Für Umwelt und Tierwohl – Plastikfreie Pflanzenmilch

Du greifst aus ethischen und nachhaltigen Gründen zu pflanzlichen Milchalternativen, störst dich aber an ökologisch bedenklichen Plastikverpackungen? Keine Sorge – auch für dich gibt es ausreichend Angebot. Wir zeigen dir heute einige Anbieter und Marken für plastikfreie Milchalternativen. Zudem wirst du erfahren, wie du Pflanzenmilch mit und ohne Pflanzengetränkepulver selbst zubereiten kannst.

Milchalternativen auf pflanzlicher Basis wie Hafer schneiden in der Regel umwelttechnisch deutlich besser ab als die herkömmliche Kuhmilch – weniger CO2-Emissionen, reduzierter Land- und Wasserverbrauch, geringere Gewässerbelastung. (Foto: Unsplash, Beatrice Ekenstierna)

Milchalternativen im Glas

Hafena

Hafena bietet einen Bio-Haferdrink in Mehrwegglasflaschen an. Die Marke selbst ist Teil der Sennerei Algund. Die Sennereigenossenschaft Algund produziert hauptsächlich Molkeprodukte. Der Hafer stammt von Südtiroler-Biolandwirt*innen. Dementsprechend ist der Bio-Haferdrink derzeit nur im lokalen Geschäft der Sennerei Algund in Südtirol in Bozen erhältlich. Alternativ kannst du den Pflanzendrink aber auch über pursuedtirol nach Österreich bestellen.

Ja!Natürlich

Der deutsche Lebensmittelkonzern REWE hat schon seit einiger Zeit Milchalternativen aus beispielsweise Mandel, Soja, Dinkel und Hafer im Sortiment. Bis dato aber mit Plastik in der Verpackung. REWE kann scheinbar auch anders. Unter der Eigenmarke Ja!Natürlich gibt es mittlerweile einen Bio-Haferdrink aus österreichischem Hafer in einer Mehrweg-Glasflasche. Der Drink ist in allen REWE-Filialen gegen Pfand erhältlich.

Soyka

Das tschechische Unternehmen Soyka ist das erste hier aufgelistete Unternehmen mit rein veganer Produktpalette. Von Tofu bis hin zu Alternativen für Joghurt, Sauerrahm, Topfen und Milch findet man hier alles. Sämtliche Produkte enthalten dabei Bio-Sojabohnen aus österreichischem Anbau. Die Bohnen werden besonders schonend verarbeitet, um im Verarbeitungsprozess so viele Nährstoffe wie möglich zu erhalten. Die pflanzlichen Milchalternativen werden in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen angeboten. Alle basieren jedoch auf Soja. Angeboten werden diese in Mehrweg-Glasflaschen im Einzelhandel, beispielsweise bei REWE.

SPAR Natur*pur

Die Interspar GmbH mit Sitz in Salzburg produziert mittlerweile unter der Eigenmarke SPAR Natur*pur einen Bio-Haferdrink. Er stammt zur Gänze aus österreichischem Bio-Hafer. Die Milchalternative wird bei Spar im Einzelhandel in Mehrweg-Glasflaschen angeboten. Pflanzliche Drinks aus beispielsweise Mandel oder Soja gibt es neben Alternativen für Joghurt und Kochcremen derzeit nur in Plastikverpackungen.

Velike

Velike stellt Bio-Pflanzenmilchprodukte her. Das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen bietet in erster Linie Hafermilch aus regionalem Hafer der Schwarzwald-Region an. Ansonsten findet man auch pflanzliche Alternativen für Joghurt, Kochcreme und veganes Eis im Sortiment von Velike. Den Haferdrink gibt es in Natur- und Barista-Qualität in einer Mehrweg-Glasflasche. Die sonstigen Pflanzenmilchsorten – ob mit Calcium angereichert oder mit Mandeln verfeinert – gibt es derzeit noch in traditionellen Tetra Paks. Die Produkte von Velike können im Einzelhandel, beispielsweise bei REWE oder bei Denns Bio-Markt erworben werden.

Voelkel

In Niedersachsen werden in der Traditionsmosterei von Voelkel primär Säfte und Saftmischungen angeboten. Alle Produkte sind in Bio- und Demeter-Qualität. Dazu gehören auch die pflanzlichen Milchalternativen, die in Mehrweg-Glasflaschen angeboten werden. Vom Haferdrink „natur“ oder in Barista-Qualität bis hin zum Reisdrink mit Reis aus Italien gibt es bei Voelkel einiges zu probieren. Das vielseitige Angebot an Säften und Pflanzendrinks findest du in Reformhäusern, bei DM oder in Unverpackt-Läden wie Holis Market.

