Gift auf unserer Haut
Formaldehyd, organische Halogenverbindungen oder giftige Schwermetalle sind nur drei Beispiele der rund 8000 verschiedenen Chemikalien, die in der Textilproduktion und der sogenannten Textilveredelung Verwendung finden; zum Färben kommen dann noch rund 4000 Farbstoffe dazu.
Ein Großteil der Kleidung, die bei uns am Markt ist, kommt aus Asien. Dort gibt es kaum Reglementierungen für die Verwendung von Chemikalien – dies ist sowohl eine Bedrohung für die Arbeitskräfte vor Ort, die Umwelt als auch unsere Gesundheit. Selbst mehrmaliges Waschen hilft da nicht. Auch Baby- und Kinderkleidung ist da nicht ausgenommen und diese nehmen gefährliche Stoffe noch leichter auf.
Warum wissen wir das alles nicht? Weil gesetzlich lediglich die Deklaration der Gewebezusammensetzung erforderlich ist, über Inhaltstoffe muss nichts vermerkt werden. Bei Stoffen, die einlaufsicher, knitterfrei, stone-washed, schweißhemmend, antibakteriell und vieles mehr sind, könnte man sich natürlich denken, dass dies nicht ohne Chemie geht.
Der Autor klärt aber nicht nur ausführlich über die Problematik von Schadstoffen in Bekleidung inklusive Schuhen auf – auch Wolle kommt nicht gut weg – sondern ebenso über andere Produkte wie Babyfläschchen, Filzstifte oder Isomatten.
Auf der sicheren Seite ist man in jedem Fall bei Ökotextilien – hier werden auch einige Gütesiegel vorgestellt. Dazu findet ihr ebenfalls Informationen in unserer Infothek.
Angesichts der Tatsache, dass viele der Chemikalien Allergien und Neurodermitis auslösen können, im Verdacht stehen krebserregend zu sein, hormonell wirksam sind oder auch Unfruchtbarkeit bewirken können, ist es hoch an der Zeit, sich ausführlich zu informieren.
2014 erschienen, ist das Buch bis heute aktuell und ich möchte dafür eine dringliche Leseempfehlung aussprechen.
Schadstoffe in unserer Kleidung
Christian Joachim
Kerschensteiner-Verlag 2014
15,90 €
ISBN 978-3-931954-33-8