Garten Eden: Nachhaltige Garten- und Balkongestaltung

Ein blühender Garten oder Balkon ist nicht nur ein ästhetischer Genuss, sondern kann auch ein wertvoller Lebensraum für Tiere sein und so zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen. Jedes Grün kann einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz leisten. Mit dem richtigen Know-how gelingt es. Hier sind Infos und Tipps, wie du deinen Garten oder Balkon in eine nachhaltige Oase verwandeln kannst.

In einem bunten, vielfältigen Garten können sich Tier und Mensch wohlfühlen (Foto: Pexels, Michael Hodgins)

Einheimische Nahrungsquellen

Einheimische Pflanzen sind ideal für einen Garten oder Balkon, da sie an die lokalen Bedingungen angepasst sind und den natürlichen Lebensraum für Insekten, Vögel und andere Tiere bieten. Sie sind oft pflegeleicht und benötigen weniger Wasser und Dünger als exotische Arten. Wichtig ist, einheimische Pflanzen, welche Nektar, Pollen, Beeren oder Samen produzieren, in den Garten zu integrieren. Somit wird Bienen, Schmetterlingen und Vögeln Nahrung angeboten.

Beispiele einheimischer Nahrungsquellen für Garten oder Balkon

  • Kräuter
    Kamille, Giersch, Brennnessel, Quendel
  • Wildblumen
    Gänseblümchen, Huflattich, Kornblume, Wiesenschaumkraut, Wilde Malve, Löwenzahn
  • Gehölze und Sträucher
    Wildrose, Heckenrose, Weißdorn, Schlehe, Berberitze, Holunder, Schneeball, Fette Henne

Achte bei der Auswahl der Pflanzen vor allem darauf, dass sie keine gefüllten Blüten haben.

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Haushalt & Garten jede Menge Bezugsquellen für Bio-Saatgut und -Jungpflanzen, aber auch für Bio-Dünger und -Erden, Lästlinge und Nützlinge und Firmen für Naturgartengestaltung.
Brombeerstrauch

Brombeeren sind sowohl für Vögel als auch Menschen ein vitaminreicher Imbiss. Junge Brombeerblätter eignen sich zudem für Teeaufgüsse und werden von einigen Schmetterlingen im Raupenstadium als Futterpflanze genutzt. (Foto: Pixabay, Elsemargriet)

Wasserquellen gegen den Durst

Heiße, trockene Sommer bedeuten Wassermangel. Natürliche Wasserstellen trocknen aus und erschweren Vögeln, Insekten und Wildtieren, hydriert zu bleiben. Stelle aus diesem Grund Wasserquellen wie zum Beispiel eine flache Schale mit Wasser oder einen Gartenteich bereit. Vergiss nicht, das Wasser an heißen Sommertagen täglich zu wechseln und wenigstens einmal wöchentlich die Tränken mit heißem Wasser und einer Bürste zu säubern, damit sich keine Erreger und Bakterien vermehren können. Bitte kümmere dich auch um Landeplätze für Insekten, damit diese nicht ertrinken. Steine oder Stöcke reichen hierfür völlig aus.

Für Vögel kannst du außerdem ein schönes Sandbad aufstellen. Darin können sich die gefiederten Freund*innen säubern und sich somit von Parasiten befreien. Eine flache Schale, gefüllt mit Sand ist hierfür geeignet.

Vogeltränke

Sowohl Vögel als auch Kleintiere und Insekten benötigen Wasserschalen. Im Hochsommer sollte das Wasser täglich gewechselt und die Tränke einmal wöchentlich gereinigt werden. (Foto: Pixabay, Jill Wellingston)

Obdach für Insekten und Kleintiere

Ein Garten oder Balkon kann ein wunderbarer Lebensraum für  Tiere und Insekten sein, wenn ihnen ein geeigneter Unterschlupf geboten wird. Es gibt viele Möglichkeiten, den eigenen Außenbereich zu einem gastfreundlichen Lebensraum zu gestalten. Mit dem Anlegen von Laubhaufen und Steinhaufen kannst du Verstecke und Nistplätze für verschiedene Tiere schaffen. Indem du Vogelhäuser, Insektenhotels oder Fledermauskästen anbringst, bietest du spezifischen Arten einen geschützten Raum.

Altes Geäst in einer Ecke des Gartens liegen zu lassen ist kein Zeichen von Unordnung, sondern von Gastfreundschaft. Zahlreiche Tier- und Pilzarten werden sich darüber freuen. (Foto: Unsplash, Manuel Sardo)

Pflanzenschutz und Lästlingsbekämpfung

Damit Tiere und Insekten deinen Garten bewohnen, solltest du sowohl Pestizide als auch synthetische Dünger vermeiden. Zum einen sind sie schädlich für Tiere und insbesondere Insekten. Zum anderen können sie sich negativ auf die Bodenfruchtbarkeit und Gewässerqualität auswirken. Verwende stattdessen organische Methoden zur Düngung wie natürliche Düngemittel in Form von kompostierbaren Küchenabfällen (Kaffeesatz, Tee, Kartoffelwasser).

Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist deshalb so bedenklich, weil er nicht zwischen Lästlingen (oft Schädlinge genannt) und Nützlingen unterscheidet. Somit werden mitunter nicht nur Blattläuse oder Mehltau entfernt. Sie stellen darüber hinaus eine Gefährdung für Bienen, Käfer, Spinnen und andere Insekten dar. Fördere deshalb den Einsatz natürlicher Lästlingsbekämpfer wie Marienkäfer und Spinnen, indem du ihnen einen Lebensraum bietest. Diese Nützlinge helfen dir dabei, Lästlinge wie Blattläuse auf natürliche Weise zu kontrollieren. Tipps für umweltfreundliche Lästlingsbekämpfung kannst du ebenso nachlesen.

Im Ethik.Guide findest du auch Anbieter von Lästlingen und Nützlingen für deinen ökologischen Garten oder Balkon.

Moor

Moore speichern mehr Kohlendioxid als alle Wälder auf der Erde – solange sie nicht trockengelegt oder abgebaut werden (Foto: Unsplash, Hidde Joustra)

Torf und Bewässerung

Torf sollte nicht zum Einsatz kommen. Die Entwässerung von Mooren zur Torfgewinnung trägt zur Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre bei. Moore dienen zudem als essenzieller Kohlenstoffspeicher und als Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten. Eine Zerstörung dieser artenreichen Ökosysteme hat katastrophale Auswirkungen. Verwende deshalb stets torffreie Bioerde und kompostiere selbst, um deine Pflanzen zu düngen. Außerdem ist Wasser in Zeiten des Klimawandels und damit einhergehenden Dürreperioden kostbarer denn je. Verwende Bewässerungssysteme, welche Wasser sparen wie zum Beispiel eine Tropfbewässerung und verwende gesammeltes Regenwasser.

Zusammengefasst 6 Tipps für einen nachhaltigen Garten oder Balkon

  1. Einheimische Nahrungsquellen anbieten
  2. Wassertränken aufstellen
  3. Unterschlupf für Tiere ermöglichen
  4. Pflanzen natürlich schützen und Lästlinge natürlich kontrollieren
  5. Kein Torf verwenden
  6. Effizient bewässern
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Ein Artikel von Luise Heckel
veröffentlicht am 9.04.2024
Als graduierte Soziologiestudentin interessiere ich mich für gesellschaftliche Themen. Insbesondere fasziniert mich dabei das Mensch-Tier-Verhältnis (Human-Animal-Studies). Privat bin ich zweifellos eine Katzennärrin.
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