Unsere Lebensmittel sind wertvoll und so sollten sie auch behandelt werden. Leider ist es aber nach wie vor so, dass weltweit rund ein Drittel der Nahrungsmittel auf dem Müll landen. Lebensmittelverschwendung ist also ein massives Problem für die Umwelt. 44 Prozent der weggeworfenen Lebensmittel sind Obst und Gemüse. Ein Grund dafür ist die falsche Lagerung. Mithilfe weniger Tipps kannst du jeden Tag die Ressourcen unseres Planeten schonen, etwas zum Klimaschutz beitragen und erheblich an Geld sparen. Wir haben hier einen kleinen Überblick zu einigen der beliebtesten Gemüsesorten zusammengestellt.

Durch die richtige Lagerung kannst du viel Gemüse vor dem frühzeitigen Ende am Kompost retten. (Foto: Pexels, Polina Tankilevitch)

Im Ethik.Guide, dem nachhaltigen Einkaufsführer, findest du in der Kategorie Lebensmittel sämtliche Bezugsquellen für einen genussvollen und klimafreundlichen Ernährungsstil: Bioläden und –Lebensmittelmarken, Unverpackt-Läden, Bio-Bäcker und –Winzer, Biokisten-Zusteller und Solidarische Landwirtschaften, aber auch Adressen von Selbsterntefeldern. Es kann auch nach veganen Anbietern oder bioveganer Landwirtschaft gefiltert werden.

Aubergine / Melanzani

Melanzani sollten vor dem Verzehr reif sein, sie enthalten sonst das giftige Solanin. Ihre Reife erkennst du an der prallen, matt glänzenden Schale, das Fruchtfleisch sollte bei Druck ganz leicht nachgeben.
Melanzani sind sehr kälte- und ethylenempfindlich und werden nicht im Kühlschrank und auch nicht neben ethylenabgebenden Früchten gelagert, sonst bekommen sie braune Flecken. Im Vorratsregal halten sie bis zu 10 Tagen. Unreife Exemplare kannst du bei Zimmertemperatur nachreifen lassen.

Avocado

Avocados reagieren sehr empfindlich auf Druck. Der Reifegrad entscheidet über den Lagerort! Die unreife Frucht bei Zimmertemperatur möglichst dunkel nachreifen lassen. Eine reife oder angeschnittene Avocado kann im Kühlschrank gelagert werden, da dort der Reifeprozess unterbrochen wird.

Empfehlung: Separat lagern, denn die Avocado ist nicht nur ethylenempfindlich, sondern stößt das Gas auch aus!
Wichtig: Eine angebrauchte Avocado sollte im Kühlschrank gelagert werden. Den Kern nicht entfernen und der Verfärbungen kann mit Zitronensaft entgegengewirkt werden.

Grüne Bohnen / Fisolen

Bohnen sollten nie roh gegessen werden. Am bekömmlichsten sind sie mit Gewürzen gekocht, die es leichter machen, sie zu verdauen (z.B. Bohnenkraut). Frische grüne Bohnen sind sehr empfindlich und nicht lange haltbar, sie vertragen weder Feuchtigkeit noch Druck. Daher sollten sie in eine Frischhaltebox im Kühlschrank lagern, dann sind sie ein paar Tage haltbar. Um die Hülsenfrüchte länger haltbar zu machen können sie blanchiert werden (3 – 5 min, Natron ins Wasser oder mit eiskaltem Wasser abschrecken, dann bleibt das Gemüse schön grün). Dann sind sie im Kühlschrank bis zu einer Woche haltbar. Oder du frierst das blanchierte Gemüse ein, dann halten sie bis zu einem Jahr.

Empfehlung: Runzelige Bohnen werden wieder knackig, wenn du sie 15 Minuten in Eiswasser legst.

Fenchel

Das frische Gemüse erkennst du an einer festen, weißen bis hellgrünen Knolle mit frischem Blattgrün. Fenchel sollte im Kühlschrank aufbewahrt werden, er hält dort einige Tage im Gemüsefach. Am besten in einem Behälter mit viel Platz, damit keine Druckstellen entstehen. Blanchiert oder eingefroren hält er sich noch länger.

