Tierversuche und Tabak – Mehr als Schall und Rauch

Tierversuche stehen trotz Tierqual und vorhandener Alternativen auch im schmutzigen Geschäft der Tabakindustrie an der Tagesordnung. In diesem Beitrag zeigen wir, warum Tabak und Zigaretten auch ein wichtiges Tierschutzthema sind.

Die Gefahr des Rauchens ist bekannt – trotzdem gibt es noch immer Tierversuche für Tabakprodukte (Foto: Pixabay, realworkhard)

Der Einsatz von Tierversuchen in Kosmetika, Medizin und anderen Bereichen ist kein Geheimnis. Die rechtlichen Grundlagen, die diese Tierqual ermöglichen, die Sinnhaftigkeit für Medizin, das Argument der scheinbaren Verbraucher*innensicherheit und Alternativen haben wir in einer Reihe von Artikeln näher behandelt. Den negativen Auswirkungen der Tabakindustrie auf Mensch und Umwelt sowie der unsachgemäßen Entsorgung von Zigarettenstummeln haben wir ebenfalls Beiträge gewidmet.

Tierqual für Zigaretten

Auch Tierversuche und Tabakanbau sind eng miteinander verkettet. Tiere leiden nicht nur durch den Einsatz von Pestiziden und der Zerstörung ihres Lebensraumes beim Anbau dieser Genusspflanze. Im weiteren Prozess der Zigarettenherstellung geht diese Qual gezielt weiter. Obwohl die durch das Rauchen verursachten Gesundheitsschäden im Menschen schon lange bekannt sind, führen Zigarettenhersteller trotzdem noch immer Tierversuche durch, etwa um zu zeigen, dass neue Tabakprodukte weniger schädlich als Zigaretten sein sollen. Dass die Reaktionen in Tieren nicht automatisch die gleichen Folgen im Menschen aufweisen ist in dieser Hinsicht irrelevant.

Ratten, aber auch Affen, Hunde und Mäuse werden in der Tabakindustrie für Tierversuche gequält (Foto: Pixabay, sipa)

Einige Länder, unter anderem Deutschland, Belgien und Großbritannien haben Tierversuche bei der Entwicklung von Tabakprodukten verboten. Jedoch werden Zigaretten auch in Ländern hergestellt, in denen es keine solchen Regelungen gibt oder die Versuche werden dorthin verlegt. Der Import und Verkauf solcher Produkte ist nämlich trotzdem nicht eingeschränkt. Außerdem können Regierungen zusätzliche Tests für neue Produkte, wie zum Beispiel E-Zigaretten fordern, die nicht automatisch unter das Verbot fallen.

In der medizinischen und universitären Forschung werden ebenfalls weiterhin Tierversuche durchgeführt, um Tabak und die Folgen seines Konsums zu untersuchen. Hierbei wurden früher auch Affen und Hunde und heutzutage vor allem Mäuse und Ratten oft wochen- oder sogar jahrelang gequält, indem sie stundenlang Zigarettenrauch einatmen müssen. Tiere leiden und sterben, um das Rauchen für Menschen „gesünder“ zu machen.

Ist Rauchen vegan?

Obwohl Tabak an sich vegan ist, sind die meisten Zigaretten nicht vegan. Warum?

  • Tierversuche bei der Zigarettenproduktion – inklusive E-Zigaretten. Ausnahme: Einige Marken geben an, auf Tierversuche und tierliche Inhaltsstoffe zu verzichten. Aber: Es gibt keine Kontrollinstanz.
  • Inhaltsstoffe: Hersteller verwenden auch Inhaltsstoffe tierlichen Ursprungs. Schellack (Ausscheidungen der Lackschildlaus) wird als Kleber und Hämoglobin (in der Regel aus Schweineblut) wird in Zigarettenfiltern verwendet.
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Ein Artikel von Yvonne
veröffentlicht am 6.06.2023

Ein Kommentar

  • Lechner Annemarie sagt:

    Warum müssen Tiere leiden, wenn Menschen ihrem Suchtverhalten frönen wollen? Ich hoffe, dass diese Quälereien abgeschafft werden!

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