Gemüse des Monats: Pak Choi
Die Niederländer waren’s!
Der Exote aus dem asiatischen Raum hat schon vor einiger Zeit in der europäischen Küchen Einzug gehalten. Von in den Niederlanden lebenden Asiaten wurde er zuerst eingeführt. Das dem Mangold ein bisschen ähnliche Blattgemüse konnte schnell – und erfolgreich – Fuß fassen.
Pak Choische Eigenarten
Das asiatische Grün zählt zu den „Raketengewächsen“ (nein, dieser Begriff ist in der Pflanzenkunde nicht zu finden, spiegelt aber das rasante Wachstum dieses Gemüses wider). Botanisch betrachtet zählt es zur Familie der Kreuzblütler. In kurzen 8–10 Wochen wächst Pak Choi bevorzugt in nährstoffhaltigem Boden und nach Möglichkeit windgeschützt. Wuchs und Kultur sind dem Chinakohl sehr ähnlich. Eine schmackhafte Sortenvariante von Pak Choi ist Tat Soi, dessen Kohlkopf mehr, dafür kürzere und dunklere grüne Blätter aufweist. Pak Choi kann auch in Europa sehr gut angebaut werden.
Zu den inneren Werten
Pak Choi wird auch Senfkohl genannt – ein Hinweis darauf, dass das Gemüse reichlich von den gesunden Senfölen besitzt. Außerdem enthalten sind die Mineralien Kalzium und Eisen und Vitamine der B-Gruppe sowie Vitamin C.
Und was jetzt?
Pak Choi kann roh, klein geschnitten wie Chinakohl, als Salat oder als Warmgemüse genossen werden. Die Zubereitungsmöglichkeiten sind Spinat und Mangold sehr ähnlich (dünsten, blanchieren oder kurz im Wok). Zuviel Hitze mag der Pak Choi gar nicht, er sollte deshalb immer nur sehr kurz erhitzt werden.
Das Rezept: Pak Choi in feiner Sesamvinaigrette zu Karotten liebt Naturreis
(für 4 Personen)
Zutaten:
- 10 Pak Choi
- 1 große Karotte
- 2 gepresste Knoblauchzehen
- 2 EL Sesam
- 2 EL Tahin (Sesampaste, gibt es in jedem Bioladen)
- 3 EL starke Sojasauce (ich bevorzuge die weizenfreie Sauce)
- 2 TL Rohrzucker oder Agavendicksaft
- 1 EL Essig
- 1 EL Olivenöl
- 2 Tassen Wasser
- 1 Tasse Naturreis (geht natürlich auch jede andere Art)
- 1 TL Salz
- 1 Lorbeerblatt
- 1 TL Margarine
Zubereitung:
Reis kalt abspülen und mit den 2 Tassen Wasser, Lorbeerblatt und Salz zum Kochen bringen. Bei niedriger Temperatur kochen lassen, bis das Wasser aufgesogen ist (nicht umrühren! – dann brennt nichts an). Unter den fertigen Reis die kalte Margarine rühren.
Pak Choi in Streifen schneiden. Etwas Öl erhitzen und den Pak Choi mit dem gepressten Knoblauch kurz andünsten (alles schön knackig lassen). Die Karotten auf einer Gemüsereibe grob reiben und zum gedünsteten Pak Choi geben und noch eine gute Minute am Herd lassen.
Aus dem Sesam, Tahin, Sojasauce, Zucker oder Agave, Essig und Öl eine Vinaigrette rühren und zum Pak Choi–Karottengemüse mischen und bei Bedarf nachsalzen.
Reis und Gemüse abwechselnd in einen Vorspeisenring (oder in einen Joghurtbecher ohne Boden) schichten und mit Sesam bestreuen.
Die Serie: In unserer Serie stellt Michaela Russmann ein jeweils zum Monat passendes saisonales Gemüse, Obst oder Getreide vor. Darunter finden sich auch alte Sorten und Raritäten. Diese sind nicht nur für unsere Umwelt gut, sondern auch für unsere Gesundheit und nicht zuletzt unseren Gaumen.
Alte Sorten gibt es meist nicht im Supermarkt um die Ecke. Genau darum geht es: Der Garten von Mutter Erde hält soviel mehr an Vielfalt bereit als die wenigen, hochgezüchteten, oft auch noch importierten Sorten, die es weiträumig zu kaufen gibt. Wir glauben, dass der Pflanzenanbau der Zukunft sich wegbewegen muss vom Monokultur-Anbau weniger Allerweltssorten hin zur biologischen Anbauweise vieler, regional unterschiedlicher Sorten. Und wir glauben, dass zu einer ausgewogenen, abwechslungsreichen und spannenden pflanzlichen Ernährung diese vielfältigen Pflanzenarten dazu gehören. Deshalb möchten wir sie dir mit dieser Serie nahe bringen. Auch weil die Nachfrage das Angebot bestimmt.
Bezugsquellen: Michaela Russmann verwendet meist Obst und Gemüse, das saisonal erhältlich ist. Die Sortenraritäten gibt es in manchen Bioläden, als Ernteanteil bei Solidarischen Landwirtschaften, auf Bauernmärkten und bei den Kooperationspartnern des Vereins Arche Noah, der sich um den Erhalt der Sortenraritäten kümmert.
4 Kommentare
Sehr gut gemacht, Michi!
Ich liebe Pak Choi und auch diese Beitragsreihe! Bin gespannt auf die anderen Präsentationen. Danke
Ein Vergnügen diesen Bericht zu lesen. Rezept werde ich auch bestimmt probieren. Die Waldstaude wird interessant, darauf freu ich mich! Liebe Grüße Nina
Gratulation, guter Artikel und einfaches Rezept mit der nötigen Raffinesse – schon nachgemacht und schmeckt fantastisch! Weiter so!