Frucht des Monats: Ribisel


Perfekt zum Naschen, Backen und Einkochen (Foto: Jochen Russmann)
Ribisels Namensgebung
Die deutsche Bezeichung „Johannisbeere“ verdankt die Frucht dem Johannistag. An diesem Datum werden die ersten Sorten reif. Den Namen Ribisel, der in erster Linie in Österreich und Bayern verwendet wird, basiert auf der lateinischen Bezeichnung „Ribes“. Ribes heißt die kleine rote Frucht auch in Italien. Weitere deutsche Bezeichnungen sind: Ahlbeere, Träuble, Kanstraube oder Gehonstraube. Die Schweizer sagen Meertrübeli dazu.
Die inneren Werte
Die kleine kugelförmige Beere mit der glatten Schale ist je nach Art geschmacklich völlig unterschiedlich. Von sehr fruchtig und süß bis zu säuerlich und beinahe herb können die Kügelchen eingeteilt werden. Am mildesten und aromatischsten sind die weißen Ribisel.
Innen verstecken sich teils bis zu hundert kleine, dunkelbraune bis schwarze Samen.
Neben einer Reihe anderer Vitamine ist der Gehalt von Kalium, Kalzium, Mangan, Pektinen und Eisen bemerkenswert. Wertvolle Ballaststoffe und der hohe Fruchtsäuregehalt regen die Verdauung an und wirken gegen Verstopfung. Was gut für den Stoffwechsel ist, gefällt natürlich auch dem Hautbild. Allgemein gelten die Ribiseln als nervenberuhigend und aufgrund des hohen Vitamin-C-Gehalts immunstärkend. Genießen können wir die kleinen Multivitaminbomben von Juni bis Ende August.
Die Verwendung und Lagerung
Im Idealfall werden Ribisel direkt vom Strauch gepflückt und roh verspeist. Das Mitglied der Stachelbeerfamilie eignet sich aber auch für jegliche Art von Dessert: Sei es ein saftiger Ribiselkuchen, ein Obstsalat, eine Eiscreme oder eine elegante Dekoration. Aufgrund des säuerlichen Geschmacks wird die Ribisel auch gerne zu Sirup oder Fruchtaufstrich verarbeitet. Der Dessertblickfang macht sich auch gut als Gelee oder auf cremigen Torten.
Im Gemüsefach kühl gelagert halten die Früchte sehr gut frisch und erfrischen so manchen heißen Sommertag.
ROHGENUSS-Tipp: In einer Wasserkaraffe eine gute Handvoll Ribiseln und 2–3 Scheiben Zitrone mit kaltem Wasser auffüllen. Garantiert ein Hingucker auf jedem fein gedeckten Sommertisch!
Das Rezept: Erfrischende Ribisel-Zitronen-Muffins

(Foto: Jochen Russmann)
Für 6 Muffins beim lauen Sommerpicknick:
- 250 g Mehl
- ¾ Packung Backpulver
- 1 TL geriebene, frische Zitronenschale (oder getrocknet aus der Packung)
- 1 EL Zitronensaft
- 250 g Sojajoghurt, ungesüßt
- 100 g Rohrzucker
- 80 ml neutrales Pflanzenöl (z.B. Back- und Bratöl)
- 200g rote Ribiseln
Zubereitung:
Das Backrohr auf 180° Heißluft vorheizen. Alle Zutaten – außer der Ribiseln – mit einem Mixer zu einem glatten Teig verarbeiten. 100 g Ribiseln vorsichtig unterheben. Den Teig in 6 Papiermuffinformen füllen und mit den restlichen Ribiseln belegen. Die Muffins im Backrohr gut 25 Minuten backen und vor dem Verzehr gut auskühlen lassen.
Tipp: Dieser Blitzmuffin liebt jede Art von Obst und harmoniert insbesondere mit säuerlichen Früchten wie Pfirsichen, Marillen oder Nektarinen. Auch gut mit Zitronenglasur. Man lasse seiner Backleidenschaft freien Lauf :-)

Die Serie: In unserer Serie stellt Michaela Russmann ein jeweils zum Monat passendes saisonales Gemüse, Obst oder Getreide vor. Darunter finden sich auch alte Sorten und Raritäten. Diese sind nicht nur für unsere Umwelt gut, sondern auch für unsere Gesundheit und nicht zuletzt unseren Gaumen.
Alte Sorten gibt es meist nicht im Supermarkt um die Ecke. Genau darum geht es: Der Garten von Mutter Erde hält soviel mehr an Vielfalt bereit als die wenigen, hochgezüchteten, oft auch noch importierten Sorten, die es weiträumig zu kaufen gibt. Wir glauben, dass der Pflanzenanbau der Zukunft sich wegbewegen muss vom Monokultur-Anbau weniger Allerweltssorten hin zur biologischen Anbauweise vieler, regional unterschiedlicher Sorten. Und wir glauben, dass zu einer ausgewogenen, abwechslungsreichen und spannenden pflanzlichen Ernährung diese vielfältigen Pflanzenarten dazu gehören. Deshalb möchten wir sie dir mit dieser Serie nahe bringen. Auch weil die Nachfrage das Angebot bestimmt.
Bezugsquellen: Michaela Russmann verwendet meist Obst und Gemüse, das saisonal erhältlich ist. Die Sortenraritäten gibt es in manchen Bioläden, als Ernteanteil bei Solidarischen Landwirtschaften, auf Bauernmärkten und bei den Kooperationspartnern des Vereins Arche Noah, der sich um den Erhalt der Sortenraritäten kümmert.