, ,

Vegane Weine aus biologischer Landwirtschaft

 In den letzten Jahren hat das Bewusstsein für nachhaltige Lebensmittelproduktion und umweltfreundliche Ernährung stark zugenommen. Diese Entwicklung hat auch den Weinanbau beeinflusst. Doch es geht nicht nur um ökologischen Anbau. Auch verschiedenste Aspekte pflanzlicher Ernährung beeinflussen die Kaufentscheidung. Heute möchten wir dich in die Welt des veganen Bio-Weins entführen. Ein Genuss, der auch einen Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Rotweingläser mit denen gerade angestoßen wird.

Für viele Menschen gehört es sich, mit einem Glas Wein anzustoßen (Foto: Unsplash, Kelsey Knight)

Ökologischer vs. konventioneller Weinanbau

Während konventionelle Weinbauweisen oft intensive Bodenbearbeitung und den Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln beinhalten, strebt der ökologische Ansatz danach, die natürlichen Prozesse im Weinberg zu unterstützen und zu bewahren. Im ökologischen Weinbau steht die Erhaltung der Bodengesundheit im Vordergrund. Durch den Verzicht auf Herbizide und Pestizide wird die Mikroorganismen-Vielfalt im Boden gefördert, was langfristig zu fruchtbareren Böden und einer nachhaltigen Nährstoffversorgung führt.

Monokultur vs. Permakultur

Monokulturen mögen auf den ersten Blick effizient erscheinen, da sie eine gezielte Bewirtschaftung ermöglichen. Jedoch bergen Monokulturen ökologische Probleme. In intensiv bewirtschafteten Monokulturen können Beikräuter kaum überleben, sind also Biodiversitätswüsten. Die Kulturpflanzen werden geschwächt, wodurch das Risiko von Lästlingsbefall und Krankheiten steigt. Dies führt zu einem Teufelskreis von immer mehr Pestiziden – Stichwort Insektensterben. Gleichzeitig degradiert der offene Boden: Die Humusschicht erodiert, der Boden nimmt Wasser schlechter auf und durch schwere Maschinen verdichtet er.

Permakultur hingegen erhält langfristig die Bodenfruchtbarkeit, da sie auf natürliche Düngung, Mulch und Kompost setzt. Zudem fördert sie die Biodiversität, indem sie unterschiedliche Pflanzen- und Tierarten miteinander verknüpft, was Lästlinge auf natürliche Weise verringert. Somit besteht keine Notwendigkeit konventioneller Pestizide. Wasser wird beispielsweise durch die Anlage von Teichen und Regenwasserrückhaltungssystemen genutzt und gespeichert. Ein weiterer Vorteil liegt in der Resilienz, die Permakultur-Systeme gegenüber Klimaveränderungen und extremen Wetterereignissen zeigen.

Große Wein-Monokultur

Konventioneller Weinbau erscheint durch seine offenen Böden ohne „Unkraut“ ordentlicher. Doch speziell Weinberge mit sonniger und trockener Hanglage geben ökologisch sehr wertvollen Arten einen Lebensraum, wenn man sie lässt. (Foto:Unsplash, Dan Meyers)

Lästlingsbekämpfung im ökologischen Weinanbau

Ein weiterer signifikanter Unterschied liegt in der Art der Lästlingsbekämpfung. Im ökologischen Weinbau werden natürliche Feinde der Lästlinge gefördert, um ein Gleichgewicht im Ökosystem des Weinbergs herzustellen. Begleitpflanzen wie Kräuter können durch die abgegebenen Duftstoffe ebenso Lästlinge fernhalten. Dies reduziert erheblich die Notwendigkeit, Pestizide einzusetzen, was sowohl die Umweltbelastung als auch die Gefahr von Pestizidrückständen im Wein verringert. Zudem wird bei ökologischem Anbau oft auf mechanische Methoden gesetzt, wie das Mulchen zwischen den Reben, um Beikraut zu verringern und die Feuchtigkeit im Boden zu erhalten.