Fenchelknolle

Empfehlung: Knolle immer sehr gründlich waschen, vor allem die Zwischenräume der Blätter, da sich hier Sand und Erde verstecken! (Foto: Pixabay, congerdesign)

Gurken

Gurken bestehen zu etwa 95 Prozent aus Wasser und sind dadurch kälteempfindlich. Sie bekommen durch Kälte schnell Flecken und werden gelb. Sie gehören daher nicht für lange Zeit in den Kühlschrank, zwischen sieben und zehn Tage können Sie dort höchstens aufbewahrt werden. Am besten in einem Wachstuch aufbewahren, dann bleibt sie länger frisch. Angeschnittene Gurken können ein paar Tage im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden, dann halten diese ungefähr drei Wochen. Raumtemperatur ist nicht so ideal, denn dann werden sie schnell welk und weich.

Wichtig: Nicht neben geruchsintensiven Lebensmitteln lagern. Außerdem ist die Gurke ethylenempfindlich.

Karotten

Karotten mögen es gerne kühl und dunkel, sie sollten daher im Kühlschrank gelagert werden. Bei diesem Gemüse kann man zwischen Bund- und Waschkarotten unterscheiden. Bundkarotten werden im Bund verkauft, bei der Lagerung das Grün vorher abschneiden, da es den Wurzeln Flüssigkeit entzieht. Wenn es Biokarotten sind, kannst du das Grün weiterverarbeiten und kleingeschnitten einfrieren. Die Karotten halten sich dann ca. 10 Tage. Waschkarotten werden ohne Grün verkauft und halten sich im Kühlschrank ca. 4 Wochen frisch.

Empfehlung: Karotten in einem feuchten Tuch lagern, dann trocknen sie nicht so schnell aus.

Kartoffeln / Erdäpfeln

Kartoffeln sind bei der Lagerung äußerst anspruchsvoll, sie sollten weder zu warm noch zu kühl gelagert werden. Sie möchten es gerne angenehm kühl, dunkel, trocken und gut durchlüftet. Wenn es für sie zu warm ist, treibt sie aus. Wenn sie zu kalt gelagert werden, sind sie nicht mehr genießbar. Kartoffeln abgedeckt lagern, damit sie nicht frühzeitig schrumpfen oder grün werden.

Wichtig: Sobald die Kartoffel keimt, ist sie zwar noch essbar, aber nicht mehr so nahrhaft. Die Sprossen und auch die grünen Stellen müssen aber auf jeden Fall entfernt werden, denn sie sind gesundheitsschädlich. Am besten in solchen Fällen die Schale nicht mitessen.

Knoblauch

Knoblauch hält bei der richtigen Lagerung problemlos mehrere Wochen bis Monate. Er braucht eine trockene und konstante Raumtemperatur. Bewahre Knoblauch auf keinen Fall luftdicht auf. Auch der Kühlschrank ist als Aufbewahrungsort nicht geeignet.

Empfehlung: Knoblauch klein hacken und einfrieren, so hält er rund ein Jahr.

Kohlsorten

Zur Gemüsesorte Kohl gehören unter anderem Karfiol (Blumenkohl), Wirsing, Rotkraut (Rotkohl), Spitzkohl, Weißkraut, Chinakohl und Brokkoli. Sie haben unterschiedliche Haltbarkeiten. Prinzipiell sollten alle ungewaschen und mit den Blättern gelagert werden, dadurch halten sie länger. Kohlgemüse gehört in den Kühlschrank, denn diese Gemüsesorten mag es kühl und dunkel. Es lassen sich aber auch alle Sorten problemlos einfrieren.

Kohlgemüse

Wichtig: Alle Kohlsorten sind ethylenempfindlich, sie sollten also nicht neben Tomaten und Paprika etc. gelagert werden. Welke Blätter und muffiger Geruch deuten auf zu lange Lagerung. (Foto: Pixabay, RitaE )

Karfiol (Blumenkohl): In einem luftdurchlässigen Beutel ist das Gemüse bis zu zehn Tage haltbar. Druckstellen sollten vermieden werden, da diese braun werden.
Wirsing: Die Frühsorten halten sich bis zu 3 Tage, Spätsorten halten sich bis zu einer Woche im Kühlschrank frisch.
Rotkraut (Rotkohl, Blaukraut): In angeschnittener Form in Frischhaltefolie verpackt hält er sich sogar bis zu 14 Tage.
Spitzkohl: Diese Sorte ist empfindlicher und sollte in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden, damit er nicht so schnell welkt. Dann kann er im Kühlschrank 2 – 3 Tage halten.
Brokkoli: Hält sich 1 – 2 Tage im Kühlschrank. Wird er zu warm gelagert, sinkt der Vitamin-C-Gehalt täglich um 10 Prozent.
Chinakohl: In Papier eingewickelt hält sich Chinakohl bis zu einer Woche frisch. So ist er vor Feuchtigkeitsverlust geschützt.
Weißkraut (Weißkohl): Diese Sorte ist recht robust und hält sich 3 – 4 Wochen. Die einzelnen Blätter zuerst abschälen, nicht in der Mitte durchschneiden, denn sonst trocknet er aus, verliert alle Vitamine und schmeckt nicht mehr.

