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Gemüse des Monats: Pak Choi

Der neue Liebling aus der ostasiatischen Küche findet sich immer häufiger auf heimischen Feldern. Das frische, knackige Gemüse mit leichter Senfnote hat gerade Saison. Die bekannte Kochbuch-Autorin und Ernährungssoziologin Michaela Russmann stellt ihn als Gemüse des Monats April vor und hat ein exklusives Rezept dazu kreiert.

Das knackige Gemüse wächst schnell und lässt sich schnell in ein schmackhaftes Gericht verwandeln (Foto: Jochen Russmann)

Im Ethik.Guide, dem nachhaltigen Einkaufsführer, findest du in der Kategorie Lebensmittel sämtliche Bezugsquellen für einen genussvollen und klimafreundlichen Ernährungsstil: Bioläden und –Lebensmittelmarken, Unverpackt-Läden, Bio-Bäcker und –Winzer, Biokisten-Zusteller und Solidarische Landwirtschaften, aber auch Adressen von Selbsterntefeldern. Es kann auch nach veganen Anbietern oder bioveganer Landwirtschaft gefiltert werden.

Die Niederländer waren’s!

Der Exote aus dem asiatischen Raum hat schon vor einiger Zeit in der europäischen Küchen Einzug gehalten. Von in den Niederlanden lebenden Asiaten wurde er zuerst eingeführt. Das dem Mangold ein bisschen ähnliche Blattgemüse konnte schnell – und erfolgreich – Fuß fassen.

Pak Choische Eigenarten

Das asiatische Grün zählt zu den „Raketengewächsen“ (nein, dieser Begriff ist in der Pflanzenkunde nicht zu finden, spiegelt aber das rasante Wachstum dieses Gemüses wider). Botanisch betrachtet zählt es zur Familie der Kreuzblütler. In kurzen 8–10 Wochen wächst Pak Choi bevorzugt in nährstoffhaltigem Boden und nach Möglichkeit windgeschützt. Wuchs und Kultur sind dem Chinakohl sehr ähnlich. Eine schmackhafte Sortenvariante von Pak Choi ist Tat Soi, dessen Kohlkopf mehr, dafür kürzere und dunklere grüne Blätter aufweist. Pak Choi kann auch in Europa sehr gut angebaut werden.

Zu den inneren Werten

Pak Choi wird auch Senfkohl genannt – ein Hinweis darauf, dass das Gemüse reichlich von den gesunden Senfölen besitzt. Außerdem enthalten sind die  Mineralien Kalzium und Eisen und Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin C.

Und was jetzt?

Pak Choi kann roh, klein geschnitten wie Chinakohl, als Salat oder als Warmgemüse genossen werden. Die Zubereitungsmöglichkeiten sind Spinat und Mangold sehr ähnlich (dünsten, blanchieren oder kurz im Wok). Zuviel Hitze mag der Pak Choi gar nicht, er sollte deshalb immer nur sehr kurz erhitzt werden.

Das Rezept: Pak Choi in feiner Sesamvinaigrette zu Karotten liebt Naturreis

(für 4 Personen)

(Foto: Jochen Russmann)

Zutaten:

  • 10 Pak Choi
  • 1 große Karotte
  • 2 gepresste Knoblauchzehen
  • 2 EL Sesam
  • 2 EL Tahin (Sesampaste, gibt es in jedem Bioladen)
  • 3 EL starke Sojasauce (ich bevorzuge die weizenfreie Sauce)
  • 2 TL Rohrzucker oder Agavendicksaft
  • 1 EL Essig
  • 1 EL Olivenöl
  • 2 Tassen Wasser
  • 1 Tasse Naturreis (geht natürlich auch jede andere Art)
  • 1 TL Salz
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1 TL Margarine

Zubereitung:

Reis kalt abspülen und mit den 2 Tassen Wasser, Lorbeerblatt und Salz zum Kochen bringen. Bei niedriger Temperatur kochen lassen, bis das Wasser aufgesogen ist (nicht umrühren! – dann brennt nichts an). Unter den fertigen Reis die kalte Margarine rühren.