Im Ethik.Guide, dem Einkaufsführer für fairen und nachhaltigen Konsum, findest du in der Kategorie Lebensmittel eine Auswahl an bio-zertifizierten Weingütern. Es kann auch nach rein veganen Anbietern gefiltert werden.

Lebensraumschaffung im ökologischen Weinanbau

Der Weinberg wird im ökologischen Ansatz nicht nur als Produktionsfläche betrachtet, sondern als komplexes Ökosystem. Es werden Lebensräume für Nützlinge geschaffen. Zum Beispiel werden blühende Pflanzen zwischen den Reben gepflanzt, um bestäubende Insekten anzuziehen. Dies fördert die biologische Vielfalt und unterstützt die Gesundheit des gesamten Ökosystems. Die Erhaltung der natürlichen Biodiversität trägt zur Stabilität des Weinbergs bei und kann langfristig die Widerstandsfähigkeit gegenüber Umweltveränderungen erhöhen.

Mohnblüten und Biene

Klatschmohn ist bienenfreundlich und eignet sich hervorragend als Begleitpflanze für Weinreben (Foto: Pexels, 김 대정)

Was bitte ist an Wein nicht vegan?!

Vegane Weine gehen noch einen Schritt weiter, indem sie bei der Klärung des Weins auf tierliche Produkte verzichten. In der traditionellen Weinherstellung werden oft Filter wie Gelatine, Eiklar, Kasein oder Fischblasen verwendet, um Trübstoffe zu entfernen und den Wein zu klären beziehungsweise zu schönen. Immer mehr Winzer*innen setzen stattdessen auf pflanzliche Alternativen wie Erbsenprotein, Bentonit oder Aktivkohle, die genauso effektiv sind, aber keine tierlichen Inhaltsstoffe enthalten. Es gibt ebenso Weine, welche nicht geschönt sind, sondern die natürliche Trübung beibehalten, was dem Geschmack keinerlei Abbruch tut.

Unsere Tipps an dich

  • Achte beim Etikett auf das V-Label
    Somit gehst du auf Nummer sicher, weil Filtermethoden und Filterstoffe nicht angegeben werden müssen.
  • Halte die Augen offen
    Vegane Weine aus biologischem Anbau findest du mittlerweile in den meisten Supermärkten und Bioläden.
  • Wenn du unsicher bist, frag am besten beim jeweiligen Weingut nach
    Nicht alle als vegan deklarierten Weine stammen aus bioveganer Landwirtschaft. Demeter bietet vegane Weine an, arbeitet jedoch biodymnamisch und setzt somit Düngemittel tierlichen Ursprungs ein.

Vegane Weine aus biologischer Herstellung

Insgesamt bieten vegane Weine aus biologischer Landwirtschaft eine bereichernde Möglichkeit, die Welt des Weins aus neuen Perspektiven zu erleben. Ob bei einem festlichen Anlass, einem gemütlichen Abendessen oder einfach nur zur Entspannung – diese Weine laden dazu ein, den Geschmack der Natur mit jedem Schluck zu genießen. Zudem können sie auch für Allergiker*innen bekömmlicher sein, da sie frei von Tierprodukten sind.

Risiko Alkoholkonsum

In vielen Teilen der Gesellschaft ist der (häufige) Konsum von Alkohol normalisiert. Beachte jedoch, dass Alkohol ein Zellgift darstellt. Alkohol kann zu Abhängigkeit führen und zahlreiche Krankheiten verursachen.

Artikel teilen:
Hat dir der Artikel gefallen? Dann unterstütze uns mit einer Spende ab 1€, damit wir uns weiterhin für eine gerechte, nachhaltige und tierfreundliche Welt einsetzen können. Danke!
Profilbild
Ein Artikel von Luise Heckel
veröffentlicht am 12.09.2023
Als graduierte Soziologiestudentin interessiere ich mich für gesellschaftliche Themen. Insbesondere fasziniert mich dabei das Mensch-Tier-Verhältnis (Human-Animal-Studies). Privat bin ich zweifellos eine Katzennärrin.
DSGVO Cookie-Einwilligung mit Real Cookie Banner