Kohlrabi

Kohlrabi ist ein weiteres Kohlgemüse. Wenn er frisch ist, hat er grüne, knackige Blätter. Lagere das Gemüse ohne Blätter im Kühlschrank. So bleibt er länger knackig und hält länger als eine Woche. Eingewickelt in ein feuchtes Tuch bleibt der Kohlrabi noch länger frisch.

Empfehlung: Die Blätter können klein gehackt als Gewürz z.B. für Salat oder Suppen verwendet werden. Sie müssen aber separat in einem verschlossenen Plastikbeutel aufbewahrt werden.
Wichtig: Kohl darf nicht luftdicht aufbewahrt werden und er ist ethylenempfindlich.

Kürbisse

Kürbisse sollten hell, trocken und kühl (10 – 13 °C) gelagert werden, dann sind sie mehrere Monate haltbar. Wärmere Temperaturen sind kein Problem, aber Kälte schon, das Fruchtfleisch darf nicht frieren, sonst beginnt es zu faulen. Geschnittener Kürbis muss im Kühlschrank aufbewahrt werden und innerhalb von 4 Tagen verbraucht werden.

Wichtig: Unbedingt den Kürbis vor der Verarbeitung roh kosten, schmeckt er bitter, ist er zu entsorgen. Denn der bittere Geschmack ist ein Hinweis auf giftige Cucurbitacine.

Paprika

Die Paprika ist ein bei uns sehr beliebtes Gemüse in den Farben Rot, Gelb, Orange und Grün. Bei grünen Paprika handelt es sich um unreifes Gemüse, das ist auch der Grund dafür, dass dieser länger haltbar ist. Paprika müssen kühl und dunkel gelagert werden, am besten im Gemüsefach im Kühlschrank, dort halten sie ca. 1 Woche. Bei zu kalten Temperaturen verderben Paprika schneller.

Radieschen

Radieschen gehören ins Gemüsefach des Kühlschranks, dort halten sie bis zu einer Woche. Auf jeden Fall muss das Gemüse aus der Verpackung genommen werden. Es gibt zwei Varianten bei der Lagerung. Entweder du entfernst das Grün und gibst die Radieschen in ein feuchtes Tuch, da es sonst der Knollen die Flüssigkeit entzieht. Oder du legst die Radieschen mit den Blättern nach unten in eine Schüssel mit Wasser. Dadurch können die Knollen mit Wasser versorgt werden. Eines ist jedoch zu bedenken, je länger die Lagerung dauert, desto mehr verlieren Radieschen an Geschmack und Vitalstoffen.

Empfehlung: Radieschen Grün ist essbar und eignet sich als Würze für Salate, Suppe oder andere Gerichte. Es kann auch wie Spinat verarbeitet werden.

Salat

Salat ist aufgrund der feinen Struktur empfindlich und welkt schnell. Außerdem verliert Salat immer mehr Vitamine, je länger er gelagert wird. Iss ihn deshalb so schnell wie möglich. Wenn du ihn dennoch lagern willst, dann im Kühlschrank. Wie lange er haltbar ist, ist abhängig von der Sorte, aber auch hier geht es nur um einige Tage Unterschied. Damit er länger frisch bleibt, lagere ihn entweder in einem Glasbehälter oder mit einem feuchten Tuch umwickelt.

