Schweigen in den Algen – Die Meere sind fast leergefischt
Die Meere sind keine unendlichen Fisch-Quellen
Um den weltweiten Hunger nach Fisch, sowohl von uns Menschen, als auch der Tierhaltung zu stillen, wurden Fang und Verarbeitung immer intensiver und effektiver. Überfischung und die Zerstörung von Lebensräumen am Meeresboden und in Korallen- und Felsformationen durch Schleppnetze setzen eine Kettenreaktion in Gang. Ohne Lebensraum weniger Vermehrung und weniger Nachwuchs. Ohne Nachwuchs keine Nahrung für die nächsten Konsumenten in der Nahrungskette, aber auch kein Verbrauch von Kleinstlebewesen und Pflanzenbestandteilen.
In immer kürzeren Abständen begegnen uns Schlagzeilen zur Überfischung von Meeren und anderen Gewässern. Im Mittelmeer gelten 90 % der von der EU-Kommission bewerteten Bestände als überfischt und die Umweltschutzorganisation Greenpeace veröffentlicht einen Ratgeber zum Fischkonsum, welcher bereits überfischte Bestände vor der Ausrottung schützen, sanftere Fangmethoden etablieren und über inhaltsleere Fischsiegel aufklären soll. Weitere Auswirkungen, wie z. B. der Lärm auf und unter Wasser, die Belastung der Gewässer durch Abfälle, Lacke, Netzteile und weitere Hinterlassenschaften von Schiffen werden glücklicherweise in Dokumentationen und Berichten aufgegriffen.
Von Beifang und Fischmehl
Neben den eigentlich gewünschten Fischfängen finden sich natürlich auch zahlreiche unerwünschte Tiere in den Netzen der Fischtrawler. Wale, Delfine, Schildkröten und andere Tiere verfangen sich in den Netzen und können sich nicht befreien. Säugetiere wie Wale und Delfine beispielsweise ersticken qualvoll.
Da Beifang meist entsorgt werden muss, werden Tonnen toter Tiere an einzelnen Meeresstellen abgeladen und verseuchen dort ganze Gebiete. Bisweilen jedoch landet Beifang auch als Fischmehl in den Trögen und Becken heimischer „Nutztiere“. Artenreichtum und Lebensräume werden somit geopfert, um Tiere zur Fleisch- und Eiproduktion zu füttern.
Das stumme Leiden der Fische
Unsere Lust auf Fischfilet und volle „Nutztier“-Futtertröge belastet nicht nur Lebensräume, auf deren Funktion auch wir angewiesen sind, sondern auch den Artenreichtum des Planeten und vor allem jeden einzelnen, gefangenen Fisch. In Netzen ersticken sie oder werden zerquetscht, sie sterben durch die Druckveränderung beim Herausheben aus hohen Tiefen, werden von Angelhaken oder Harpunen durchbohrt und können bei alldem weder laut schreien, noch sich effektiv gegen uns wehren.
Dass Tiere, die sich von Gefahrenquellen fortbewegen können, Schmerzen empfinden können, ist durchaus sinnvoll. Wird durch Schmerz doch die Gefahr für Leib und Leben angezeigt, der es zu entgehen gilt. Lange wurde Fischen die Schmerzempfindlichkeit abgesprochen. Erst Versuche, bei denen Fischen Schmerzen zugefügt wurden, überzeugten auch kritische Stimmen.
Fazit
Welche Alternativen gibt es also für Menschen, die bisher Fische aus Gründen des Geschmacks oder der Versorgung mit den wichtigen Omega-Fettsäuren konsumiert haben? Sind Fische aus Aquakulturen die bessere Alternative? Mehr dazu morgen, wenn wir in Teil zwei dieses Berichts für euch Aquafarming, Süßwasserfische und andere Alternativen beleuchten.