Mein Lieblingsprodukt: Gärtopf für Sauerkraut & Co.
Fermentieren – was ist das überhaupt?
Fermentieren bezeichnet das Haltbarmachen verschiedenster Gemüsesorten im eigenen Saft oder in einer salzhaltigen Lake. Durch die anaerobe Umgebung können sich die Milchsäurebakterien, die von Natur aus auf der Oberfläche jeder Pflanze leben, vermehren und damit beginnen, die im Gemüse enthaltenen Kohlenhydrate aufzuspalten und so die wertvollen Vitamine für uns verfügbar zu machen. Dabei senken sie den pH-Wert soweit ab, dass andere, schädliche Bakterien und Keime verschwinden und das Gemüse bei guter Lagerung auch jahrelang haltbar ist. Je länger die Milchsäurebakterien arbeiten dürfen, desto mehr Milchsäure, Aromen und probiotische Bakterienstämme entstehen – dadurch wird fermentiertes Gemüse leckerer und gesünder, je länger es reifen darf.
Wozu ein Gärtopf?
Ist das Gemüse erst einmal eingelegt, ist es essentiell, dass keine Luft in den Gärbehälter kommt, da Milchsäurebakterien ein sauerstoffarmes Milieu bevorzugen. Hier kommt der Gärtopf ins Spiel: Durch die Wasserrinne zwischen Behälter und Deckel kann nach dem Befüllen zurückgebliebene Luft von den Gärgasen, die sich während der Fermentation bilden, verdrängt werden, ohne dass frische Luft zurückfließt. Außerdem können die Gase entweichen, wodurch sich im Topf kein Überdruck bildet. So ist es im Gegensatz zu fest schließenden Bügelgläsern nicht notwendig, den Deckel zu öffnen um die überschüssigen Gase abzulassen. Beim Kauf eines Gärtopfes ist es daher wichtig, darauf zu achten, dass die Rinne ausreichend tief ist – sonst kann es passieren, dass das Wasser besonders bei warmem Wetter zu schnell verdunstet.
Hier kann ich den Gärtopf von Schmitt, den ich für diesen Artikel ausprobiert habe, wärmstens empfehlen. Die Rinne ist tief genug, dass ich das Wasser selbst während der „wilden“ Anfangsphase der Fermentation nur alle zwei Tage nachfüllen musste. Auch sonst gibt es nur Positives zu berichten: Die Öffnung ist groß genug, dass man den Topf ohne Probleme befüllen, und das Gemüse bequem feststampfen kann. Die mitgelieferten Beschwerungssteine passen perfekt in den Topf und halten das Gemüse verlässlich unter der Lake, ohne zuviel Platz im Behälter wegzunehmen. Die Glasur ist kratzfest und leicht zu reinigen. Alles in allem war ich mit dem Topf – und auch mit dem Fermentationsergebnis – sehr zufrieden.
Was macht man, wenn man keinen Gärtopf hat?
Für die ersten Fermentierversuche oder kleine Portionen muss es nicht immer gleich ein Spezialgefäß sein. Auch Bügelgläser mit Gummidichtung eignen sich fürs Fermentieren. Wer sich für ein Glas entscheidet, sollte das Fermentiergut auf aber auf jeden Fall dunkel stellen. Außerdem empfiehlt es sich, die Gläser auf ein Teller oder eine andere leicht waschbare Unterlage zu stellen, da es während der Fermentation zum Saftaustritt kommen kann.