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Rad- und Wandertouren mit veganer Verpflegung

Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2020. Einige Informationen könnten veraltet sein.
Radtouren und Wanderungen sind im Moment hoch im Kurs, schließlich lässt uns die Pandemie nicht immer die Wahl, wo und wie wir diesen Sommer Urlaub machen wollen. Viele entschließen sich, in der Heimat zu bleiben und hier die Natur zu genießen, zum Beispiel auf einer längeren Radtour oder auf dem Weitwanderweg. Da stellt sich natürlich oft die Frage, wie man sich kulinarisch am besten selbst versorgt. Wer unterwegs mit dem Gaskocher auch ohne tierliche Produkte auskommen will, für den gibt es hier ein paar praktische Tipps.

(Foto: Pixabay, Hermann Traub)

Vom Reisen früher und heute

Wandern ist eine beliebte Bewegungsform, kein Wunder bei der schönen Natur und den reizvollen Landschaften in Österreich. Schon von Kindesbeinen an freuen wir uns, draußen Zeit zu verbringen, abseits menschlicher Infrastruktur. In vor-touristischen Zeiten waren Wanderer zumeist Pilger und vor allem Menschen, die keine andere Wahl hatten, als sich auf die kräftezehrenden Märsche zu machen. Waren mussten transportiert, Weideplätze erreicht werden oder die Menschen waren aus anderen praktischen Gründen gezwungen, ihre Unternehmungen zu Fuß und teilweise über lange und schwierige Bergstrecken zu erledigen.

Diese Reisen waren notwendig und oft gefährlich und hatten nichts gemein mit der Erholungs- und Freizeitaktivität, welche wir heute so gerne genießen. In den letzten Jahrzehnten wandern bei uns immer mehr Menschen durch die Lande. Das Ergebnis: in Österreich haben wir bereits 11.000 Km Kilometer markierte Wege. Es ist Naturerlebnis und Sportart zugleich und für viele ist es eine Abwechslung vom Alltag, einmal größere Strecken zu Fuß zurückzulegen.

Radtouren sind dagegen etwas Neueres. Aber auch hier gibt es gerade einen Boom, vor allem seit Elektromotoren immer mehr Radler beim Bergauf fahren wie von Geisterhand unterstützen. Gegenden, wo sich früher nur Rennradfahrer die steilen Straßen hinaufgequält haben, werden vermehrt von Radtouristen frequentiert. Und spezielle Gepäcksysteme erlauben es, immer komfortabler auf langen Strecken unterwegs zu sein und alles Notwendige dabei zu haben. Vom Zelt bis zum Kochgeschirr ist dann alles auf dem Rad dabei.

Und nicht zuletzt bieten sich Wander- und Radtouren diesen Sommer ganz besonders an, ist doch die Reisefreiheit aus Gründen der Covid-19-Pandemie zumindest eingeschränkt, und viele entscheiden sich auf Nummer sicher zu gehen und die Natur im eigenen Land aus eigenen Kräften zu erwandern und zu erradeln.

Radtouren

Es gibt bessere Plätze zum unterwegs Kochen als mitten auf der Straße. Man will ja niemandem im Weg sein!  (Foto: L. Koltai)

Selbst ist der/die RadlerIn

Ich schätze auf Radtouren die Unabhängigkeit, und wenn man genug Platz für Lebensmittel im Gepäck hat, kann man sich zumindest für eine Zeit gut selbst bekochen. Man braucht nur geeignetes Geschirr und einen Gaskocher. Und natürlich die Zutaten, welche gut zu transportieren, wenig verderblich und am besten schnell und unkompliziert zuzubereiten sind. Es soll ja vor allem wenig Stauraum nehmen und nahrhaft sein.

Für das Frühstück kann man sich Müsli schon zuhause vorbereiten und abpacken, soviel man eben braucht für die Tage. Mein persönlicher Favorit ist eine Mischung aus Dinkelflocken, gepufftem Amaranth und Buchweizenflocken. Das ist, mit heißem Wasser übergossen und aufgepeppt mit Datteln, Banane, Apfel oder was auch immer an Obst zur Verfügung steht, zu einem perfekten Start in die nächste Etappe.