Feldsalat

Empfehlung: Salat sollte immer erst kurz vor dem Genuss gewaschen werden und auf keinen Fall zu lange im Wasser liegen gelassen werden, denn dann werden viele wasserlösliche Nährstoffe herausgeschwemmt. Daher besser kurz in einer Schüssel waschen und fertig! (Foto: Pixabay, ejaugsburg)

Spargel

Spargel, ob Weiß oder Grün, in ein feuchtes Tuch oder Papier einwickelt, bleibt länger frisch (bis zu 3 Tagen). Ungeschälter Grünspargel bleibt länger frisch, wenn du ihn wie einen Strauß Blumen in ein Glas mit Wasser stellst und dann ab in den Kühlschrank. Die Spitzen sollten aber trocken bleiben! Er hält sich ungeschält ca. um die 2 Tage im Kühlschrank, tiefgefroren hingegen 6–8 Monate. Am besten schmeckt Spargel aber immer noch frisch.

Empfehlung: Frischen Spargel erkennst du, in dem du die Spargelstangen aneinander reibst und sie quietschen. Außerdem lässt sich frischer Spargel brechen.

Spinat

Frischer Spinat hat nur eine kurze Haltbarkeit – ein paar Tage im Kühlschrank. Am besten luftig und locker verpackt. Dafür eignet sich ein feuchtes Tuch, das den Spinat locker abdeckt und das Austrocknen verhindert. Am besten schmeckt er frisch verwertet.
Blanchierter gefrorener Spinat ist eine gute Alternative, er ist bis zu 24 Monate haltbar, nach 5 Monaten verliert das Gemüse aber immer mehr Farbe, Geschmack und Vitamine.

Wichtig: Spinat kann wieder aufgewärmt werden. Solange du die Reste schnell abgekühlt in den Kühlschrank stellst und nach einem Tag wieder aufwärmst. Lagert man gekochten Spinat längere Zeit bei Zimmertemperatur, kann sich aber Nitrit bilden und dieser ist gesundheitsgefährdend.

Tomaten / Paradeiser

Die Tomate ist eine kleine Diva, gelagert in schattigen bis dunkeln Stellen bei kühlen Temperaturen bleibt sie schön aromatisch. Zu warme Temperatur beschleunigt den Verfaulungsprozess, zu kalte führen zu Geschmacks- und Aromaverlust und Schimmelbildung. Die Tomate darf somit auf gar keinen Fall in den Kühlschrank! Sie ist aufgrund ihrer weichen Schale sehr empfindlich, ein weicher Untergrund beugt Druckstellen (Lagerung z.B. auf Küchentücher). Am besten lagerst du sie in einer offenen Schale. Grüne, unreife Tomaten legt reifen an einem hellen, sonnigen Platz (z.B. die Fensterbank) nach. Weiche, reife Exemplare halten sich nur noch max. 2 Tage und sollten keinesfalls in der Sonne gelagert werden. Feste Tomaten können noch bis zu zwei Wochen gelagert werden.

Wichtig: Tomaten sondern das Gas Ethylen aus, das viele Gemüsesorten schneller verderben lässt. (Foto: Pexels, Pixabay)

Zwiebeln

Frühlingszwiebel (auch Lauchzwiebeln genannt) gehört in den Kühlschrank. Trockene Lagerzwiebeln mögen es dunkel, kühl und trocken. Ideal ist ein kalter Keller, aber auch eine Dunkelbox aus Keramik ist in Ordnung. Dort halten sie sich mehrere Wochen (braune Zwiebeln sogar bis zu einem halben Jahr). Gut haltbar sind Zwiebel auch einzeln untereinander in einem Strumpf. Tiefgefroren sind sie bis zu einem Jahr haltbar.

Wichtig: Frische Zwiebel sind prall, fest, trocken und haben keine grünen Triebe. Wenn sie zu feucht gelagert werden, treiben sie aus. Eine schrumpelige oder löchrige Schale und dunklen Flecken unter der Haut sind ein Zeichen von Fäulnis- und Schimmelbefall.

Zucchini

Es gibt grüne, gelbe, gestreifte und runde Zucchini. Achte beim Einkauf auf eine feste, glänzende Schale ohne Risse. Druckstellen neigen zur Fäulnisbildung. Zucchini halten sich am Besten im Gemüsefach des Kühlschrankes, ca. 1 Woche, angeschnitten kürzer. Eingefroren hält die Zucchini bis zu 4 Monate.

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Ein Artikel von Ines
veröffentlicht am 18.08.2021
Wienerin mit einer Vorliebe für experimentelles Kochen (probiert immer neue Rezepte aus), Reisen, Yoga (seit 2019 Yogalehrerin) und gepflegtem Nichtstun. Beim Ethik.Guide zuständig für das Marketing, schreibt aber auch manchmal Blogbeiträge.
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