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Internet of Things: Digital und grün genial?

Die Digitalisierung schreitet mit großen Schritten voran. Einen Fixplatz in unserem Alltag nehmen die meisten technischen Geräte, häufig mit dem Internet verbunden, ein. Vor allem für die Kommunikation sind diese zentral, wodurch wir automatisch Teil des „Internet of Things“ sind. Was es damit auf sich hat und wie es sich auf die Umwelt auswirkt, erklären wir in diesem Beitrag.
Smartphone locker in zwei Händen liegend, Daumen zum Tippen bereit.

Internet of Things: Mit einem Klick alles unter Kontrolle? (Foto: Unsplash, Pradamas Gifarry)

Schöne, digitale Welt?

Das „Internet der Dinge“ hat seinen Fixplatz in unserem Leben schon vor einiger Zeit für sich behauptet. Hinter dem Begriff stehen globale Strukturen, in denen eine Vernetzung von virtuellen und physischen Geräten möglich ist. Zum Beispiel ist eine Smartwatch ein Gerät, das von der tragenden Person kontinuierlich Daten sammelt und diese an Datenzentren übermittelt, wo die Daten wiederum analysiert werden.

Im Rahmen der weltweiten Digitalisierungsbewegungen ist das Internet of Things (IoT) nicht mehr wegzudenken. Außerdem ist es eines der am schnellsten wachsenden IT-Bereiche und beeinflusst gleichzeitig weitere IT-Entwicklungen und -Trends. Um funktionierende und effiziente Strukturen zu schaffen, entweder von Mensch zu Maschine oder von Maschine zu Maschine, bedarf es drei Schlüsselkomponenten: Internet, Künstliche Intelligenz (KI) und Mikroprozessoren.

Was tut eigentlich das Internet of Things?

Die Verwendung von Wi-Fi stellt einen ersten „Service“ des IoT dar, der sowohl im privaten als auch im industriellen Kontext zentral ist. Auch Bluetooth und die damit ermöglichten kontaktlosen Vernetzungen, zum Beispiel mit Lautsprechern oder Druckern, zählt zum IoT. Technische Geräte, inklusive Smartphones, Kühlschränke oder Fahrzeuge, enthalten Sensoren, die wiederum Mikroprozessoren beinhalten. Wenn eine Verbindung besteht, werden Daten übertragen. Diese Prozesse sind automatisch Teil einer globalen Struktur. Ein smarter Kühlschrank misst zum Beispiel mit dem Sensor den vorhandenen Inhalt: Hafermilch, Gemüse und Marmelade. Nach Auswertung dieser Daten bestellt das Gerät online automatisch jene Lebensmittel, die (fast) aufgebraucht sind.

Das IoT verbindet im Hintergrund Menschen und Maschinen auf der ganzen Welt. Ein komplexes System, das Vor- und Nachteile mit sich bringt. (Foto: Pixabay, TheDigitalArtist)

Internet of Things ist nicht auf eine Sparte begrenzt; im Gegenteil, es ist in allen denkbaren privaten und gesellschaftlichen Bereichen anwendbar. In der Industrie ist der Einsatz schon gang und gäbe. So sind zum Beispiel optimierte Produktionsabläufe möglich, eine Automatisierung von Wertschöpfungsketten oder auch die genaue Verfolgung von Waren in der Logistik. Je mehr Daten laufend gesammelt werden, auch von Privatpersonen, umso präziser fallen Prognosen aus. Die Analyse der Daten erfolgt durch Künstliche Intelligenz, die, je nach Programmierung, auch sofort Lösungen oder Verbesserungsvorschläge anbieten und umsetzen kann.

Auf Knopfdruck die Welt retten?

Wie die Digitalisierung allgemein wird auch das Internet of Things oft als bahnbrechende Antwort auf globale (Umwelt)Krisen angepriesen. Die Wahrheit ist jedoch komplexer. Einerseits sind die verwendeten Geräte tatsächlich kleiner oder können sogar andere ersetzen, was zu einem niedrigeren Verbrauch von Ressourcen führt, inklusive seltener Materialien. Ein geringerer Ressourcenverbrauch führt auch zu weniger Elektromüll. „Green IoT“ basiert auf Nachhaltigkeitsprinzipien und versucht beispielsweise, Energie- oder Wasserverbrauch für Hard- und Software zu optimieren, in der Produktion wie in der Anwendung. Durch Automatisierung und Entwicklung immer effizienterer Geräte können die ökologischen Auswirkungen ebenfalls verringert werden.

Aber: Das Internet of Things wuchs in den letzten Jahren exponentiell. Mittlerweile sind Milliarden von Geräten Teil dieser globalen Struktur und übermitteln unaufhörlich Daten. Das heißt, die Produktion der physischen Anwendungen hat enorm zugenommen, was einen hohen Verbrauch von Ressourcen bedeutet. Dadurch steigt auch die Nachfrage nach mehr Datenzentren, die Archive der Daten. Mehr Datenzentren verbrauchen mehr Energie und Wasser. Eine wachsende Anzahl an technischen Geräten erfordern regelmäßige Ladevorgänge, was den Energieverbrauch stark ansteigen lässt.

Wo liegen die Grenzen der Digitalisierung? Wie können wir den Schutz von Umwelt, Tieren und Menschen garantieren? (Foto: Pixabay, gugacurado)

Verantwortungsvolle und nachhaltige Entscheidungen

Die Digitalisierung und das Internet of Things sind Teile unserer Realität, die wir nicht aufhalten oder vermeiden können. Gerade deshalb ist es wichtig, Entwicklungen zu beobachten und zu hinterfragen. Effizienz steht bei Optimierungen und mehr Nachhaltigkeit im Mittelpunkt: egal ob beim Ressourcen-, Wasser-, Energie- oder Landverbrauch. Dazu gehört die Möglichkeit, dass man technische Geräte leicht reparieren und einzelne Komponenten gegen neuere austauschen kann. Zusätzlich sollen Upgrades länger möglich sind, sodass nicht ein neueres Modell notwendig ist.

IT-Trends schlagen eine ganz klare Richtung zu mehr Digitalisierung ein. Vor allem bei der Sammlung von Daten darf der Datenschutz jedoch nicht zu kurz kommen, um den Zugriff durch Unbefugte oder den Verkauf von persönlichen und möglicherweise sensiblen Informationen einzuschränken. Hier sind sowohl Politik als auch Wirtschaft gefragt, für digitale Sicherheit zu sorgen. In privaten, gesellschaftlichen und industriellen Kontexten sollte immer wieder geprüft werden, wie groß der Nutzen vom Internet of Things ist und ob es den hohen Ressourcenaufwand und die ökologischen Folgen tatsächlich wert ist.

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Ein Artikel von Yvonne
veröffentlicht am 14.11.2023
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