Ein „Wintergarten“ für Tiere
Wohin mit dem Laub?
Im Herbst ist es Zeit, Sträucher zu schneiden und die abgefallenen Blätter zum Großteil zu entfernen. Einen Teil des Laubs liegen zu lassen, ist eine gute Idee zum Schutz von Tieren und Pflanzen. Unter Bäumen und Sträuchern bzw. in wenig genutzten Ecken des Gartens sind zusammengerechte Laubhaufen eine hervorragende Überwinterungshilfe für viele Kleintiere und Insekten. Larven von Schmetterlingen, Regenwürmer, Käfer, Molche, Raupen und Falter nützen sie als Unterschlupf.
Reisig für die Winterruhe
Wer zum Laub noch etwas Reisig dazu schichtet, bietet noch mehr seiner Garten-Mitbewohner eine Möglichkeit zum Zurückziehen in der Kälte. Erdkröten, Spitzmäuse, Insekten und Spinnen nehmen Reisighaufen gerne an. Ab dem Frühjahr helfen viele dieser Kleintiere im Garten beim biologischen Pflanzenschutz, als natürliche Feinde von Lästlingen oder als Unterstützer bei der Bodenaufbereitung.
Totes Holz als Lebensraum
Eine sogenannte Totholz- oder Benjeshecke schafft Lebensraum für Vögel und andere Kleintiere. Igel und Frösche nützen sie gerne als Unterschlupf für den Winter. Zuerst werden Äste und Zweige in der gewünschten Größe aufgeschichtet und anschließend alles Mögliche an Material eingebracht, was sonst im Garten als „Abfall“ gilt, wie zum Beispiel Laub, vertrockneter Pflanzenschnitt usw. Mit der Zeit siedeln sich verschiedene Pflanzen an, da Vögel immer wieder Samen herantragen. Das Holz verrottet im Lauf der Zeit und ist daher ein guter Dünger für den Boden und man kann immer wieder neue Äste nachlegen. Und abgesehen von allen Vorteilen für Tiere, ist sie für uns Menschen von Frühjahr bis Herbst ein toller Blickfang im Garten.
Ein Winterquartier für Igel
Eine optimale Überwinterungshilfe für Igel besteht aus einem Haufen aus totem Holz, Reisig und Laub in der Größe von ca. 1 x 1 x 1 Meter an einem ruhigen und windgeschützten Platz im Garten. Ihre Winterquartiere suchen Igel bei anhaltenden Bodentemperaturen um null Grad auf. Ab Mitte November befinden sich die meisten Igel im Winterschlaf. Mit kurzen Unterbrechungen versehen, verschlafen sie die kalte Jahreszeit bis März oder April. Bei Schlechtwetterperioden nutzen sie ihre Winterquartiere fallweise noch bis in den Mai hinein. Da die schlafenden Tiere bei Störungen nicht reagieren und daher nicht fliehen können, gilt: Einmal geschaffene Unterschlupfe während des Winterhalbjahres bitte nicht mehr umsetzen!
Außerdem kann man…
- Alte Stauden stehen lassen, als Futter oder Überwinterungsmöglichkeit für Insekten bis ins zeitige Frühjahr
- Blühpflanzen für den Frühling setzen für Schmetterlinge, Bienen und Co
- Wildbeeren ernten, den Vögeln aber ca. ein Viertel davon übrig lassen
- Vorhandene Nistkästen ausräumen und säubern
- Zusätzliche Futterstellen für Vögel einrichten
- Ein selbstgemachtes oder gekauftes Igelhaus unter einem Strauch aufstellen
Mehr dazu:
- Volle Bäuche für Vögel: Winterfütterung für unsere gefiederten Freunde
- Buchtipp „Igelhaus und Meisenknödel“: Basteltipps und Anleitungen, um mit Kindern zu jeder Jahreszeit den Garten zu entdecken und tierfreundlich zu gestalten