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Bio-Jungpflanzen für den tier- und umweltfreundlichen Garten

Gemüsejungpflanzen
Achtung, dieser Post ist bereits aus dem Jahr 2015. Einige Informationen könnten veraltet sein.

Es ist Frühling und damit wieder Zeit zum Garteln. Im März haben wir bereits auf empfehlenswerte Bezugsquellen von Biosaatgut hingewiesen. Mittlerweile können auch schon Jungpflanzen ausgebracht werden. animal.fair empfiehlt aus Tier- und Umweltschutzgründen nur Bio-Jungpflanzen zu kaufen – davon gibt es zum Glück bereits ein großes Angebot.
Gemüsejungpflanzen

Junger Salat wartet auf seinen Einsatz, (Foto: Thomas Kraus, CC-BY-SA, flic.kr/p/pe6pF5)

Was ist beim Kauf von Jungpflanzen zu beachten?

Wir empfehlen generell Bio-Jungpflanzen, da diese ohne Einsatz von Kunstdünger und chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel erzeugt werden. Diese Chemikalien stellen nicht nur eine Belastung für Mensch und Umwelt dar, sondern werden auch in qualvollen Experimenten an Tieren gestestet.

Es gibt aber noch eine Reihe anderer beachtenswerter Aspekte, die nicht unbedingt mit dem Schlagwort „Bio“ abgedeckt werden können. Dies betrifft zu allererst die Verwendung von Torf in der Anzuchterde, die auch im Bioanbau erlaubt ist. Durch das Abtorfen werden einzigartige Naturlandschaften zerstört, worunter Menschen und viele vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen leiden. Nachdem Torf in Österreich nur noch in sehr geringen Mengen abgebaut wird, wird der erhebliche Bedarf mit Lkw-Importen aus Nord- und Osteuropa gedeckt. Während es für Torf im Hobbygartenbereich sehr gute Alternativen gibt, ist er im Erwerbsgartenbau als Substrat vielfach noch unersetzbar. Insbesondere Biobetriebe achten aber mittlerweile auf eine Reduktion der Torfmenge in der Erde; einzelne Anbieter schaffen bereits einen kompletten Torfverzicht – hier lohnt sich die Nachfrage beim Anbieter.

Ein weiterer Aspekt ist die Regionalität der Pflänzchen. Häufig werden Setzlinge – auch im Bio-Bereich – quer durch Europa transportiert oder sogar aus Afrika importiert. Für Pflänzchen aus regionalem Anbau entstehen nicht nur kürzere Transportwege; sie sind häufig auch besser an die Bedingungen im eigenen Garten angepasst und dadurch robuster.

Was ebenfalls oft übersehen wird: Auch Biopflanzen können nicht-samenfeste Hybride sein – dies ist in Österreich aber zumindest im Setzlingsverkauf eher selten. Weiß man den Sortennamen, erkennt man Hybride am Kürzel „F1“.

Mittlerweile findet man bereits eine große Auswahl von Bio-Jungpflanzen auch in Supermärkten und Gartencentern. Inwieweit diese den obengenannten Kriterien entsprechen, muss im Einzelfall betrachtet werden. Bei bellaflora findet man beispielsweise ein Jungpflanzensortiment von Arche Noah, das komplett torffrei in Oberösterreich produziert wurde.

Auf zum Bio-Jungpflanzenmarkt!

An den nächsten drei Wochenenden findet eine Vielzahl von Jungpflanzenmärkten statt. Im Gegensatz zum Pflänzchen-Einkauf im Supermarkt habt ihr hier Gelegenheit zum direkten Austausch mit den Gärtnern! Ihr könnt euch Tipps geben lassen und euch nach den genauen Anbaubedingungen erkundigen.

  • Bei WUK bio.pflanzen gibt es am Freitag, 17. April, einen Tag der offenen Tür mit Jungpflanzenmarkt in Gänserndorf mit einer großen Auswahl von Andenbeere bis Zucchini. Dabei können auch das Betriebsgelände und die Schaugärten besichtigt werden.
  • Vom 17. bis 19. April findet im Botanischen Garten in Wien bereits zum 15. Mal die Raritätenbörse der Universität Wien statt. Dabei sind unter anderem auch die von uns empfohlenen Bezugsquellen Arche Noah, Ochsenherz und Biotiger mit einem Stand vertreten.
  • Der Biohof Adamah organisiert am 24./25.4. und 1./2.5. seinen BioJungpflanzenMarkt. Wer es nicht nach Glinzendorf schafft, kann die Jungpflanzen aber auch über den Adamah-Webshop bestellen.
  • Der Klassiker unter den Jungpflanzenmärkten ist der große Arche Noah Bio-Jungpflanzenmarkt in Schiltern am 1. Mai, auf dem Gemüsejungpflanzen, Kräuter-, Beeren- und seltene Bauerngartenstauden gekauft und getauscht werden können. Zusätzlich gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Kunsthandwerk und Biobauernmarkt. Anschließend finden am 2. und 3. Mai die Pflanz die Vielfalt-Tage statt. Weitere Arche-Noah-Märkte in ganz Österreich findet man auf deren Website.
  • Von Arche Noah gibt es in diesem Jahr zudem einen pop-up Store im 5. Bezirk in Wien, in dem vom 9. April bis 17. Mai Bio-Jungpflanzen-Raritäten, Kräuter, Erdbeeren, Bücher und Bio-Saatgut verkauft werden. Öffnungszeiten sind Donnerstag bis Samstag von 10–18 Uhr.

Weitere Bezugsquellen

Im Ethik.Guide findet ihr unter der Rubrik Pflanzen aus Bioanbau eine ganze Reihe empfehlenswerter Anbieter. Die wichtigsten haben wir hier für euch nach Bundesland zusammengestellt:

Wien: Green Rabbit, 1070 | WUK bio.pflanzen, 1180

Niederösterreich: Arche Noah, Schiltern | Baumschule Hergesell, Eggenburg | Biobaumschule Artner, Bad Großpertholz und Gmünd | Grüner Garten, Unterwaltersdorf | Ochsenherz, Gänserndorf | Ökokreis, Rastenfeld | WUK bio.pflanzen, Gänserndorf

Oberösterreich: Baumschule Raninger, Neukirchen am Walde | Biohof Achleitner, Eferding | fairleben, Allhaming | ÖkoPlant, Wels

Steiermark: Bio-Bauernmarkt in Milli’s Bio-Oase, Kirchbach | Bio-Kräutergärtnerei Mazal, Hartkirchen | Gartenbau Wagner, Kapfenstein | Therapiegarten, Stainz | Gartengalerie Wonderful nature, Ragnitz

Burgenland: Biohortus, Neudörfl | Biotiger, Neusiedl am See

Salzburg: Ermi’s Garten, Henndorf

Vorarlberg: Sunnahof Tufers Engstler, Göfis

Ihr kennt weitere empfehlenswerte Jungpflanzenmärkte und Bezugsquellen von Bio-Jungpflanzen? Lasst es uns in den Kommentaren wissen. Viel Freude beim Gärtnern!

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Ein Artikel von Kathi
veröffentlicht am 15.04.2015
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