Alles neu? Wir bleiben uns treu!

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2020. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Was haben die sich dabei gedacht!? Warum wird aus dem Ethischen Einkaufsführer der Ethik.Guide und warum gibt es eine neue Internetadresse?
Ethik.Guide

Wir pflanzen das Bäumchen um und geben ihm einen neuen Namen. (Foto: Nikola Jovanovic, Unsplash, CC0)

Aus dem Ethischen Einkaufsführer von animal.fair wurde also der Ethik.Guide. Und der Einkaufsführer bekam auch gleich eine eigene Homepage: ethikguide.org. Das Wichtigste vorweg: Es gibt keinerlei inhaltliche Änderungen. Der Einkaufsführer bleibt, was er ist – ein Tool für klimaschonendes und nachhaltiges Einkaufen und für einen fairen und tierleidfreien Lifestyle.

Eigene Website für den Einkaufsführer

Der Einkaufsführer ist das wichtigste Projekt unserer gemeinnützigen Nonprofit-Organisation. Und wir geben ihm nun mit einer eigenen Website den gebührenden Rahmen. Alles ist auf den Einkaufsführer und seine Userinnen und User zugeschnitten: Die Funktionen ermöglichen eine treffsichere Suche nach fair und tierleidfrei erzeugten, ökologischen/biologischen Produkten und Einkaufsmöglichkeiten sowie nach veganfreundlichen Restaurants und Hotels.

Die Umbenennung in Ethik.Guide erfolgt aus praktischen und „ästhetischen“ Gründen. Der neue Name ist deutlich kürzer als „Der Ethische Einkaufsführer“ und kommt einem leichter über die Lippen. Mit der Endung .org signalisieren wir zudem, dass wir kein Business sind, sondern eine Nonprofit-Organisation. Und schließlich wollten wir auch einen ersten Schritt in die DACH-Region machen. Unser großes Ziel: Die Ausweitung des Ethik.Guide auf Deutschland und die Schweiz sowie Südtirol.

Ethik.Guide

Es ist höchste Zeit, dass unser ethischer Verhaltenskodex auch unser Konsumverhalten miteinschließt. (Foto: Nathan Dumlao, Unsplash)

Warum Ethik?

Im englischen Sprachraum wird der Begriff ethical oder ethic(s) intensiver als im deutschsprachigen Raum eingesetzt. Hier geht es nicht nur um eine ethische Grundhaltung, um einen Moralkodex, sondern auch um die praktischen Folgen dieser ethischen Grundhaltung. Der große Vorteil des Begriffs liegt in seiner Ganzheitlichkeit. Der Ethik.Guide oder bisher Ethische Einkaufsführer ist eben nicht nur ein Fairtrade-Shoppingguide oder ein Öko-Einkaufsführer. Tragende Säule des Ethik.Guide ist die Grundhaltung, dass jedes Leben geschützt, respektiert und fair behandelt werden muss, dass durch unseren Konsum möglichst wenig Schaden angerichtet werden sollte.

Ethik gilt für Menschen, Tiere und unseren Planeten

In britischen und in US-Medien wird über „ethical consumerism“ diskutiert, dieser geht über Fairtrade, oder Zero-Waste oder Bio hinaus. Und auch in Branchenbezeichnungen setzt sich der neue, ganzheitliche Blickwinkel durch. Während vor zehn Jahren noch von Green oder Eco Fashion zu hören und lesen war, wird dieser Begriff immer öfter durch Ethical Fashion ersetzt. Oder Ethical Shoes, Ethical Food oder Ethical Beauty Brands.

Es geht eben nicht nur um fairen Handel oder Ökologie oder tierleidfreie Herstellung. Es geht um faire Arbeitsbedingungen UND Tierschutz UND Umweltschutz! Diesem Grundsatz bleiben wir auch mit dem Ethik.Guide treu.

Ethik.Guide

Die Zukunft des Planeten – in unserer Hand. (Foto: Geralt, Pixabay)

Homo consumens

Der weitsichtige Philosoph und Sozialpsychologe Erich Fromm prägte schon vor einem halben Jahrhundert den Begriff des Homo consumens und zeigte einige der Gefahren des „grenzenlosen Hungers nach immer mehr Konsum“ auf. Nun, das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen… schon gar nicht in eine vorindustrielle Zeit. Die Herstellung und der Handel mit Produkten war und ist ein Antrieb in menschlichen Gesellschaften, in unserem Wirtschaftsleben. Jetzt geht es darum, das „Produzieren“ und unser aller „Konsumieren“ in nicht nur vertretbare, sondern achtsame und weniger zerstörerische Bahnen zu lenken. Und dazu will der Ethik.Guide einen Beitrag leisten. Auch Wirtschaft, Unternehmertum und Konsum benötigen eine Art „Moralkodex“, eine ethische Grundhaltung, die nicht der reinen Gewinnmaximierung unterworfen ist, sondern Verantwortung für ihr Handeln und dessen Folgen übernimmt. Es sind nicht wenige engagierte Labels, UnternehmerInnen und Kleinbetriebe, die damit begonnen haben, diese Verantwortung zu übernehmen. Und es sind diese Firmen, Marken und Geschäfte, die der Ethik.Guide zusammenführt.

