Aquakultur & Süßwasserfische – Alternativen zur Überfischung?

Fische
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2017. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Auf der Suche nach Alternativen zu Fischprodukten aus den nahezu überfischten Meeren werden uns zahlreiche Möglichkeiten angeboten. Einige von ihnen sind Fischratgeber, die aufführen, welche Fischbestände gerade nicht am Rande der Ausrottung stehen, Fische aus Aquakulturen (Aquafarming), Süßwasserfische und natürlich pflanzliche Vischprodukte. Über die jeweiligen Vor- und Nachteile berichten wir im Folgenden.
Fische

Tote Fische (Foto: Pixabay, coombesy)

Süßwasserfische aus Österreich

In Österreich werden Süßwasserfische in Teichen produziert oder freilebend in Gewässern gefangen. Dazu gibt es Siegel, die die biologische Erzeugung sicherstellen sollen. Zu beachten ist aber, dass auch hier Arten und Lebensräume geschützt werden und auch durch die Zucht keine Gewässer mit Futtermittelresten, Exkrementen oder Medikamenten belastet werden sollten. Aber auch beim Kauf heimischer Fische bleibt das Leiden und Töten der Tiere bestehen. Fische fallen oftmals durch den Raster unserer Empathie, wenn wir Schweine, Hühner und Rinder schon mit einschließen.

Aquafarming

Aktuell stammen fast 50 % des weltweit verzehrten Fisches aus vermeintlich nachhaltigen Farmen im Wasser. Um die Überfischung zu stoppen und die Schäden durch den Fischfang zu reduzieren, setzte die Fischindustrie auf die so genannte Massentierhaltung im Wasser. Tausende Fische, dicht gedrängt in Käfigen im Wasser. Die Tiere sind anfällig für Stress, der durch die Enge entsteht. Auch Krankheiten und „Parasiten“ breiten sich bei den Massen an Tieren rasch aus.

Entgegengewirkt wird Krankheiten mit der Gabe von Medikamenten, deren Reste das umliegende Gewässer und freilebende Tiere beeinträchtigen. Zu den Medikamenten gesellen sich auch Futterreste und Exkremente. Ohne menschliches Eingreifen würden sich nicht diese Mengen an Exkrementen an einem Platz sammeln und dort das Wasser belasten. Dazu kommen weitere Einwirkungen auf Lebensräume durch den Bau und Betrieb der Käfige. Mangrovenwälder müssen weichen, Buchten können von Mensch und Tier gleichermaßen nur noch eingeschränkt genutzt werden. Der Schiffsverkehr zum Transport von Jungtieren, Futter und Medikamente sowie der „Ernte“ der Tiere belastet Häfen und Gewässer.

Aquakultur (Foto: Wikimedia Commons, Erik Christensen, CC BY-SA 3.0)

Um die Tiere in den Käfigen ernähren zu können, müssen massiv Ressourcen zur Futtererzeugung aufgebracht werden. Teilweise wird explizit Fisch gefangen, um ihn verarbeitet, an die Zuchtfischarten zu verfüttern.

Nicht zu vergessen ist auch hier das Leid der Tiere. Enge, Schmutz, Stress, Überzüchtung und früher Tod.

MakiVisch, wenn die Alge den fischigen Geschmack bringt

Zunächst einmal eine Entwarnung. Es ist nicht notwendig, Fische zu essen, um an essentielle Fettsäuren zu gelangen. Das heißt, wir können Fischen Leid, Stress und frühen Tod ersparen und unsere Meere sowie andere Gewässer schützen, indem wir auf pflanzliche Fischalternativen umstellen. Gemüsestäbchen lassen Kinderaugen ebenso leuchten, wie Fischstäbchen, Melanzani eignet sich hervorragend zur Erzeugung von Backfisch und mit köstlichen Algen lassen sich tolle Vischgerichte zaubern. Im Handel fertig erhältlich sind auch fertige Vischprodukte wie Veggy-Tuna, Thunvischsteaks und ähnliches. Durchprobieren lohnt sich.

Artikel teilen:
Profilbild
Ein Artikel von Hella
veröffentlicht am 12.12.2017
DSGVO Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner