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WeFair – Messe für nachhaltig-fairen Konsum

Wefair Messe für nachhaltige Produkte
Die WeFair ist eine der größten österreichische Messe für nachhaltig-fairen Konsum. Sie findet von 29. bis 31. Oktober 2021 im Design Center Linz zum 19. Mal statt und von 4. bis 6. März 2022  zum ersten Mal in Wien (großen Marx-Halle). Auf der Messe kannst du entdecken, wie modisch, genussvoll und innovativ Nachhaltigkeit sein kann!
Wefair, die Messe für nachhaltige Produkte

Die WeFair – die Messe für nachhaltige Produkte vom 29. – 31.Oktober 2021 im Design Center Linz und von 4. – 6.März 2022  zum ersten Mal in Wien in der großen Marx-Halle. (Foto: WeFair)

Bis jetzt fand die Messe unter dem Namen WearFair einmal jährlich in Linz statt und hatte vor Corona rund 15.000 Besucherinnen und Besucher und bis zu 220 Ausstellende. Jetzt heißt sie WeFair und widmet sich mit weiterhin mit voller Energie dem nachhaltigen Konsum. Alle Ausstellende werden streng auf ihre Nachhaltigkeit geprüft, damit wird dafür Sorge getragen, dass man hier auch wirklich mit guten Gewissen einkaufen kann.

Im Hintergrund der Messe stehen die drei NGOs Südwind, Klimabündnis und GLOBAL 2000, die jahrzehntelange Erfahrung in den Bereichen globale Fairness, Klimaschutz und Umweltschutz haben und damit ein Garant für Seriosität sind. Geprüft werden die Ausstellenden von Expertinnen und Experten aus diesen drei NGOs, und die Organisatoren halten sich genau an die Empfehlungen der Experten und machen eine strenge Auswahl bei den Ausstellern.

Wir haben den Geschäftsführer von WeFair Wolfgang Pfoser-Almer zum Gespräch eingeladen, um mit uns über sich, die Messe und nachhaltigen Konsum zu sprechen.

Geschäftsführer Wolfgang Pfoser Almer

Geschäftsführer Wolfgang Pfoser Almer (Foto: Wefair)

Lieber Herr Pfoser-Almer, wie war eigentlich die erste Messe und was hat sich in den letzten 12 Jahren seit dem ersten Mal verändert?

Ich bin ja selbst erst seit 2017 als Geschäftsführer mit an Bord, aber soweit ich weiß, war die erste Messe noch sehr klein und hat 2008 mit ganz wenigen Ausstellenden im Foyer der Arbeiterkammer Oberösterreich stattgefunden. Das hat damals aber offensichtlich schon einen Nerv getroffen und die Messe ist über die Jahre wirklich rasant gewachsen. Ab 2011 fand die WearFair in der Tabakfabrik statt und es wurden auch immer mehr Produktgruppen mit aufgenommen, etwa Ernährung, Mobilität oder ganz allgemeine Lifestyle-Produkte. Inzwischen verstehen wir uns als 360°-Messe, das heißt, wir versuchen für wirkliche jede Konsumentscheidung, vor der ein Mensch stehen kann, eine nachhaltige Alternative anzubieten.

Können Sie uns etwas über die Entstehungsgeschichte der WeFair sagen?

Soweit ich weiß, haben die beiden Geschäftsführer von Klimabündnis OÖ, Norbert Rainer, und Südwind OÖ, Johannes Heiml, die Idee bei einem gemeinsamen Bier entwickelt und dann auch gemeinsam und mit finanzieller Unterstützung vom damaligen OÖ Landesrat Rudi Anschober umgesetzt.

WeFair Team

Das Team von WeFair. Verein und die Messe werden von den NGOs Klimabündnis, Südwind & GLOBAL2000 getragen. (Foto: WeFair)

Warum wurde die Messe umbenannt, aus WearFair wurde ja WeFair, der Name WearFair war ja schon sehr bekannt?

Wie vorher schon erwähnt, ursprünglich war die Messe ja eine reine faire Modemesse, da war der Name WearFair perfekt und wirklich ein Treffer. Als dann mit den Jahren immer mehr Produktgruppen dazugekommen sind, hat man ein „Und Mehr“ hinzugefügt, also „WearFair Und Mehr“, aber das hat dann eben nicht mehr ganz gepasst und hat v.a. außerhalb von Oberösterreich immer wieder zu Missverständnissen geführt, so nach dem Motto „Bei Euch gibt’s ja nur Kleidung“. Eine Namensänderung war daher schon lange ein Thema bei uns. Und wie wir entschieden haben, dass wir zusätzlich zu Linz eine Messe in Wien machen, haben wir gesagt, jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Namensänderung. Das Ziel war, das sich die inzwischen ja weit über Mode hinausgehende Produktpalette auch im Messenamen widerspiegelt.

Welche Bereiche wird es dieses Jahr auf der WeFair geben?

Ganz ähnlich wie schon in den letzten Jahren in Linz: Mode, Ernährung und Lifestyle. Wobei Lifestyle alles ist, was nicht unter Mode oder Ernährung fällt. Wir werden außerdem ein sehr schönes Rahmenprogramm haben und ein wirklich gutes Messerestaurant, natürlich alles in Bio-Qualität.

WeFair Linz & Wien

Die WeFair – die Messe für einen fairen und ökologischen Lebensstils. (Foto: WeFair)

Wie war Ihr Werdegang?

