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Mein Lieblingsprodukt: Kochmixer für Soja und Co

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2019. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Lange ist unsere Autorin um den heißen (Reis- und Soja-)Brei herum geschlichen. Es dauerte, bis sie sich einen Sojamilchbereiter anschaffte, konkret den „Rolls Royce unter diesen Geräten“ von And Soy, der weit mehr kann als bloß Sojamilch herzustellen. Für eine ausgewogene, vegane Ernährung ist so ein Kochmixer eine Bereicherung, hat Petra festgestellt und teilt ihre Erfahrungen mit euch. Zu ihren Standards gehören neben Pflanzenmilch, Congee, dünnen und dicken Suppen, neuerdings auch Tofu und Okara.
Sojamilchbereiter

Ein Kochmixer, der weit mehr kann als Soja-, Getreide- und Nussmilch herzustellen. (Foto: © And Soy)

Slow Cooking und Zero-Waste

Gleich vorweg: Meine größte Sorge vor der Anschaffung eines Sojamilchbereiters und Kochmixers war der nötige Reinigungsaufwand. Nun, nach mehreren Monaten im Gebrauch, hat sich die Sorge zerstreut. Wenn nach dem Kochvorgang der Pürierstab (Maschinenoberteil) gleich eingeweicht und Wasser in die Edelstahlkanne gefüllt werden, hält sich der Reinigungsaufwand absolut in Grenzen. Inzwischen ist der Kochmixer zu meinem fast täglich verwendeten Küchengerät avanciert.

Und so überwiegen die Vorteile des Kochmixers. Mit seiner Hilfe stelle ich nun Speisen und Zutaten selbst her, die ich sonst – meist in Plastik verpackt – im Biosupermarkt gekauft hätte: Soja- und Hafermilch, Frühstücksporridge und Tofu und Aufstriche. Und ich kann dabei auch noch die Würze und Konsistenz beinflussen. Zubereiten lassen sich mit dem And Soy-Kochmixer eine Vielzahl an Gerichten. Meine Favoriten möchte ich euch hier vorstellen. Ich liebe gesunde, vollwertige Speisen. Diese müssen gleichzeitig aber auch geschmacklich überzeugen. Der Kochmixer begleitet mich dabei durch den Tag.

Congee – mein Frühstück: warm, gesund, abwechslungsreich

Die 5-Elemente-Küche ist schon seit längerem Teil meiner Kochpraxis. Bereits vor Jahren habe ich mich an der Zubereitung des Congee, des traditionellen chinesischen Reisbreis abgemüht: Reis wird mit viel Wasser in einem großen Topf auf dem Herd aufgesetzt und dann stundenlang gekocht. Das bedeutet, dass man immer wieder umrühren muss, aufpassen muss, dass nichts überkocht. Der Kochmixer erleichtert dieses Unterfangen ungemein: 1 Messbecher Reis im Sieb gut waschen, in den Kochmixer geben, Wasser bis zur Markierung einfüllen und Gerät einschalten. Nach nur ca. 36 Minuten ist das Congee fertig. Der Reisbrei an sich ist gesund, bekömmlich, ein Magen- und Verdauungsschmeichler, aber fad. Schmackhaft wird es mit Schritt zwei. Für die süße Variante gebe ich das Congee in eine Schale, gebe ein leicht gewärmtes (Apfel-, Quitten-, Kirsch-)Kompott darüber, toppe mit einem Esslöffel Sojajoghurt, einem Schuß Ahornsirup und Hanfsamen. Im Sommer ersetze ich das Kompott einfach durch frisch gewürfeltes Saisonobst.

Für die pikante Variante löse ich – je nach verwendeter Menge – 1 bis 3 TL Misopaste in Wasser auf und gebe sie zum Reisbrei. In einer beschichteten Pfanne röste ich Shitakepilze und Frühlingszwiebel (beides in Scheiben geschnitten) an und gebe diese – noch bissfest – zum Congee. Nach Belieben noch ein paar Blättchen Koriander oder Basililum oder Schnittlauchröllchen darüber und voilá. Auch kleingeschnittene Radieschenknollen samt  Blättern in der Pfanne kurz angebraten, zählen zu meinen Lieblingszutaten. Und statt Miso macht sich auch Kurkuma gut.