PS: Falls du noch ein Unternehmen mit Milchalternativen im Glas kennst, freuen wir uns, die Liste zu ergänzen! :-)

Weniger Verpackungsmüll mit Pflanzengetränkepulver – aufgrund der kleineren und leichteren Produktgröße wird weniger CO2 beim Transport emittiert und generell deutlich weniger Verpackungsmaterial benötigt (Foto: Unsplash, Austin Wilcox)

Milchalternativen in Pulverform

Fairfood Freiburg

Fairfood Freiburg bietet neben Nussmusen, Schokocremen und Trockenfrüchten auch ein Bio-Haferdrinkpulver in einer Mehrweg-Glasverpackung an. Alle Produkte von Fairfood sind in Bio- und Fairtrade-Qualität. Die Produktpalette des Unternehmens ist unseres Wissens nach rein vegan, wobei der Fokus des Unternehmens vor allem auf faire Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung für die Produzent*innen liegt. Die Produkte von Fairfood sind in ausgewählten Weltläden sowie über den unternehmenseigenen Onlineshop erhältlich.

Kamelur

Kamelur ist ein in Sachsen ansässiger Onlineshop für Bio-Lebensmittel. Von Nüssen, Trockenfrüchten, Gewürzen bis zu Hülsenfrüchten erhältst du dort alles. Pflanzliche Milchalternativen gibt es dort auf Reis- und Haferbasis. Von diesen Alternativen plastikfrei ist aber nur das Haferdrinkpulver. Dieses wird in einer biologisch vollständig abbaubaren Verpackung mit innerliegender Cellulose angeboten.

Hofgut Storzeln

Das Hofgut Storzeln ist ein landwirtschaftlicher Betrieb mit Sitz in Baden-Württemberg. Die Produktpalette umfasst biologisches Getreide, Samen und Hülsenfrüchte. Dinkel, Buchweizen, Soja und Hafer werden auch zu Pflanzendrinks verarbeitet. Neben diesen Pflanzendrinks im Tetra Pak gibt es ein regionales und glutenfreies Haferdrinkpulver im Papiersack. Wer das Pulver ausprobieren möchte, wird derzeit vor allem in diversen Onlineshops wie Quintessence oder dem betriebseigenen Shop fündig.

An dieser Stelle erneut: Falls du noch ein Unternehmen mit Milchalternativen in Pulverform kennst, freuen wir uns, die Liste zu ergänzen! :-)

Pflanzliche Milchalternativen verbrauchen in der Regel weniger Wasser und Land und emittieren weniger CO2 als die herkömmliche Kuhmilch. Wer sich seine Pflanzenmilch selbst zubereitet, vermeidet zusätzlich auch noch Verpackungsmüll. (Foto: Vecteezy, Olena Rudo)

Do it yourself – Pflanzendrink leicht gemacht

Pflanzliche Alternativen haben aus ethischer und ökologischer Sicht zweifellos zahlreiche Vorteile gegenüber tierischer Milch. Wer zu diesen Alternativen greift, tut dem Planeten und den Tieren schon einmal einen großen Gefallen. Doch für viele ist das nicht genug. Noch ressourcenschonendere Milchalternativen in plastikfreier Verpackung, beispielsweise in Pulverform, kommen da sehr gelegen. Am Ende des Tages ist die nachhaltigste und ressourcenschonendste Alternative zu herkömmlicher Kuhmilch seinen Pflanzendrink selbst zu machen. Egal, ob „Haselnussmilch“, „Sojamilch“ oder „Hafermilch“ – es geht ganz einfach und immer nach demselben Prinzip.

Zuerst weichst du die gewünschten Nüsse, Körner, Bohnen, etc. abhängig von der jeweiligen Sorte für sechs bis zwölf Stunden in Wasser ein. Im Anschluss gießt du deine Basis in einem Sieb ab, um sie anschließend mit rund einem Liter Wasser für circa eine Minute in einem Mixer zu pürieren. Dabei eignet sich ein Hochleistungsmixer in der Regel besser für Nüsse und Samen. Die daraus entstehende Flüssigkeit kannst du im Anschluss durch einen Nussmilchbeutel in ein geeignetes Gefäß abseihen. Der Nussmilchbeutel fängt die groben Reste deiner Basis ein, damit du einen Pflanzendrink mit klarer, milchiger Konsistenz hast. Zu diesem Zeitpunkt gilt es nur noch zu genießen!

Ergänzung: Selbstgemachte Milchalternativen sind in der Regel für drei bis fünf Tage im Kühlschrank haltbar.

Weitere Anbieter pflanzlicher Milchprodukte findest du im Ethik.Guide, dem nachhaltigen Einkaufsführer, in der Kategorie Lebensmittel.
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Ein Artikel von Benedikt Schweigl
veröffentlicht am 27.06.2023
Als Student der Politikwissenschaft beschäftige ich mich mit Machtverhältnissen in den unterschiedlichsten Konstellationen. Ein besonderes Interesse habe ich dabei an unterschiedlichen Ansätzen, die ungleiche Machtverhältnisse herausfordern, wie fairer Handel oder Anti-Speziesismus.
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