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Giftig oder nicht giftig, das ist hier die Frage

Hund Essen
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2017. Einige Informationen könnten veraltet sein.
…und zwar für unsere vierbeinigen Mitbewohner. Verschiedene Lebensmittel, die Menschen schmecken und für uns meist unbedenklich sind, können bei Hund und Katze aber zu Gesundheitsproblemen führen oder sogar giftig sein und sollten deshalb nicht verfüttert werden. Manchmal landet Menschenessen auch unbeabsichtigt im Maul eines diebischen Vierbeiners oder ganz bewusst als gemeinsames Ritual oder vermeintliche Belohnung. Damit dies keine unerwünschten Folgen für euren Liebling hat, wollen wir hier einen kurzen Überblick über solche „gefährlichen“ Nahrungsmittel geben.
giftig für Tiere

Nicht jede Leckerei ist für Tiere geeignet (Foto: Pixabay, ValeskaReon)

Obst, Gemüse & Co: von Kernen, Gift und Rohheit

Avocados und Steinobst: Das Fruchtfleisch von manchen Avocadosorten enthält Persin, einen Giftstoff, der den Herzmuskel schädigen kann. Ein weiteres Problem speziell für Hunde sind die Kerne von Avocados und auch Steinobst, da durch deren Verschlucken akute Erstickungsgefahr besteht. Außerdem können scharfe Kanten oder zerbissene Kerne zu Verletzungen führen.

Weintrauben und Rosinen: Keine Panik, eine auf den Boden gefallene Rosine, die gefressen wird, ist noch kein Gesundheitsproblem, sondern nur der Verzehr größerer Mengen. Die Gefahr besteht dabei im Giftstoff Oxalsäure, der bei entsprechender Veranlagung und Verzehr großer Mengen zu Nierenversagen führen kann.

ZwiebelZwiebeln und Knoblauch: Die den Lauchgewächsen zugesprochenen entgiftende/desinfizierende Wirkung hat ihre Ursache. Sie enthalten Schwefelstoffe, die (auch gekocht) beim Tier ab einer Menge von etwa 5 g/kg neben Verdauungsproblemen zur Zerstörung der roten Blutkörperchen führen kann. Deshalb auch keine Essensreste mit Zwiebeln und Knoblauch verfüttern. Und bedenkt: Auch Schnittlauch ist ein Lauchgewächs und kein Katzengras-Ersatz!

Walnüsse & Macadamia-Nüsse: Diese Nusssorten sind für Tiere mit Nierenproblemen nicht geeignet, da sie sehr viel Phosphor enthalten. Doch selbst bei gesunden Tieren kann der Verzehr zu großer Mengen durch den hohen Fettgehalt zu Verdauungsproblemen führen. Außerdem wird ein unbekannter Giftstoff vermutet, der das Nervensystem beeinflussen kann.

Rohe Hülsenfrüchte: Vor allem Kichererbsen und Bohnen enthalten in rohem Zustand das Toxin Phasin, das zu Leber- und Blutproblemen führen kann. In größeren Mengen kann sich der Verzehr beim Hund auch tödlich auswirken.

Tomaten, rohe Auberginen, rohe Kartoffeln: Diese Nachtschattengewächse sind für Tiere in rohem Zustand alle giftig, auch wenn dies beim Menschen nur für Kartoffeln gilt. Neben Verdauungsproblemen kann das darin enthaltene Gift Solanin auch die Hirnfunktion schädigen.

Gemüse

(Foto: Pixabay, rosemari3131)

Alfalfa-Sprossen: Diese haben einen relativ hohen Östrogengehalt und stehen deshalb in Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Sie sollten daher nicht an trächtige oder säugende Tiere verfüttert werden.

Auch manches Fleisch kann für Fleischfresser ungesund sein

Rohes Schweinefleisch: Rohfleischfütterer wissen dies in der Regel – rohes Schweinefleisch kann das für Menschen ungefährliche Aujeszky-Virus enthalten, das für Hunde und Katzen (ähnlich der Tollwut) immer tödlich endet. Bitte auch bedenken, wenn rohe Schweineknochen verfüttert werden.

FischkonserveFischkonserven: Eine Thunfischdose ausschlecken ist für die meisten Hunde und Katzen ein Leckerbissen. Jedoch Vorsicht: im Öl, in das die Fische eingelegt sind, sind einerseits Konservierungsstoffe wie Benzoesäure sowie Salz und diverse Gewürze enthalten. Außerdem können sich in der Marinade Quecksilberrückstände befinden, deshalb sollte dieser Leckerbissen – wenn überhaupt – eine Ausnahme bleiben und nicht zur Gewohnheit werden.

Fett in großen Mengen (Speck, Butter): Butter ist durch die kurzkettigen Fettsäuren meist schlecht zu verdauen. Durchfall und Erbrechen können die Folge sein. Zu große Mengen fetthaltigen Fleisches (Speck, Geflügelhaut etc.) können des weiteren zu Stoffwechselproblemen (Bauchspeicheldrüse, Leber) führen.