Manche Lebensmittel eignen sich erfahrungsgemäß besonders gut, um unterwegs auf dem Gaskocher zubereitet zu werden. Ein Klassiker im Gepäck ist Couscous, welches nicht gekocht, sondern nur in heißem Wasser kurze Zeit ziehen gelassen wird. Dies lässt sich hervorragend kombinieren um schnell eine nahrhafte Mahlzeit zu bereiten:

Man stelle den Gasherd stabil und möglichst windgeschützt auf und gebe in den Topf circa 500g gehackte Tomaten (frisch oder aus der Konserve) und etwas Wasser, so dass es etwa die Konsistenz einer dicken Suppe hat, würzt es und lässt es unter rühren köcheln. Dann die Portion Couscous hinzugeben, einrühren und ziehen lassen. Nach ein paar Minuten ist es gar. Man kann die Speise verfeinern, zum Beispiel mit veganem Streukäse oder Hefeflocken. Superschnell, sehr nahrhaft und so einfach, dass man es selbst nach einem anstrengenden Tag im Sattel hinbekommt.

Couscous – einfach und schnell zuzubereiten (Foto: Pixabay, Candace Towner)

Ähnlich sättigend und transportabel sind Reis und Linsen. Vor allem rote und gelbe Linsen sind sehr schnell gar. Folgendermaßen lässt sich daraus ein Abendessen unter freiem Himmel machen:

Reis-Linsen-Salat

  • 1 handvoll Reis
  • 1 handvoll rote oder gelbe Linsen
  • 1 Dose gehackte Tomaten
  • eventuell (Frühlings-)Zwiebel
  • eventuell frische Kräuter

Reis und Linsen in Wasser kochen, mit den Tomaten, gehackten Zwiebeln und den frischen Kräutern mischen, mit Salz abschmecken, fertig.

Wer bereit ist, auch etwas speziellere Zutaten in handliche Portionen abzupacken und mitzunehmen, kann sich so köstliche Sachen zubereiten wie:

Taboulé mit Dill

300g Couscous in kaltem Wasser einweichen, zusammen mit dem Saft einer Zitrone, Salz und Pfeffer (für ca. 15 Minuten).
Frühlingszwiebeln, 250g Tomaten und 1 Bund Dille klein schnippeln und dazu geben. Eventuell mit (am besten) Balsamico abschmecken.

Zusätzlich kann man sich auch kleine Snacks zuhause vorbereiten und in der Tupper-Ware mitnehmen. Gebackenes hält lange und verdirbt auch an warmen Tagen nicht gleich. Recht schnell hergestellt sind zum Beispiel folgende pikante und süße Schneckenvariationen:

Mexikoschnecken

  • 2 Packungen veganen Blätterteig
  • 1 Dose Kidneybohnen (oder zwei handvoll Bohnen, über Nacht eingeweicht und gekocht)
  • 1 Dose Mais
  • 1 halbes Glas Sugo oder 1 halbe Dose Tomaten
  • Cumin, Oregano, Chili, Salz, Pfeffer
  • 1 Esslöffel Stärke (Mais, Kartoffel, Reis,…)

Alles mischen, auf dem Blätterteig verteilen, die hintersten fünf Zentimeter frei lassen. längs einrollen und mit einem scharfen Messer in ca. 12 Schnecken pro Teigpackung schneiden. Auf Backpapier und auf ein Blech legen, in Form drücken und ca. 20-25 Minuten bei 200 Grad backen. Unbedingt auf einem Gitter auskühlen lassen, sonst werden sie von unten nass!

 

Zimtschnecken

  • 1 Packung Plunderteig
  • Zucker
  • Zimt
  • geriebene Nüsse

Auf dem Teig erst eine dünne Schicht Zucker, dann etwas Zimt und zum Schluß eine ordentliche Schicht Nüsse verteilen, einrollen und mit dem Messer in ca. 2 Zentimeter breite Schnecken schneiden. Die Schnecken auf ein Backblech (eingeölt oder auf Backpapier) legen, etwas festdrücken und bei 200 Grad backen, bis sie gut ausschauen (ca. 20 Minuten).

Hinweis:
Diese Rezepte sind auf dem großartigen veganen foodblog https://lesterschweine.blog nachzulesen.

Essen was, wo und wann man möchte (Foto: Pixabay, pasja1000)

Auf meinen Touren bin ich immer wieder in Restaurants eingekehrt, wenn nach einer zähen Etappe schon nichts mehr gegangen ist… In diesen hat man dann aber auch nicht immer die Auswahl auf der Speisekarte, vor allem wenn es um vegetarische oder gar vegane Kost geht. Und am schönsten ist es immer, wenn man sich sein Essen selbst machen kann, wann und wo man will, mit der herrlichsten Aussicht auf die Berge oder auf einer romantischen Lichtung.

Natürlich sind das hier nur ein paar Koch-Beispiele und wenn man weiß, worauf es auf einer Tour bei der Verpflegung ankommt, ergeben sich neue Ideen ganz von selbst. Einfach probieren!

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Ein Artikel von Levente
veröffentlicht am 28.07.2020
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