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Pflanzliche Daunen für faire Wärme

Daunen und Federn
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2016. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Die Temperaturen sinken und der Wunsch nach flauschiger Wärme für drinnen und draußen steigt. Daunen sind nach wie vor für viele KonsumentInnen ein Muss in Jacken, Pölstern oder Decken. An der Tatsache, dass Gans oder Ente letztendlich ihr Leben für ihr Federkleid geben muss, ändern auch Gütesiegel gegen den Lebendrupf nichts. Zum Glück gibt es tolle pflanzliche Alternativen mit vergleichbarem Wärme- und Kuschelfaktor, die garantiert tierleidfrei sind.

Daunen und Federn

Man kann sich die Qualen, die eine Gans oder eine Ente während des Rupfens ihres Federkleides durchmacht, kaum vorstellen. Da hier wie so fast überall die Profitgier vorherrschend ist, muss es extrem schnell gehen, um so viele Daunen und Federn wie möglich in kürzester Zeit zu „ernten“. Dabei wird natürlich keinerlei Rücksicht auf die Schmerzen der Tiere genommen und oft werden mit den Daunen und Federn auch Hautfetzen der wehrlosen Vögel mitgerissen, und meist sind noch unreife Daunen dabei. Es ist sehr unterschiedlich, aber manche Gänse werden bis zu drei Mal pro Jahr gerupft. Teilweise werden sogar grausame Maschinen eingesetzt, die den Tieren ihre Federn und Daunen herunterreißen. Oft werden die ohnehin schon geschundenen Gänse und Enten dann auch noch mit der sogenannten Stopfmast gequält, um doppelt Profit aus ihnen zu schlagen.

Mangelnde Transparenz

© Cornerstone, pixelio.deNun gibt es auch Hersteller von diversen Daunenprodukten, die damit werben, ihr Produkt sei mit den Daunen und Federn glücklicher Gänse/Enten gefüllt, die vor dem Ausrupfen des Gefieders geschlachtet wurden. Man unterscheidet also Schlachtrupf von Lebendrupf. Der Lebendrupf ist natürlich viel lukrativer, da man hier mehrmals „abernten“ kann.

Möchte man dann noch die Herkunft der Federn und Daunen erfahren, merkt man bald, dass es die Daunenindustrie mit der Transparenz nicht so genau nimmt. Oft sind schwammige Angaben zu finden, wie z.B. „Garantiert kein Lebendrupf – Herkunft Europa“. Klingt nicht so, als wüsste man wo sich die „Daunen-Ernte“ tatsächlich abgespielt hat, geschweige denn wo und wie das Tier sein Leben verbracht hat.

„Faire“ Daunen?

Nun haben die meisten Hersteller eines erkannt: Es gibt viele potentielle Kunden, die Daunenprodukte kaufen wollen, die von glücklichen Gänsen und Enten stammen. Sozusagen tierleidfreie Federn und Daunen aus dem Schlachtrupf. Am besten sollten diese Tiere auch noch sehr lange gelebt haben dürfen. Mit geschicktem Marketing gelingt es dieser Branche auch viele KundInnen davon zu überzeugen, dass sie „faire Daunen“ anbieten. Der Kunde kauft und ist glücklich, und hat womöglich noch das Gefühl eine gute Tat getan zu haben.

Die Realität sieht nämlich anders aus…

Beschäftigt man sich näher mit den Angaben auf Daunenprodukten, merkt man leider sehr schnell, dass hier vieles mit schönen Worten versucht wird zu verschleiern. Dem Kunden soll das schlechte Gewissen genommen werden, sofern ihn/sie dieses bedrückt. Die dazu abgebildeten „glücklichen“ Gänse auf der Verpackung tun ihr Übriges… Gezielt wird ein falscher Eindruck vermittelt. Als letztes versucht man mit teilweise fragwürdigen Zertifizierungen auf der Verpackung zu punkten. Diese sind jedoch nicht unabhängig, sprich die Standards variieren wieder von Firma zu Firma.

Fazit: Am besten gar keine Ware, die gefüllt mit Federn und Daunen ist, kaufen! Nur so könnt ihr sicher gehen, dass euch keine Tierqual teuer als Tierglück verkauft wurde. Auch wenn viele Verkäufer die oben erwähnten Umstände geschickt mit antrainierten Gegenargumenten entkräften wollen: Die Federn und Daunen gehören den Tieren und nicht uns und kaum eine Branche ist leider undurchsichtiger als die Daunenindustrie.

Die gute Nachricht: Es gibt pflanzliche „Daunen“!

Welche tollen Alternativen zur Daune es gibt, die dieser in rein gar nichts nachstehen, haben wir ausführlich in unserem Beitrag Pflanzenfasern statt Daunen zusammengestellt. An dieser Stelle möchten wir zwei dieser Materialien herausgreifen und euch genauer vorstellen:

Kapok

Kapokbaum

Kapokbaum

Wird gerne und zu Recht als „Pflanzendaune“ bezeichnet. Kapokbäume sind in vielen tropischen Ländern wildwachsend zu finden und sind meist zwischen 40 bis 60 Meter hoch. An diesen Bäumen wachsen „Früchte“ bzw. Kapseln, in welchen sich die Kapokfasern befinden.

Die Eigenschaften dieser Fasern sind denen der Daune sehr ähnlich: weich, voluminös, feuchtigkeits- und wärmeregulierend. Kapok ist sehr flauschig und obendrein noch allgergikergeeignet!
Verwendung: Füllung für Bettdecken, Pölster und Matratzen; mittlerweile auch immer mehr für Bekleidung in Verbindung mit Baumwollfasern durch ein neues Spinnverfahren. Die Produkte sind auch nicht teurer als jene, die  mit Daunen gefüllt sind.

Kapok-Bettwaren gibt es von: Rosenboom Naturwarenversand, Waschbär – Bio Naturbettwaren, Kapok Naturmatratzen,

Pappelflaum

Ist die leichteste und feinste hohle Textilfaser der Welt! Die Bäume – die Pappeln – befinden sich auch in der heimischen Natur und die Früchte der Pappel enthalten den wertvollen Flaum. Beim Kauf eines Pappelflaum-Produktes sollte man die Angaben genau lesen, da er gerne mit anderen Materialen gemischt wird. Hier darauf achten, dass er nicht mit Tierhaar oder ähnlichem kombiniert wird.
Eigenschaften: gibt Feuchtigkeit schneller ab als Daunen, isoliert sehr gut.
Verwendung: Bettdecken und Pölster. Auch für Allergiker geeignet!

Wer also eine wunderbar leichte und warme Decke sucht, der greift am besten zu Pappelflaum: Zu finden bei Fischers-Shop.de, Gutenabendgutenacht.de, Pappella.de & Pappillon.de.

Pappelflaum

Pappelflaum

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Ein Artikel von Sarah
veröffentlicht am 21.11.2016

4 Kommentare

  • Matthias sagt:

    Nein, mir wurde das einmal in einem Permakulturgarten demonstriert.

    Es kommt dabei auf den Erntezeitpunkt und die Distelart an. Die Federn sind sehr weich und lassen sich leicht rausziehen.

    • Sarah sagt:

      Danke für die Info, das muss ich mal genauer recherchieren :-)!
      Sarah

  • Matthias Schuster sagt:

    Es gibt auch Feder aus bestimmten Distelarten.

    • Sarah sagt:

      Hallo Matthias! Das klingt wirklich interessant, danke für die Info! Hast du vielleicht einen Link für mich?
      Danke :-), Sarah

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