KonsumentIn: Nutze deine Macht für Veränderung!

Jeder von uns ist KonsumentIn, kaum jemand – mit Ausnahme weniger Selbstversorger – kann sich diesem Mechanismus entziehen. Also gilt es innerhalb dieses Systems die eigene Macht zu erkennen und zu nutzen. Jeder Kassenbon ist auch ein Stimmzettel. Wie an der Wahlurne treffe ich eine Entscheidung: Wo trage ich mein Geld hin, welche Produktionsmethoden finanziere ich mit meinem Einkauf? Es liegt an uns Konsumierenden, das Überleben dieser meist kleineren und engagierten Firmen zu sichern, vielleicht den einen oder anderen Euro mehr auszugeben, und dafür in eine nachhaltige, faire Produktion zu investieren. Es liegt an uns als KonsumentInnen, auf Qualität statt Quantität zu setzen.

Dazu gehört auch das „Nichtkonsumieren“. Und so geht es im Ethik.Guide bei weitem nicht nur ums Einkaufen. In der Infothek, aber auch in vielen unserer Blogartikel findest du zahlreiche Praxistipps, die dabei helfen, statt eines Neukaufs, Produkte selbst herzustellen, Ressourcen einzusparen, zu reparieren oder einzutauschen.

Welchen Weg schlagen wir ein? (Foto: Tumisu, Pixabay)

Und wo bleibt animal.fair?

Auch unser gemeinnütziger Verein animal.fair bleibt, was er ist: der Herausgeber des Ethik.Guide. Unserem Vereinsnamen entsprechend bleibt der Tierschutz der rote Faden, der sich auch durch den Ethik.Guide zieht. Denn das meiste Tierleid wird durch Konsum verursacht: Mit Fleisch und Milchprodukten aus der Massentierhaltung, mit Leder von misshandelten Rindern aus Indien und Bangladesch, mit Daunen aus Lebendrupf, mit Wolle von verstümmelten Schafen oder mit Reinigungsmitteln, deren Inhaltsstoffe in grauenvollen Experimenten an Tieren getestet wurden. animal.fair hat es sich zur Aufgabe gemacht, Stimme und Anwalt der sogenannten Nutztiere zu sein, aber auch jener Tiere, deren Existenz und Lebensraum durch pestizidbelasteten, monokulturellen Futtermittel-Anbau, aber auch Baumwoll-Anbau, gefährdet beziehungsweise zerstört wird.

Viel wird über Fairtrade und spätestens (und endlich) seit Fridays for Future auch über die Klimakrise gesprochen und geschrieben. Zu Recht! Allerdings wird kaum oder nur halbherzig über Tierschutz gesprochen, über die Rechte der Tiere, über die Würde der Tiere, die wir mit unserem Verhalten zutiefst verletzen. Wir hingegen reden darüber und machen es zum Thema! Deshalb war, ist und bleibt Tierschutz und Fairness gegenüber Tieren einer der Grundpfeiler der Arbeit von animal.fair und integrativer Bestandteil des Ethik.Guide.

Unser Credo: Der beste Tierschutz ist der, der praktiziert wird

Das gilt auch für den Klimaschutz und das respektvolle Miteinander von Menschen. Deshalb arbeiten wir seit zehn Jahren am Ethik.Guide. Er soll KonsumentInnen einen Weg zeigen, wie Tierschutz, Menschenschutz und Umweltschutz praktiziert werden können.

Trotz neu: Wir hoffen, ihr bleibt uns treu

Das gesamte Team von animal.fair und das Redaktionsteam des Ethik.Guide hofft, dass ihr unsere Neuerungen gut findet und mittragen könnt. Wir arbeiten weiter unermüdlich für unsere Mitglieder und für die vielen UserInnen und User, denen der Ethik.Guide, vormals Ethische Einkaufsführer ;-) ein wichtiges Tool und Nachschlagewerk für ihr nachhaltiges Konsumverhalten geworden ist.

(Foto: Sebastian Philipp)

 

Artikel teilen:
Profilbild
Ein Artikel von Petra
veröffentlicht am 21.01.2020
Mitbegründerin des Ethik.Guide und von animal.fair. Leidenschaftliche Köchin, Fermentista und neuerdings auch Brotbäckerin. Apropos: im Brotberuf Journalistin.
DSGVO Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner