Da ist kein Wurm drin

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2018. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Offener Boden bis zum Horizont, enorme Mengen von Agrochemikalien und durch schwere Maschinen verdichtete Böden. Dies ist die Realität der immer weiter verbreiteten intensiven, industriellen Landwirtschaft. Regenwürmer und viele andere Bodenorganismen finden in der Agrarwüste kaum noch Lebensräume.

Umgrabemeister und Bodenexperte: der Regenwurm (Foto: Pixabay, Blickwinkler)

Bedenkliche Entwicklungen

Etwa ein Drittel der Landoberfläche ist landwirtschaftlich genutzter Boden. Auch in Europa werden die Landwirtschaft immer intensiver und die Maschinen immer schwerer.

Kein Wunder also, dass die rote Liste Deutschlands 16 der 47 dort vorkommenden Regenwurmarten als bedroht oder gefährdet anführt. Zudem konnte ein allgemeiner Rückgang der Regenwürmer in den Böden beobachtet werden.

Die konventionelle Landwirtschaft trägt zur Bedrohung der Artenvielfalt in den Böden bei (Foto: Pixabay, andreas160578)

Regenwurmgänge gegen Überschwemmungen

Regenwürmer sind entscheidend für die Fruchtbarkeit unserer Böden verantwortlich. Sie zersetzen Pflanzenbestandteile, wandeln sie in Humus um und sorgen für eine sanfte Durchmischung des Bodens, wobei sie ihn auch belüften.

Die Durchmischung sorgt dafür, dass humusreicher Boden in tiefere Schichten befördert und von unten mineralreiches Material hinauf transportiert wird. Die Durchlüftung der Böden bringt einerseits mehr Sauerstoff für die zersetzenden Mikroorganismen und macht andererseits die Böden wasseraufnahmefähiger – es kommt zu weniger Überschwemmungen.

Ein Regenwurm bei der Arbeit (Foto: Pixabay, Natfot)

Ein gesunder, belebter Boden ist die Grundlage für terrestrische Ökosysteme und schlussendlich hängt auch unsere Existenz davon ab. Der Boden ist ein essentieller Bestandteil des Lebens auf der Erde und verdient daher auch gebührenden Respekt.

Zum Abschluss…

…noch ein paar Zahlen zur Veranschaulichung der verborgenen Welt des Bodens:

  • 25 % aller Arten der Erde leben im Boden
  • Ackerboden enthält nur 5 % der Organismenmasse eines Grünlandbodens
  • unter jedem m² einer Weide leben bis zu 1.000 Regenwürmer
  • ein ha Boden enthält ungefähr 8.900km Regenwurmgänge

(Foto: Pixabay, Pexels)

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Ein Artikel von Barbara
veröffentlicht am 15.02.2018
Leidenschaftliche Naturliebhaberin und Erträumerin eines nachhaltigen gesellschaftlichen Wandels. Beim Ethik.Guide als Obfrau, Blogkoordinatorin, -autorin und Autorin des Newsletters aktiv.
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