Rezept des Monats: Holunder-Duett
Vielseitiger Holler
Voller Holler, geht nicht toller: Ein Hollerbusch ist einfach Gold wert. Im Mai und Juni können wir die wunderschönen, zarten Blüten, im August und September die glänzenden, schwarzen Hollerbeeren zu leckeren, gesunden Nahrungsmitteln verarbeiten. Weil Holunder auch noch ganz unkompliziert in der Pflege ist, eignet er sich hervorragend für den Garten. Ein wenig Platz braucht er schon, der Strauch wird bis zu zehn Meter hoch. Holunder, auch Sambucus nigra, gehört zur Familie der Moschusgewächse und enthält Calcium und Vitamin C (in den schwarzen Hollerbeeren). Zudem ist er eine der ältesten Heilpflanzen Europas und ein Sinnbild für Überlebenswillen, denn er verzeiht fast alles. Bis heute schätzt man die schweißtreibende Wirkung von Holunderblütentee und Blüten und Beeren gelten noch immer als Heilmittel bei Erkältungen.
Wichtig beim Sammeln von Blüten: Nur einen kleinen Teil einsammeln, die Insekten brauchen die Blüten als Nahrung nötiger als wir. Außerdem wollen wir im Spätsommer noch einige Beeren ernten, die sich aus den Blüten entwicklen.
Holunderblüten-Sirup
Der duftende Blütensirup schmeckt verdünnt mit Wasser, aber auch als süße Note im Sekt oder Cocktail.
Zutaten:
-
25 große Dolden
(Am besten zur sonnigen Mittagszeit ernten, die Blüten sollten voll geöffnet sein. Mit kurzem Stiel abschneiden oder abbrechen. Wichtig: Nicht waschen! Nur ausschütteln, um kleine Krabbeltiere abzuschütteln. Beim Waschen würde wertvoller Blütenstaub verloren gehen.) - 1 l Wasser
- 1 kg Zucker
- 2 Zitronen, in Scheiben geschnitten
- Glasflaschen zum Abfüllen des Sirups
(Diese müssen ganz sauber sein, sonst besteht Gefahr, dass der wertvolle Sirup schimmelt. Am besten mit kochend heißem Wasser langsam ausspülen – Vorsicht: Glas kann bei starken Temperaturschwankungen springen.)
Zubereitung:
Wasser mit Zucker und Zitronenscheiben aufkochen. Bei geringer Hitze so lange kochen, bis sich der Zucker gelöst hat. Die Holler-Dolden in einen Topf oder eine Schüssel legen, den Sirup darübergießen und zugedeckt drei Tage ziehen lassen.
Dann den Hollersirup durch ein Sieb gießen und in ganz saubere Flaschen füllen.
Tipp: Die Doldenreste im Sieb können in Eiswürfel-Behälter gegeben und mit Wasser aufgefüllt werden. Auch Sirup kann in Eiswürfelform ein tolles Sommergetränk sein – an heißen Tagen in ein kaltes Wasser oder Getränk geben, so löst sich der Sirup langsam auf.
Holunderblüten-Honig
Ein Rezept frei nach dem Rezept für Löwenzahnblüten-Honig. Eine bewährte Methode, selber Honig herzustellen. Schon meine liebe Oma, die viel mit Kräutern arbeitete und einen tollen Obst- und Gemüsegarten hatte, kochte aus den gelben Löwenzahnköpfchen und Zucker duftenden Blütenhonig. Ebenso funktioniert das Rezept mit den Holunderblüten. Fleißig sammeln wie die Bienen also ;-)
Zutaten:
- 40-50 Dolden voll geöffnete Holunderblüten ernten, am besten zur sonnigen Mittagszeit, dann stehen sie auch ganz offen
- 2 kg Zucker
- 2 Zitronen
- 2 l Wasser
- Schraubgläser, gut mit kochendem Wasser ausspülen (Vorsicht: langsam einfüllen, damit das Glas nicht springt)
Zubereitung:
Die Blüten ausschütteln und auf kleine Tierchen kontrollieren, die darin leben (könnten). Zitronen in Scheiben schneiden, zu den Blüten geben und mit dem Wasser übergießen. 20 Minuten aufkochen lassen, dann 24 Stunden zugedeckt stehen lassen. Danach durch ein Tuch abseihen, gut ausdrücken. Mit dem Zucker aufkochen und zu einer honigähnlichen Konsistenz verkochen lassen. Vorsicht: Öfters umrühren, auch nicht zu arg köcheln lassen, damit nichts überspritzt.
Honig noch heiß in Schraubgläser füllen.
Tipp: Wenn der Hollerhonig zu flüssig für das Brot geworden ist, versüßt er auch das Müsli, Porridge, Obstsalat oder Kuchen.
Ein Kommentar
Toller Artikel Sandra!!!