Knochen: Hunden sollten Knochen nicht gekocht oder gebraten gefüttert werden, da die Splittergefahr zu hoch ist und es zu Verletzungen und Verstopfungen bis hin zum Darmverschluss führen kann. Katzen sind meist nicht an Knochen interessiert, trotzdem unbedingt darauf achten, dass im Futter keine gesplitterten Knochenreste sind, da es zu Verletzungen an Gaumen oder Verdauungstrakt kommen kann.

Für Menschen Genuss, für Tiere Gefahr

Alkohol: Dass Alkohol sich auch bei Tieren körperlich negativ auswirkt, wird euch nicht verwundern. Allerdings sollte auch hier unbedingt bedacht werden, dass der Hunde- und Katzenkörper viel kleiner ist und Alkohol von ihnen zudem viel langsamer verstoffwechselt wird. Deshalb können schon geringe Mengen z.B. verschütteten Bieres im besten Fall zu Erbrechen, im schlimmsten Fall zum Tod führen.

Bier

(Foto: Pixabay, Insubria)

Hefeteig: Hefe bzw. hefehältige Backwaren sind ebenfalls nicht für Hund und Katze geeignet, da ein Zuviel an Hefe im Magen gären und zu Verdauungsproblemen sowie Alkoholbildung im Körper führen kann.

Koffein: Koffein ist nicht nur in Kaffee, sondern auch in grünem und schwarzem Tee enthalten. Die körperlichen Folgen wie Herzrasen und Unruhe sind den meisten Menschen bekannt. Da der Hunde- und Katzenkörper schon in geringeren Mengen mit entsprechenden Symptomen bis hin zum Herzversagen reagiert, niemals kosten lassen.

SchokoladeSchokolade & Kakao: In Kakao und damit auch in Schokolade (und auch Tee) findet sich der Giftstoff Theobromin, der ab einer Dosis von 100-300 mg/kg KG zu Herz-/Kreislaufversagen und damit zum Tod führen kann. Ganz allgemein gilt: je dunkler die Schokolade, desto höher der Theobromidgehalt. Vorsicht, vor allem bei kleinen Hunden und Katzen, da schon wenige Stücke einer Zartbitterschokolade zum Tod führen können.

Salz & Zucker: Wenn´s sein muss, dann nur in Maßen

Zucker: Ganz allgemein ist Zucker auch beim Menschen nicht unbedingt empfehlenswert für ein gesundes Leben und steht mit vielen sogenannten Zivilisationskrankheiten in Verbindung. Nicht anders ist es bei Tieren, auch wenn normaler Zucker für sie nicht per se giftig ist. Man sollte es kaum glauben, er ist trotzdem in vielen konventionellen Tiernahrungsmitteln enthalten – achtet deshalb auf die Deklaration der Zutaten eines Futtermittels und vermeidet der Gesundheit eures Vierbeiners zuliebe solche, die nicht ohne Zucker auskommen.

Birkenzucker (Xylitol): Dieser Zucker wird von uns Menschen gerne als „gesunder“ Zuckerersatz genommen und ist in vielen Bonbons oder Kaugummis enthalten. Für Hund und Katze ist er allerdings giftig und sollte niemals gefüttert werden (bzw. sollten derartige Nahrungsmittel nicht in ihrer Reichweite aufbewahrt werden). Es kommt bei Tieren schon bei geringen Mengen zu einer gesundheitsgefährlichen Insulinausschüttung und Blutzuckersenkung, die zu Krämpfen oder schweren Leberschäden führen kann!

Katze

(Foto: Pixabay, ChristopherPluta)

Milchzucker/Laktose: Das zur Verdauung benötigte Enzym Laktase ist in der Regel nur beim Jungtier vorhanden, weshalb ältere Tiere meist keine Milch mehr verdauen können. Zur Vermeidung von Verdauungsproblemen deshalb keine Kuhmilch oder dergleichen füttern. Wenn sonstige Milchprodukte (Schlagobers, Joghurt) als Leckerbissen zu Bello oder Mietze finden, dann nur in Maßen und ungezuckert.

Salz (größere Mengen): Salz enthält auch für Tiere wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente und ist wichtig für den Flüssigkeitshaushalt. Allerdings ist Salz gerade in Fertigprodukten in auch für den Menschen zum Teil bedenklichen Mengen enthalten. Wie so oft macht die Dosis das Gift, also dem vierbeinigen Freund besser keine Chips beim Fernsehabend füttern oder gewürzte Fertiggerichte, Saucen, Wurst etc. kosten lassen – dies gilt insbesondere für Herz- oder nierenkranke Tiere.

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Ein Artikel von Irene
veröffentlicht am 2.08.2017
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