Pak Choi in Streifen schneiden. Etwas Öl erhitzen und den Pak Choi mit dem gepressten Knoblauch kurz andünsten (alles schön knackig lassen). Die Karotten auf einer Gemüsereibe grob reiben und zum gedünsteten Pak Choi geben und noch eine gute Minute am Herd lassen.

Aus dem Sesam, Tahin, Sojasauce, Zucker oder Agave, Essig und Öl eine Vinaigrette rühren und zum Pak Choi–Karottengemüse mischen und bei Bedarf nachsalzen.

Reis und Gemüse abwechselnd in einen Vorspeisenring (oder in einen Joghurtbecher ohne Boden) schichten und mit Sesam bestreuen.

Michaela Russmann liebt die gesunde und vegane Küche. Ganz unter dem Motto HealthUpYourLife bietet sie Workshops, Seminare und Einzelcoachings zum Thema „Vegane Rohkost im Alltag“ an. „Nichts fühlt sich besser an, als gesund zu sein“, sagt die Ernährungssoziologin Russmann und zaubert Gerichte weit weg von Gurkenscheiben und Karottensticks. Die Vielfalt der veganen Möglichkeiten zeigt sie in ihren zahlreichen Rohgenuss-Kochbüchern und Workshops.

Die Serie: In unserer Serie stellt Michaela Russmann ein jeweils zum Monat passendes saisonales Gemüse, Obst oder Getreide vor. Darunter finden sich auch alte Sorten und Raritäten. Diese sind nicht nur für unsere Umwelt gut, sondern auch für unsere Gesundheit und nicht zuletzt unseren Gaumen.

Alte Sorten gibt es meist nicht im Supermarkt um die Ecke. Genau darum geht es: Der Garten von Mutter Erde hält soviel mehr an Vielfalt bereit als die wenigen, hochgezüchteten, oft auch noch importierten Sorten, die es weiträumig zu kaufen gibt. Wir glauben, dass der Pflanzenanbau der Zukunft sich wegbewegen muss vom Monokultur-Anbau weniger Allerweltssorten hin zur biologischen Anbauweise vieler, regional unterschiedlicher Sorten. Und wir glauben, dass zu einer ausgewogenen, abwechslungsreichen und spannenden pflanzlichen Ernährung diese vielfältigen Pflanzenarten dazu gehören. Deshalb möchten wir sie dir mit dieser Serie nahe bringen. Auch weil die Nachfrage das Angebot bestimmt.

Bezugsquellen: Michaela Russmann verwendet meist Obst und Gemüse, das saisonal erhältlich ist. Die Sortenraritäten gibt es in manchen Bioläden, als Ernteanteil bei Solidarischen Landwirtschaften, auf Bauernmärkten und bei den Kooperationspartnern des Vereins Arche Noah, der sich um den Erhalt der Sortenraritäten kümmert.

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Ein Artikel von Michaela Russmann
veröffentlicht am 19.04.2022
Michaela Russmann liebt es zu kochen und hält insbesondere zum Thema Rohkost Workshops und Seminare ab. Darüber hinaus veröffentlichte sie etliche Kochbücher wie "...aber vegan", "Die vier Jahreszeiten" oder "Jeder Tag ein Fest". Infos unter rohgenuss.at.

4 Kommentare

  • Heidi Matzner sagt:

    Sehr gut gemacht, Michi!

  • Mira Siebmann sagt:

    Ich liebe Pak Choi und auch diese Beitragsreihe! Bin gespannt auf die anderen Präsentationen. Danke

  • Nina Mayr sagt:

    Ein Vergnügen diesen Bericht zu lesen. Rezept werde ich auch bestimmt probieren. Die Waldstaude wird interessant, darauf freu ich mich! Liebe Grüße Nina

  • Anita Rossner sagt:

    Gratulation, guter Artikel und einfaches Rezept mit der nötigen Raffinesse – schon nachgemacht und schmeckt fantastisch! Weiter so!

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