Lebensmittelversorgung neu, Teil 6: Selbsternte


Im Alltag in der Erde wühlen und selbst angebautes Gemüse ernten – ganz ohne eigenen Garten. (Foto: Pexels, Kampus Production)
Ein bisschen Landwirtschaft spielen
Das Konzept der Selbsternte ist eine relativ moderne Entwicklung. Im Normalfall ist der Anbieter eines Selbsterntefeldes ein Bauernhof. Bauer oder Bäuerin bestellen das Feld und setzen (nach Bedarf) auch die Pflanzen ein. Bei anderen Selbsternten können das auch die Kunden selbst tun. Diese können eine Parzelle für den eigenen Bedarf mieten, oftmals mit ein paar Reihen zum Experimentieren (mit alten Gemüsesorten beispielsweise). Sind alle Pflanzen gesät, so besteht ihre Aufgabe darin, die Parzelle in Schuss zu halten: Du sorgst für die Pflege deiner Pflanzen (z.B. Unkrautjäten) und deren Ernte. Mit den Bauern und Bäuerinnen wird ein Betrag für ein Erntejahr ausgemacht, da nicht jeden Tag selbst gegossen werden muss. Wie es dann in der Praxis aussieht, hängt vom jeweiligen Anbieter ab, da dieser mit seinen Kunden die Bedingungen kommuniziert und individuell ausmacht.
Selbst ernten: Aber wo?
Besonders in der Stadt versuchen Menschen, jeden grünen Fleck zu bewahren, wo es nur geht. Jedoch reichen diese in der näheren Umgebung nicht immer für eine Gemüse- oder Obstbepflanzung aus. Problem gelöst: Es gibt besonders für StadtbewohnerInnen viele Angebote – und das oftmals noch im Stadtgebiet. Die äußeren Bezirke Wiens zum Beispiel bieten sich hier an, um einen Gemeinschaftsgarten oder Selbsternteparzellen zu gründen. Diese Gelegenheit haben schon viele ergriffen und es sprießen wortwörtlich die Ernte-Initiativen.

Selbsternteparzellen kannst du auch gemeinsam mit deinen FreundInnen oder deiner Familie bewirtschaften – für mehr gemeinsame Zeit im Freien. (Foto: Pexels, Zen Chung)
Wenn sich jemand dazu berufen fühlt und eventuell selbst Ernteparzellen anbieten möchte – so gibt es auf selbsternte.at Tipps aus langjähriger Erfahrung, denn es reicht oft ein grüner Flecken, der nicht zum Bebauen gedacht ist.
Fazit
Wie schon im ersten Teil der Serie „Lebensmittelversorgung neu“ angesprochen, spielt es immer mehr eine Rolle, wo unser Essen herkommt. Die Lebensmittel in Supermärkten haben oft lange Distanzen zurückgelegt. Im Falle der Selbsternte ist dies aber jene vom Feld in die Wohnung bzw. in den Topf – und das ohne Umwege.