Pikantes Congee: Ein g’schmackiges, warmes Frühstück, das lange vorhält (Foto: © And Soy)

Sowohl die pikante als auch die süße Variante lassen sich natürlich mannigfaltig mit anderen Obst- und Gemüsesorten variieren. Ein Congee kann übrigens auch mit Hirse oder – besonders eiweißreich – mit einer Quinoa-Amaranth-Mischung herstellen. Für beides gibt es Rezepte auf der And-Soy-Website. Ich koche immer die volle Menge Congee und fülle den Rest in Schraubgläser. Im Kühlschrank halten sich diese 3-5 Tage und ich entnehme immer nur die jeweilige Frühstücksmenge – sehr praktisch und zeitsparend.

Die „Ich habe keine Zeit“-Suppe

Für die Wintervariante etwa geschälten Sellerie, Karotten, gelbe Rüben, geschälte Erdäpfel, Petersilienwurzel und was immer dir noch einfällt in 1-2 cm große Würfel schneiden. Diese mit feingehackten Zwiebeln, eventuell einer Knoblauchzehe in den Kochmixer geben, ebenso wie getrockneten Liebstöckel, Thymian oder andere Kräuter und etwas Salz. Wasser bis zur Markierung einfüllen und Programm 3 wählen. Dadurch hat die Suppe noch etwas Biss und ist nicht ganz fein püriert. Hast du es lieber fein püriert, dann einfach Programm 2 wählen, Startknopf drücken und… ab vor den PC, ans Telefon, in die Badewanne oder aufs Sofa ;-) Nach 36 Minuten wartet ein wunderbares Süppchen auf dich.

Im Handumdrehen fertig: die dicke Suppe aus dem Kochmixer (Foto: © animal.fair)

Für die Sommervariante eine halbe Melanzi, Stangensellerie, Tomaten und Paprika in den Topf geben, eine Knoblauchzehe und getrockneten Oregano dazu. Wenn die Suppe fertig ist, mit Zitronensaft abschmecken und etwas Olivenöl einrühren.

Zu bedenken: Die Gemüsemenge sollte insgesamt in etwa zwischen 200 bis 500 g liegen. Bei schwerem, dichten Gemüse wie bei der Wintervariante nicht mehr als 200 g in den Kochmixer geben. Verwendest du etwa leichtes bzw. wässriges Gemüse wie Tomaten oder Paprika, so können es schon 500 g sein. Auch hier lässt sich der übriggebliebene Rest im Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren.

Die Königsklasse – mein selbstgemachter Tofu

Endlich. Endlich soll es also soweit sein, meinen eigenen Tofu zuzubereiten. Ich bin bekennende Tofuliebhaberin und alle die glauben und/oder sagen, der Sojabohnenkäse ist fad und ein kulinarisches Unding haben noch nie einen richtig zubereiteten Tofu genossen. Ich selbst habe vor vielen Jahren in China gelernt, wie knusprig gebratener Tofu zubereitet wird. Niemals, wirklich niemals sollte Tofu so wie er ist in Würfel geschnitten und dann einem Eintopf oder Wokgemüsegericht einfach untergemischt werden. Brrrrr… Tofu muss immer extra gebraten bzw. zubereitet und gut gewürzt bzw. mariniert werden. Dann offenbart er seine Delikattessen-Qualität. Aber zurück zu Schritt eins. In der Weiterverabeitung von Tofu betrachte ich mich als durchaus kundig, aber der Wunsch nach der Herstellung in der eigenen Küche geistert mir schon länger durch den Kopf. Mit dem Kochmixer sind nun auch die vereinfachenden Voraussetzungen vorhanden. Denn für die eigene Tofu-Herstellung braucht es frische Sojamilch.

