Der Boden unter unseren Füßen
Ein gesunder Boden ist wichtig für alle Lebewesen, egal ob Pflanzen, Tiere oder Menschen. Er bildet unsere Lebensgrundlage und einen Lebensraum für unzählige Organismen. Ein Gramm Erde kann zwischen 5.000 und 10.000 Spezies von Mikroorganismen enthalten! Als oberste Schicht der Erdkruste ist der Boden gleichzeitig der drittgrößte Kohlendioxidspeicher und bindet auch Methan und Lachgas. Die Stoff- und Energiekreisläufe, die sich hier abspielen, haben dazu geführt, dass sich der Boden in der aktuellen Form über Jahrtausende entwickelt hat. Und: Es dauert etwa 100 Jahre, bis ein neuer Zentimeter entsteht.
Am 5. Dezember wird weltweit der Weltbodentag gefeiert. Der Grund: die Aufmerksamkeit auf Bodenschutz und eine nachhaltige Bodennutzung lenken.
Was ist Boden?
„Böden sind Teil der obersten Erdkruste. Sie sind nach unten durch festes und lockeres Gestein, nach oben durch eine Pflanzendecke oder den Luftraum und zur Seite durch benachbarte Böden begrenzt. Ein Boden besteht aus Mineralien und Humus. Die Bodenminerale unterscheiden sich in Art und Größe. Der Bodenhumus besteht teilweise aus abgestorbenen Pflanzen(teilen) und Tieren […].“
(Quelle: Hans-Peter Blume, Rainer Horn, Sören Thiele-Bruhn, Handbuch des Bodenschutzes, 2011)
Der Boden bildet also sein eigenes, komplexes Ökosystem, über das die Wissenschaft noch immer viel lernt. Viele Abläufe im Boden zwischen Mineralstoffen, Pilzen, Wurzeln, Wasser und anderen Bestandteilen verstehen wir nur teilweise. Diese Gemeinschaften im Boden sind empfindlich und leicht be- oder überlastet. Eine Überlastung kann passieren durch zu häufiges Düngen, durch Schadstoffe, die durch Müll in den Boden gelangen oder auch durch Verkehr.
Weltweit kommt es durch die Nutzung des Menschen zu den verschiedensten Problemen, wenn der Boden stark verändert, belastet oder gar ganz versiegelt ist. So sind zum Beispiel weltweit 25 % der Landesoberfläche von Wüstenbildung bedroht. Auch vor der eigenen Haustür sind Bodenerosion und Überschwemmungen mittlerweile sehr häufig und müssen in Zukunft bei einer nachhaltigen Bodenschutzstrategie mit im Mittelpunkt stehen.
Was passiert, wenn zu viel Boden verloren geht?
- Verlust der Humusbildung
- Verlust der Wasseraufnahmefähigkeit – es kommt zu mehr Überschwemmungen und Überflutungen
- Verlust der Filterfunktion – organische Stoffe (inklusive Schadstoffe) werden weniger oder nicht mehr abgebaut, was sich auf das Grund- und Trinkwasser auswirkt
- Verlust der landwirtschaftlich genutzten Flächen – geringere und schlechtere Lebensmittelversorgung
- Verlust als Klimapuffer – Speicherplatz für Kohlendioxid, Methan und andere Klimagase geht verloren
- Verlust der Biodiversität – Insekten, Würmer, Mikroorganismen, aber auch das Wanderverhalten von Tieren werden beeinflusst
Wie kannst du zum Bodenschutz beitragen?
- Aktionen zum Bodenschutz unterstützen, zum Beispiel die Aktion „Natur statt Beton“ des WWF
- Über das Ökosystem Boden informieren
- Vegane Ernährung: pflanzliche, biologische Lebensmittel schonen den Boden und andere Ressourcen
- Im eigenen Garten: Kompost selbst herstellen; Raum für “Wildnis” lassen, etwa für Regenwürmer und Insekten
- Gift im Garten vermeiden
- Müll richtig entsorgen, damit er nicht in der Umwelt landet und so schädliche Stoffe in den Boden gelangen