Sojamilch und Tofu selber machen
Sojamilch
Für etwa einen Liter Sojamilch benötigst du zwei Handvoll geschälte Sojabohnen. Die Bohnen werden über Nacht eingeweicht, abgeseiht und mit Wasser bedeckt, püriert, circa 20 Minuten gekocht und durch ein Geschirrtuch abgeseiht. Der Geschmack selbst gemachter Sojamilch ist nicht mit gekaufter vergleichbar. Mit einer Prise Salz und gegebenenfalls etwas Süßungsmittel kann man sich an den gewünschten Geschmack herantasten.
Die Sojamasse, die nach dem Abseihen übrig bleibt, heißt Okara und kann in Kuchen, Brot oder als Burgerlaibchen weiterverarbeitet werden.
Wer auf den Geschmack gekommen ist und regelmäßig Sojamilch kochen möchte, für den lohnt sich die Anschaffung eines Sojamilchbereiters, der die Schritte kochen, pürieren und abseihen vereint. Achtet beim Kauf unbedingt auf BPA-freie Behälter und eine einfache Reinigung!
Von der Sojamilch zum Tofu
Tofu wird aus den geronnenen Eiweißbestandteilen der Sojamilch gewonnen. Die Sojamilch gerinnt durch die Zugabe von Essig oder Zitronensaft (ergibt säuerlichen Tofu) oder Kalziumchlorid oder Nigari (ergibt geschmacksneutralen Tofu). Nigari ist Magnesiumchlorid, das aus Meerwasser oder Meersalz gewonnen wird. Es ist im Reformhaus oder Naturkostladen erhältlich.
In folgendem Video wird die Herstellung von Tofu demonstriert:
Natürlich gibt es auch für die Herstellung von Tofu spezialisierte Geräte wie z.B. Tofupressen.
Von der Sojamilch zum Joghurt
Um aus Sojamilch Joghurt herzustellen, braucht es Milchsäurebakterien sowie eine warme Umgebung. Eine äußerst einfache und günstige Version der Joghurtbereitung ist, die noch warme Sojamilch mit etwas gekauften Sojajoghurt zu impfen und im abgeschalteten Ofen stehen zu lassen.
Fazit
Sojamilch oder Tofu selbst herzustellen ist nicht nur eine tolle Erfahrung, sondern vermeidet auch (Plastik)müll. Mit ein bisschen Übung kannst du die Herstellung gut in den Alltag integrieren. Und der Experimentierfreude sind keine Grenzen gesetzt: Auch Sojasahne und Sojaschlag lassen sich selbst herstellen.
Hier kannst du Petras Erfahrungen bei der Sojamilch- und Tofuproduktion nachlesen.
2 Kommentare
Super Anleitung!
Wir haben nach einer etwas anderen Anleitung tatsächlich sogar bei einem Junggesellinnenabschied Tofu selbst gemacht, kann man sich meistens erst gar nicht so toll vorstellen, aber es war wirklich cool! Die Trauzeugin hatte die ersten (zeitfressenden) Schritte schon vorbereitet und das dann mitgebracht. In den Wartezeiten hatten wir genug Zeit, um Cocktails zuzubereiten und am Fotospiegel (hier zu sehen: https://www.gadplan.com/fotospiegel-mieten-mirrorbooth/. Ist so eine coole Fotobox, die eine Freundin mitgebracht hatte) Fotos aufzunehmen.
Mit dem fertigen Tofu haben wir dann im Anschluss gemeinsam gekocht! Also hatte das sogar noch einen tollen Effekt auf den weiteren Abend.
Im Übrigen kann ich nur zustimmen: Übung macht hier den Meister. ABER wenn der Tofu sich mal nicht ganz setzt, kann man mit den „Krümeln“ trotzdem noch gut kochen!
Danke Helena für dein anregendes Kommentar und den Tipp für „nicht gelungenen“ Tofu.