Ich bin am Land in Oberösterreich aufgewachsen und bin dann nach Linz zum Studieren, BWL. In Linz bin ich recht schnell in die freie Kulturszene eingetaucht und war dann dort ziemlich aktiv, hab Konzerte und Festivals veranstaltet, einen Online-Plattenladen gegründet und eine Künstlervermittlung – mit der habe ich u.a. mitgeholfen, die Karrieren von Austrofred und Kreisky mit anzuschieben, und ich hab auch als erster russische und chinesische Bands nach Österreich geholt. Nach dem Studium bin ich dann nach Wien gezogen und hab für eine Multimedia-Agentur gearbeitet. 2008 hat mich die Kulturhauptstadt Linz09 engagiert als Leiter für zwei Projekte, nämlich die offizielle Linz09-Partyschiene GOOD NIGHT STUFF und das Linzfest, das damals größte Musikfestival Oberösterreichs. Und das Linzfest ist mir dann auch nach 2009 geblieben, da war ich Künstlerischer Leiter, bis das Festival 2016 politisch abgedreht wurde. 2017 ist dann mein erster Film namens LATE BLOSSOM BLUES erschienen, eine Langfilm-Doku über Leo „Bud“ Welch, einen schwarzen Blues-Musiker aus Mississippi, der erst mit 82 seine erste Platte rausgebracht hat. Der Film war überraschend erfolgreich, lief auf Filmfestivals auf der ganzen Welt und hat auch einige Preise gewonnen. In den USA lief er sogar ein paar Mal landesweit im Fernsehen. Und seit 2017 bin ich eben auch Geschäftsführer bei der WearFair, jetzt WeFair. Das ist eine wirklich schöne, weil sinnvolle Aufgabe.

Was begeistert Sie im Leben?

Enthusiasmus, Mut und gute Filme.

Was braucht es für Sie, um noch mehr umweltfreundliche Produkte auf den Markt zu bringen?

Zum einen braucht es auf jeden Fall eine verstärkte Nachfrage nach diesen Produkten. Und für diese verstärkte Nachfrage braucht’s wiederum ein Verständnis bei den Menschen, wie schädlich „normale“ Produkte für die Umwelt, für das Klima, aber auch für jeden Einzelnen wirklich sind.

Natürlich braucht es auch eine starke Nachhaltigkeitsbranche, die diese Nachfrage dann auch befriedigen kann. Und da kommen wir ins Spiel: Wir sehen unsere Aufgabe darin, die Nachhaltigkeitsbranche zu stärken und zu unterstützen, und das tun wir mit aller Kraft.

Unser Ziel ist es, dass umweltfreundliche, nachhaltige Produkte irgendwann der neue Mainstream, der Normalfall werden.

WeFair Messe für Nachhaltigkeit

Als reine Modemesse konzipiert, werden heute sämtliche Konsumbereiche abgedeckt und zeigen, dass man für alle Lebensbereiche faire, ökologische und nachhaltige Produkte findet. (Foto: WeFair)

Wo sehen Sie zum Beispiel die Modeindustrie und die Lebensmittelindustrie in 5 Jahren?

Nun, die Industrie, egal ob Mode- oder Lebensmittelindustrie, wird sich nur ändern, wenn es die Kunden verlangen. Daher hoffe ich, dass mehr und mehr Leute beginnen, nachhaltig einzukaufen. Denn letztlich ist jeder Einkauf ein politischer Akt. Entweder man unterstützt mit seinem Einkauf das bestehende System, das katastrophale Folgen für Umwelt, Klima und Menschen hat – oder man entscheidet sich für nachhaltige Produkte, für Ressourcenschonung, Klimaschonung und Menschlichkeit. Jeder Einkauf zählt hier.

Sind Sie zuversichtlich, dass endlich mehr passiert, wie zum Beispiel Entschleunigung, weniger Masse, weniger Gifte, Plastik und Emissionen, mehr faire Produktion, mehr Recycling?

Naja, wir haben jetzt endlich die Grünen in der Regierung, die machen hier schon einiges – gerade bei den Themen Klimaschutz, Emissionen und Recycling. Und Fridays For Future haben auch wirklich viel in Bewegung gesetzt. Im letzten Jahr war das alles natürlich komplett von der Corona-Krise überlagert, aber ich hoffe, das die Fridays nach der Corona-Krise es wieder schaffen, das Thema Klimaschutz auf die weltweite Agenda zu setzen. Und dann bin ich schon optimistisch, dass das bei den Menschen ankommt, und damit dann auch bei der Industrie.

Haben Sie ein paar Tipps für einen nachhaltigeren Lifestyle?

Wenig kaufen, keine Impulskäufe, immer das Label durchlesen.

Und ein paar Gütesiegel merken! Für Lebensmittel Bio, für Kleidung GOTS (Bio-Baumwolle) und IVN (für Leder), für alles andere das österreichische Umweltzeichen. Wenn diese Siegel drauf sind, kann man ohne weiter darüber nachzudenken zugreifen. Wenn nicht, besser mal nachrecherchieren als gleich kaufen – das ist manchmal natürlich ein bisschen mühsam.

Einfacher ist es, einfach bei uns auf der WeFair einkaufen. Wir prüfen alle Ausstellenden ja wirklich sehr genau, damit unsere Besucherinnen und Besucher das nicht tun müssen. Deswegen kann man bei uns wirklich mit gutem Gewissen einkaufen.

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Ein Artikel von Ines
veröffentlicht am 19.10.2021
Wienerin mit einer Vorliebe für experimentelles Kochen (probiert immer neue Rezepte aus), Reisen, Yoga (seit 2019 Yogalehrerin) und gepflegtem Nichtstun. Beim Ethik.Guide zuständig für das Marketing, schreibt aber auch manchmal Blogbeiträge.
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