. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Gedanken zum heutigen Weltwassertag: Nicht nur beim Duschen, Putzen und Kochen nutzen wir Wasser, sondern jedes Produkt enthält „virtuelles Wasser“ – nämlich das bei der Herstellung verschlungene Nass. Der Wasserbedarf steigt global enorm und in Zeiten weltweiten Handels müssen wir uns unseres Einflusses auf ferne Wasserkreisläufe in Produktionsländern bewusst werden.

Wasser

Wasser von redcctshirt, flic.kr/p/8M8Rce

Urbanisierung, die wachsende Bevölkerung und steigende Einkommen führen dazu, dass die weltweiten Wasservorräte unter Druck geraten. Das Angebot an Süßwasser wird knapper und ohne tiefgreifende Veränderungen wird laut OECD im Jahr 2050 fast die Hälfte der Weltbevölkerung in Einzugsgebieten mit Wasserknappheit leben.

Virtuelles Wasser in landwirtschaftlichen Produkten

Landwirtschaftliche Bewässerung

© Harry Hautumm, pixelio.de

Global gesehen entfallen 92 % des entnommen Wassers auf die Landwirtschaft, die somit der größte Verbraucher ist. Ein Kilo Rindfleisch verbraucht indirekt 16.000 Liter Wasser – die gleiche Menge, mit der man ein Jahr täglich duschen könnte. Diese Menge setzt sich aus Trinkwasser, Reinigungsprozessen und der Produktion von Futtermitteln zusammen. Im Vergleich dazu benötigt ein Kilo Kartoffeln nur 500 Liter virtuelles Wasser. Beim Fleisch kommt dann noch die Wasserverschmutzung durch die Produktion hinzu. Ungeklärte Abwässer mit Gülle, Antibiotika, Chemikalien aber auch Düngemittel und Pestizide für Futterpflanzen lassen die verfügbare Menge und Qualität weiter sinken. Dies führt dazu, dass wir selbst in der EU (vor allem in Südeuropa) mit Wasserknappheit konfrontiert sind.

Virtuelles Wasser in industriellen Produkten

Auch in den industriellen Produkten unseres täglichen Gebrauchs steckt jede Menge virtuelles Wasser. In ganz Europa entfallen allein zwei Drittel des Wasserverbrauchs auf den Industriesektor. Ausschlaggebend für den Wasser-Fußabdruck unserer Konsumgüter sind auch die klimatischen Bedingungen und Produktionsmethoden in den Herkunftsländern. Ein ganz besonderer Wasserschlucker ist die Autoindustrie – je nach Modell und Ausstattung kann ein Wagen mit bis zu 400.000 Liter Wasser zu Buche schlagen. Verbrauchsintensiv sind unter anderem auch Papier, Leder oder Baumwolle – unser beliebtester Kleidungsstoff – mit 11.000 Litern je Kilo fällt auch hier wie sehr oft, die Bewässerung am stärksten ins Gewicht.

Die Wechselbeziehung zwischen Materialien für die Produktion und Wasserressourcen verlangt Aufmerksamkeit. Unser Wasser-Fußabdruck wird hauptsächlich durch die Menge an Gütern und Dienstleistungen, Fleisch, Milcherzeugnissen und industriellen Produkten sowie dem effizienten Einsatz in der Landwirtschaft beeinflusst. Hier bedarf es fundamentaler Veränderungen des Ressourcenverbrauchs. Gezielter Kauf von veganen, langlebigen und ressourcenschonenden Waren und zurückführen in den Kreislauf der Wiederverwertung und Recycling bieten einen Weg, auf individueller Ebene die globalen Ungleichheiten der Wasserknappheit zu entschärfen.

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Ein Artikel von Larissa
veröffentlicht am 20.03.2015
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