Tipps für die eigene Solarenergie-Ernte

Steigende Energiepreise und katastrophale Umweltzustände haben uns zumindest eine weitere Sorgenfalte ins Gesicht gekerbt. Wir hören von Zielen wie der Klimaneutralität und dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz. Der Förderdschungel wirkt oft undurchdringlich. Mit diesem Artikel möchten wir etwas Klarheit in das vielschichtige Thema bringen. Hole dir Inspiration und Motivation in den folgenden Zeilen.
Person montiert Solaranlage am Dach.

Dem Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz sei Dank gibt es in Österreich vielfältige Fördermöglichkeiten für Photovoltaikanlagen (Foto: Pexels, Kindel Media)

Solaranlagen, Photovoltaik und Solarthermie

Die Sonne ist die natürliche und wichtigste Energiequelle der Erde. Fast alle Energie auf der Erde ist letztendlich umgewandelte Sonnenenergie.

Die Sonne ermöglicht den Stoffwechsel von Pflanzen. Nur wenn Sonnenlicht einfällt, können sie grünen und gedeihen. Pflanzen bilden die Existenzgrundlage für Tiere und Menschen. Nicht nur sorgen sie für Schutz und Nahrung, sie sind auch Grundlage für unsere heutigen fossilen Brennstoffe. Auch der Wasserkreislauf und die Luftströmungen (Wind) sind auf die Wirkung der Sonneneinstrahlung zurückzuführen.

Unsere Sonne kann jedoch auch direkt für die Energieproduktion genutzt werden und zwar über sogenannte Solaranlagen. Als Solaranlagen werden generell alle Anlagen bezeichnet, mit denen Sonnenenergie gesammelt und genutzt wird.

Unterteilen kann man diese in:

  • Photovoltaik – diese Anlagen erzeugen Strom, der ins Stromnetz eingespeist oder direkt verbraucht werden kann
  • Solarthermie – diese Anlagen erzeugen Wärme, welche als Heizung oder für Warmwasser selbst genutzt wird

Gesetzliche Grundlage zur Versorgung mit Solarenergie

Ein zentrales energie- und klimapolitisches Ziel der österreichischen Bundesregierung ist, die Stromversorgung des Landes bis 2030 auf 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energieträgern umzustellen und Österreich somit bis 2040 klimaneutral zu machen. Grundlage hierfür bildet das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), mit welchem die notwendigen rechtlichen und organisatorischen Rahmenbedingungen und ein langfristig stabiles Investitionsklima geschaffen werden. Es regelt eine einheitliche Förderung in Österreich und deckt nicht nur Photovoltaik ab, sondern auch alle anderen erneuerbare Energien.

Vereinfacht ausgedrückt heißt dies, dass Österreich vielfältige Förderungen im Bereich der erneuerbaren Energien zur Verfügung stellt.

Photovoltaikanlage auf dem Dach für die Gewinnung von Solarengergie

Solarthermie-Kollektoren werden zur Warmwasserbereitung verwendet (Foto: Sparkling Science, RIOSOLAR-Bild-Solarthermie-Vakuumrohrkollektor flickr)

Fördermöglichkeiten für Private

Besonders Photovoltaikanlagen liegen derzeit im Trend:

Bund

Bei der Bundesförderung hat man die Wahl zwischen einem Investitionszuschuss oder der Marktprämie (vergütet wird der Preisunterschied zwischen Erzeugungskosten und durchschnittlichem Marktpreis).

Die Förderhöhen beim Investitionszuschuss liegen zwischen 140 – 285 €/kWp.

Die Abkürzung kWp steht für das Leistungsmaß Kilowatt-Peak. Es gibt an, welche Höchstleistung in Kilowatt (kW) eine Photovoltaikanlage erbringen kann. Private Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern haben meist eine Leistung zwischen 8 und 15 kWp (Quelle: Wegatech.de).

Die Marktprämie wird durch eine Ausschreibung vergeben. Es werden Gebote bis 9,33ct/kWh beachtet, folglich handelt es sich dabei um den maximal möglichen Wert.

Länder

In fast jedem Bundesland gibt es Photovoltaik-Förderungen. Besonders Wien sticht mit einer attraktiven Investitionsförderung heraus:

Anlagen bis zu 100 kWp: 250 € / kWp

Darüber hinaus für jedes weitere kWp 200 €

Gemeinden

Manche Gemeinden haben eigene Zuschüsse für private Photovoltaikanlagen. Diese sind manchmal auch mit den Bundes- und Landesförderungen (also anderen Photovoltaik-Förderungen) kompatibel.

Balkonkraftwerke für die Wohnung

Mit einer kleinen Anlage auf dem Balkon kannst du auch ohne Zugang zum Dach deine eigene Solarenegie ernten.

Eine Mini-Solaranlage als erschwingliche Option für Mieterinnen und Mieter (Foto: Shutterstock, Mariana Serdynska )

Doch nicht nur Hausbesitzer*innen können in den Genuss von erneuerbaren Energietechniken kommen.

Wer an seinem Balkon, einem Flachdach oder einer Hausfassade eine Mini-Solaranlage nachrüstet, kann sich partiell von den rasant steigenden Energiepreisen unabhängig machen. Als Anschluss reichen klassische Haushaltssteckdosen aus. In Österreich sind solche Balkonkraftwerke teilweise sogar förderfähig, sodass Privatnutzer umfangreiche Zuschüsse beantragen können.

Es ist nicht alles eilter Wonne Sonnenschein

Der Bedarf an erneuerbaren Energien wird sich aus derzeitiger Sicht allein durch PV-Anlagen auf Gebäuden oder beispielsweise versiegelten Flächen schwer decken lassen. Es wird daher zu einem erhöhten Bedarf an Freiflächenanlagen kommen, welche aufgrund ihrer Flächeninanspruchnahme einen potentiellen Eingriff in Lebensräume von (gefährdeten) Tier- und Pflanzenarten darstellen und im schlimmsten Fall zum Verlust von Lebensräumen und zur Verdrängung von Arten führen.

Klug geplant haben solche Anlagen jedoch auch das Potential, in für die Errichtung geeigneten Gebieten Lebensräume für gewisse Arten aufzuwerten bzw. wiederherzustellen. Wie BirdLife Österreich in einem eigens hierzu ausgearbeiteten Handlungsleitfaden schreibt.

Auch wird bei der Herstellung einer Photovoltaikanlage viel Strom gebraucht. Die verwendeten Lithium-Ion oder Bleibatterien sind aufgrund der Bestandteile nicht umweltfreundlich, die Entsorgung und das Recycling sind kompliziert. Zudem werden bei der Herstellung problematische Stoffe, wie etwa Kobalt benötigt.

Doch Hindernisse sind da, um überwunden zu werden! Nun ist es an der Zeit die Energiewende, hin zu modernen, erneuerbaren und vor allem umweltverträglichen Energiequellen, zu schaffen.

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Ein Artikel von Johanna
veröffentlicht am 27.11.2023
Berufliche Tausendsassa mit Outdoorfieber. Bei Regen gerne mal am Sofa anzutreffen, solange Buch und Hunde mit dabei sind.
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