Sojamilchbereiter

Auch pur ein Genuss: Frische Sojamilch ist geschmacklich kein Vergleich zu jener im Tetrapak. (Foto: © animal.fair)

Bevor ich mich aber an das Experiment gewagt habe, konnte ich an einem Tofu-Workshop bei Frau Nan Pustelnik-Zhao teilnehmen. Sie ist die Gründerin von And Soy, studiert TCM an der Meduni Wien und kann somit nicht nur ihre küchenpraktische Erfahrung weitergeben, sondern auch ihr ernährungsphysiologisches  Wissen. Ein Aha-Erlebnis bescherte mir gleich der Willkommensdrink: „Buttermilch“ aus frischer Sojamilch mit Zitronensaft. Und ein Standard-Ritual hat sie mir auch gleich mit auf den Weg gegeben: Am Abend immer etwas einweichen. Ob Nüsse für Nussmilch oder Hülsenfrüchte für Sojamilch oder eine Bohnensuppe.

Nach der Nigari-Zugabe setzt der Gerinnungsprozess ein: Der Sojabohnenkäse trennt sich von der Molke (Foto: © animal.fair)

Nun aber zu meinem ersten Tofu aus eigener Produktion. Zuerst stelle ich Sojamilch her – aus über Nacht eingeweichten Sojabohnen und Wasser. Das Okara wird ausgesiebt (siehe unten) und die heiße Sojamilch in einen Topf gegossen. Nigari (ein Gerinnungssalz) wird in Wasser aufgelöst und in mehreren Schritten vorsichtig in die heiße Sojamilch gerührt. Nach ein paar Minuten wird der Gerinnungsprozess immer deutlicher. Du kannst den Tofu pur lassen oder an dieser Stelle Gewürze einrühren, Sesamsamen oder fein gehackte Nüsse, Kräuter der Provence oder was immer dir mundet. Nun mit einem Schöpfsieb die Sojamasse in die vorbereitete Tofupresse füllen. Diese habe ich vorher mit einem Gazetuch ausgekleidet. Die Molke rinnt ab und je fester der Tofu in der Presse gepresst wird, desto fester wird das Endprodukt sein. Der weiche Seidentofu wird gar nicht gepresst, stattdessen lässt man einfach die Molke abrinnen.

I proudly present: My first Tofu (Foto: © animal.fair)

Was soll ich sagen… Wer jemals frischen Tofu gekostet hat, kennt den Unterschied: eine Köstlichkeit!

Die Draufgabe – Okara

Hierbei handelt es sich wahrlich nicht um ein Wegwerfprodukt. Das eiweissreiche Nebenprodukt des Sojamilchherstellung kann für zahlreiche Gerichte weiterverwendet werden. In meinem Fall hat es mir jetzt erstmal der Aufstrich angetan. Das augesiebte Sojabohnenmus wird mit einem Esslöffel Hefeflocken, Salz und einem kräftigen Schuss Zitronensaft verrührt. Der Aufstrich erinnert ein bisschen an sehr flockigen Hummus und hat einen feinen Schmelzgeschmack.

Sojamilchbereiter

Ein Kochvorgang, zwei Produkte: Okaraaufstrich (mit Salz, Zitrone und Hefe) und eine Flasche Sojamilch (Foto: @ animal.fair)

Okara kann als Proteinspender auch Currys, Suppen, Porridges und Salaten beigegeben werden. Aber auch als Basis für Knäckebrot oder vegane Schokoladen-Cookies eignet sich das Sojabohnenmus.

Fazit

Ich liebe es, selbst zu kochen, soviel wie möglich selbst zuzubereiten, köstliche neue Gerichte auszuprobieren, Verpackungsmüll einsparen und letztlich auch Zeit zu sparen ;-) Bei all dem ist mir der And Soy-Kochmixer inzwischen zum regelmäßigen Hilfsmittel geworden.

Epilog

… und selbstgemachtes Sojajoghurt wird mein nächstes Projekt sein.

Der Sojamilchbereiter und Kochmixer wurde der Autorin von And Soy vergünstigt zur Verfügung gestellt. Erhältlich ist er sowie Zubehör, österreichische Bio-Sojabohnen und eine Tofupresse aus Edelstahl im And Soy-Onlineshop.
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Ein Artikel von Petra
veröffentlicht am 19.03.2019
Mitbegründerin des Ethik.Guide und von animal.fair. Leidenschaftliche Köchin, Fermentista und neuerdings auch Brotbäckerin. Apropos: im Brotberuf Journalistin.
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